Elektrische Leichtkrafträder vom China-Italiener
Velocifero Jump und Jump Scrambler

Velocifero bringt die elektrischen Jump und Jump Scrambler. Das Design stammt aus Italien, die Technik aus China. Leider ist das Design moderner als die Technik.

Velocifero Jump Scrambler Elektromotorrad
Foto: Velocifero

Die Jump von Velocifero entstammt dem italienischen Hochadel, denn hinter dem Design der Elektro-Krafträder steckt Alessandro Tartarini. Von ihm stammt unter anderem das Design der HP-Modelle von Mondial. Sein Vater Leopoldo gründete einst Italjet. Und wer sich beim Anblick der Jump an die alten Sachs Madass erinnert fühlt, dem sei gesagt: Du bist nicht allein.

Das Problem der Velocifero Jump ist die Technik. Denn an dieser Stelle möchten wir ganz deutlich sagen: Radnabenmotoren sind nicht Teil der Lösung. Sondern ein Problem. Dazu später mehr.

Unsere Highlights

Velocifero Jump mit 85 km Reichweite

Ins Auge sticht die Jump mit ihrem offenen Rahmen ohne jede Verkleidung. Eine Art Brückenrahmen aus Stahl mit einem zentralen Oberrohr trägt den Akku mit nur 780 Wh Kapazität – und ist damit kaum größer als manch E-Bike-Akku. Die Batterie soll bei maximal 45 km/h bis zu 85 Kilometer Reichweite bringen und in 4 Stunden am Haushaltsstrom geladen sein. Von den insgesamt 90 Kilogramm Gewicht, gehen 20 auf das Konto des Akkus.

Immerhin: Bis zu 100 Kilo dürfen den Einsitzer noch belasten. Das Fahrwerk steht auf 12-Zoll-Rädern und federt vorn mit einer USB-Gabel. Die Schwinge ist per Federbein mit dem Rahmen verbunden. Zwei 220er-Scheiben sorgen für Verzögerung, ABS ist in der Kraftradklasse nicht nötig.

Velocifero Jump Scrambler mit 170 km Reichweite

Im Gegensatz zur Jump rollt der Elektro-Scrambler mit grobstolligen Reifen und einem zusätzlichen Akku an. 170 Kilometer Reichweite und 110 km/h Top Speed sollen mit ihr drin sein.

Velocifero Jump Scrambler Elektromotorrad
Velocifero

Velocifero Jump Scrambler.

Problem Radnabenmotor

Den Antrieb stellt ein Radnabenmotor mit 3,6 Kilowatt Dauerleistung und 5 Kilowatt Höchstleistung. Er erzeugt 32 Nm Drehmoment und beschleunigt die Jump auf maximal 80 km/h. Diese recht einfache und günstige Lösung des Antriebs bringt einige Probleme mit sich. Offensichtlich wiegt durch den Motor das Hinterrad deutlich mehr als ein normales Rad. Die Jump muss also recht hohe, schlecht verteilte ungefederte Massen bewegen, was in weniger Fahrkomfort mündet.

Ebenso kann das Handling darunter leiden, da einer leichten Front ein schweres Heck folgt. Trotz eines guten Wirkungsgrads durch den Wegfall der Transmission sind Radnabenmotor im Betrieb nicht sehr leise und neigen bei längeren Strecken oder vielen Bremsungen zum Überhitzen. Außerdem sind sie durch ihre exponierte Lage Witterungseinflüssen heftiger ausgesetzt. Einziger Vorteil: Die Technik ist sehr günstig im Einkauf.

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Am Elektromotorrad führt langfristig sowieso kein Weg vorbei.

Fazit

Optisch ein hochinteressanter Stadtflitzer, technisch leider viel zu einfach. Oder zum Glück – denn so kann Velocifero die Jump wahrscheinlich sehr günstig anbieten und unters Volk bringen. Die Eckdaten sprechen zumindest für einen flotten Cityflitzer.