DENDROLOGIE SKRIPTUM - Hochtaunuskreis
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<strong>DENDROLOGIE</strong><br />
<strong>SKRIPTUM</strong><br />
Nach der Vorlesung von<br />
Dr. Prof. Richter<br />
SS 2000
Dendrologie<br />
Lehre von den Holzgewächsen<br />
1. Allgemeines<br />
Warum man die holzigen Formen studieren sollte:<br />
Seite: 2<br />
1. Bäume sind die Grundform der Pflanzen – also die primitivste Form der Samenpflanze.<br />
Die Samenpflanzen unterteilt man in Coniferophytina und Cycadophytina. Diese beiden<br />
sind nacktsamige Arten. Aus diesen beiden Formen leiten sich dann die Angiospermen –<br />
Bedecktsamer ab. Der Übergang von den holzigen, primitiven und langlebigen Formen zu<br />
den krautigen Formen, die kurzlebig sind und ein weiterentwickeltes Keimlingsstadium<br />
besitzen, fand nicht nur einmal sondern mehrmals statt.<br />
2. Der Mensch hat den Wald sehr weit zurückgedrängt, da er immer mehr Flächen für die<br />
landwirtschaftliche Nutzung haben wollte. Oft wurden die Wälder mit den besten Böden<br />
gerodet, da dieser am fruchtbarsten war und besonders viele Nährstoffe enthalten hat. Nur<br />
bei unseren Auwäldern entlang der Donau wurden Ausnahmen gemacht. Erst in unseren<br />
Jahrhundert hat man es für nötig empfunden, Kulturlandschaften anzulegen. Doch im<br />
Marchfeld hat man gemerkt, dass das doch nicht optimal ist. Es gab keine Festigung des<br />
Bodens mehr. Heute werden für solche Zwecke Landschaftsplaner eingesetzt.<br />
3. Auch in der Literatur spielt der Wald mit seinen Pflanzen immer wieder eine wichtige<br />
Rolle. Außerdem existiert in Mitteleuropa nur eine verarmte heimische Flora der<br />
Holzgewächse, da es durch die Eiszeiten zu einem Absterben vieler Pflanzen kam.<br />
2. Evolution der Pflanzen<br />
Um der Evolution auf die Sprünge zu kommen, haben viele Wissenschaften<br />
zusammengearbeitet, unter anderem die Paläobotaniker und die Mikrobiologen. Die<br />
Mikrobiologen bringen die Informationen über die Verwandtschaften der Pflanzenarten.<br />
Diese Info erhält man aufgrund genetischer Codes, die sich miteinander vergleichen lassen.<br />
• Urerde<br />
Die Urerde bestand ursprünglich nur aus Staub und Gasen. Vor ca. 4 Milliarden Jahren<br />
kam es dann zur Abkühlung und somit auch zur Bildung von Gesteinen. Es entstanden<br />
Wasserdampf, Wasserstoff, Methan, Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid.<br />
Sauerstoff war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden.<br />
• 3,8 Milliarden Jahre<br />
Dort kam es dann zum ersten Mal zur Kondensation von Wasser und somit bildete sich<br />
dann langsam der Ozean. Durch Gewitter und Radioaktivität kam es immer wieder zu<br />
elektrischen Entladungen. Die Entstehung von organischen Verbindungen führte zur<br />
Bildung organischer Organismen. So ein Prozess ist normalerweise sehr<br />
unwahrscheinlich. Der wichtigste Faktor dafür war die Zeit.
Seite: 3<br />
• Fig Tree Serie<br />
Diese sind Funde in Transvaal – Südafrika, die Reste von Prokarionten aufweisen, das<br />
sind stäbchenförmige Einschlüsse. Nun stellte sich die Frage, wie es zu einem<br />
selbstproduzierenden System kommen konnte. Die wichtigsten Komponenten dabei sind<br />
die Nukleinsäuren und die Enzyme. Man benötigt Nukleinsäuren nicht nur um<br />
Informationen abzulesen, sondern auch um Enzyme herzustellen. Nun stellte man sich die<br />
Frage ob es zuerst Enzyme oder Nukleinsäuren gab. Man fand heraus, das es RNA –<br />
Moleküle gibt, die wie Enzyme reagieren können.<br />
Die Ernährung und Vermehrung der Organismen in der Ursuppe erfolgte zuerst<br />
hauptsächlich durch die Energie aus Blitz und der Radioaktivität. Doch diese<br />
Energiequelle wurde immer schwächer und als der Sauerstoff frei wurde, kam es zur<br />
aeroben Atmung. Die abiogene Produktion von organischen Substanzen nimmt mit<br />
aufkommendem Sauerstoffgehalt ihr Ende, alle reduzierenden Gase werden sofort oxidiert<br />
und größere Moleküle können nicht mehr aufgebaut werden.<br />
Bis hierher waren alle Lebewesen heterotroph. Das heißt, dass ihre Kohlenstoffquellen aus<br />
organischen Verbindungen bestehen. Die organischen Stoffe wurden langsam<br />
aufgebraucht. Nun gewannen die Formen den Überlebenskampf, die aus<br />
niedermolekularen Substanzen ihre benötigten Stoffe aufbauen konnten.<br />
• 3 Mrd. Jahre<br />
Photoautotrophe Organismen verwenden als Energiequelle die elektromagnetische<br />
Strahlung der Sonne. Sie betreiben Photosynthese, aus H2O, CO2 und der Sonnenenergie<br />
als Energielieferant bauen sie organische Substanzen auf. Ohne Verwendung von<br />
Sonnenenergie wäre das Leben wieder ausgestorben (zu wenig Nahrung).<br />
• 1,4 Mrd. Jahre<br />
Es gab die ersten Eukaryonten. Sie haben einen Zellkern, Chromosomen, Organellen und<br />
betreiben bereits Mitose.<br />
• Kambrium (545 Mio. Jahre)<br />
Zu Beginn des Kambriums war der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre auf 0,2 %<br />
gestiegen. Es entstanden die ersten vielzelligen Organismen, die durch folgende drei<br />
Merkmale gekennzeichnet waren:<br />
- Arbeitsteilung<br />
- Einzelne Zellen übernehmen unterschiedliche Aufgaben<br />
- Verbindung der Zellen durch Protoplasma<br />
• Silur (450 – 420 Mio. Jahre)<br />
Durch die Entstehung des Sauerstoffes in der Atmosphäre war auch die Entstehung des<br />
Ozons möglich. Dadurch konnte nun das schädliche UV, das so stark war um das Leben<br />
der Organismen zu zerstören, gefiltert werden. Somit konnten die Proteinsäuren nicht<br />
mehr vernichtet werden und die Organismen schafften es zu überleben.<br />
• Devon (420 – 360 Mio. Jahre)<br />
Zur Ausbreitung der Pflanzen am Land kam es aber erst im Devon. Das Leben am Land<br />
hatte gewisse Vorteile:<br />
- Es war mehr Licht und Kohlendioxid vorhanden<br />
- Es gab eine bessere Sauerstoffversorgung zur Atmung<br />
- Die mineralischen Nährstoffe waren ebenfalls besser
Seite: 4<br />
Jedoch war das Wasser an Land ziemlich knapp. Daher musste sich die Pflanze anfangen<br />
sich zu verändern:<br />
- Cuticula und Stomata wurden entwickelt<br />
- Lignin (Ausbildung spezieller Leitgewebe)<br />
- Aufgabentrennung (Spross / Wurzel)<br />
Die Charophyten (Grünalgen) waren die Grundlage zur Entwicklung der Landpflanzen.<br />
Aus ihnen entwickelten sich dann später die Farne.<br />
Rynia: Sie wurde benannt nach einem Ort in Schottland. Sie gehört zu der Gruppe der<br />
Psilophyten (= Niederpflanze). Sie wuchs an Feuchtstandorten an den Ufern von<br />
Gewässern. Sie ist gabelig verzweigt und bei ihr wurden bereits Reste von Bakterien und<br />
Pilzen gefunden. Zu dieser Zeit gab es noch immer keine Tiere.<br />
• Karbon (360 Mio. Jahre)<br />
Zu dieser Zeit gab es die ersten hochwüchsigen Pflanzen und die ersten Tiere. Die Reste<br />
davon findet man heute noch immer in der Steinkohle: Farne, Schachtelhalme, erste<br />
Conipheren. Die Stämme der Bäume waren damals so aufgebaut, wie es heute nur noch<br />
die Wurzeln sind, nämlich innen ein Leitgewebe und außen das Parenchym. Die ersten<br />
Conipheren waren die Cordoiten (Stufe der Nacktsamer). Die Bäume waren über 30m<br />
hoch und einige hatten bereits ein sekundäres Dickenwachstum und auch Leitbündel.<br />
Damals konnte man die Erde in eine Nordhemisphäre (N – Amerika, Europa) mit ihrer<br />
Steinkohleflora und in eine Südhemisphäre (auch Gondwana genannt) mit ihrer<br />
Gondwanaflora unterteilen. Auch in der Südhemisphäre treten Conipheren auf.<br />
Außerdem lassen sich Jahresringe feststellen, was auf ein Jahreszeitenklima hindeutet. In<br />
der Nordhemisphäre herrschte tropisches Klima. Die Pflanzen befanden sich vor allem an<br />
Feuchtstandorte und daher konnten es zur Bildung von Steinkohlelager kommen.<br />
• Perm (Rotliegendes, Zechstein – 290 Mio. Jahre)<br />
Im Zechstein-Zeitalter kam es zu einer schweren Klimakatastrophe. Es herrschte eine<br />
extreme Trockenheit vor und daher starben jene Pflanzen aus, die es nicht schafften, sich<br />
umzustellen. Überleben konnten die Gymnosperma: Nadelhölzer und Cykatengewächse.<br />
Die Klimaveränderung dauerte bis zum Trias.<br />
• Mesozoikum (Trias, Jura, Kreide – 248 – 99 Mio. Jahre)<br />
In der Obertrias wurde das Wetter wieder feuchter. Doch die Pflanzen wählten trotzdem<br />
auch trockenere Standorte aus. Es fand auch schon die Verbreitung der Samen durch Tiere<br />
statt. Es gab auf der ganzen Welt in etwa die selben Pflanzen (z.B. Farne). Vor etwa 125<br />
Mio. Jahren haben sich die Angiospermen entfaltet und seither kam es zu einer reichen<br />
Differenzierung. Die Angiosperma entstanden in den Bergwäldern von Südostasien<br />
(Malaysia, Burma). Sie haben sich dann gegenüber den Gymnosperma durchgesetzt. Bis<br />
zum Ende der Kreidezeit sind alle Hauptgruppen der Angiosperma entstanden. Die<br />
Krautpflanzen entwickelten sich.<br />
Auch die Tierwelt mit den Vögeln und Säugetieren entfaltete sich explosiv. Die<br />
Floravielfalt von Asien bis Europa wurde arktotertiäre Flora genannt. Weltweit war es<br />
sehr feucht und die Temperatur lag bei durchschnittlich 22 Grad. Beide Pole waren über<br />
den offenen Meeren und es war ein wesentlich höherer Kohlenstoffgehalt als heute. Zu<br />
dieser Zeit gab es auch noch keine hohen Gebirge, da es noch keine Faltungen gegeben<br />
hat. Erst im Jungtertiär / Miozän kam es zu Faltungen. Die Ozeane sind geschrumpft<br />
und die feuchten Gebiete der Kontinente sind kleiner geworden.<br />
Dort, wo trotz der Eiszeiten keine Gletscher entstehen konnten, da die Tallage zu tief war,<br />
entstand eine Tundravegetation. Da die Alpen schon sehr hoch waren, wirkten diese wie
Seite: 5<br />
eine Barriere, es konnten keine Samen weiterverbreitet werden, daher gibt es südlich der<br />
Alpen teilweise eine andere Pflanzenwelt als bei uns. Da das Gebirge in Amerika in Nord<br />
– Süd Streichrichtung verläuft, war hier eine Weiterverbreitung der Samen möglich. Auch<br />
am Balkan war ein Rückzug möglich, daher gibt es dort noch heute die artenreichste<br />
Vegetation von ganz Europa. Die Entwicklung der verschiedenen Arten fand zu<br />
verschiedenen Zeiten statt.<br />
3. Physiologie und Ökologie der Gehölze<br />
3.1 Verbreitung und Keimung von Samen<br />
Dikotyler Samen: 2 Keimblätter; Die Nährstoffspeicherung kann in zwei Bereichen<br />
erfolgen:<br />
- In den Keimblätter = Kotyledonen (Körper des Keimlings selber)<br />
- Im Endosperm<br />
Der Hauptreservestoff kann in verschiedenen Formen gespeichert werden:<br />
- Speicherung von Fett – mehr Energie vorhanden, Sauerstoff fällt weg (z.B.:<br />
Haselnuss, Walnuss, Buche, Nadelbäume)<br />
- Speicherung von Stärke - z.B.: Eiche (früher durch Wässerungsprozess<br />
genutzt), Ross – und Edelkastanie (in Krisenzeiten als Mehl genutzt – aber<br />
sehr schwer verdaulich)<br />
- Proteine zum Aufbau anderer Eiweißstoffe<br />
3.1.1 Verbreitung und Keimung von Samen<br />
Um den Embryo schließt sich die Samenschale (TESTA). Dann kommt noch um den Samen<br />
herum die Frucht. Der Samen ist von einzelnen oder mehreren Fruchtschalen (Perikop)<br />
umgeben. Alle Verbreitungseinheiten werden unter den Namen DIASPOREN (Zerstreuung,<br />
sie leben zerstreut – weg von der Mutterpflanze – bei Keimung neuer Standort)<br />
zusammengefasst. Die Samen werden manchmal sofort bei der Reife entlassen (z.B.:<br />
Rosskastanie, Pappel, Weide ) oder die Früchte werden im ganzen verbreitet, wie zum<br />
Beispiel bei der Edelkastanie. Es können aber auch ganze Fruchtstände verbreitet werden<br />
(z.B.: Maulbeere). Es gibt mehrere Möglichkeiten der Verbreitung von Diasporen der<br />
Holzgewächse. Gerade unter den Angiospermen gibt es eine vielfältige Verbreitung.<br />
3.1.2 Autochorie - Selbstverbreitung<br />
Es bildet sich ein Trenngewebe aus und die Diaspore fällt zu Boden. Diese Verbreitung kann<br />
auch mit anderen kombiniert werden – wie zum Beispiel mit der Tierverbreitung. Die Vögel<br />
fressen die Frucht der Misteln oder das klebrige Haftmaterial bleibt am Tier haften. So<br />
verbreiten sie es dann weiter. Oder Wildschweine essen Rosskastanien – entweder werden die<br />
Reste vergraben und können dann keimen oder sie werden gefressen und dann ausgeschieden<br />
und keimen dann erst.<br />
Eine weitere Möglichkeit der Autochorie wäre die Schleuderchorie. Diese kommt vor allem<br />
bei Krautpflanzen vor.
Seite: 6<br />
3.1.3 Anemochorie - Windverbreitung<br />
Um diese Verbreitungsmöglichkeit zu nutzen benötigt man leichte Diasporen. Hier gibt es<br />
nun zwei Möglichkeiten:<br />
- Haarflieger, hier ermöglichen Haare einen besseren Flug – Weide, Pappel,<br />
Waldrebe<br />
- Flügelflieger, hier hängt an der Diaspore ein häutiger Fortsatz – Ahorn, Ulme<br />
3.1.4 Hydrochorie - Wasserverbreitung<br />
Das ist die Ausbreitung durch das Wasser, die unter den Bäumen nur sehr selten vorkommt,<br />
nur bei Schwarz – und Grauerle. Diese Pflanzen besitzen geschlossene Kammern. Sobald sie<br />
ins Wasser fallen schwimmen sie auf der Oberfläche und können so weitertransportiert<br />
werden. Da sie auch sehr leicht sind, ist bei ihnen auch die Windverbreitung möglich. Nicht<br />
bei uns: Kokusnuß kommt von Südostasien – wurde nur mit Hilfe von Wasser verbreitet.<br />
3.1.5 Zoochorie - Tierverbreitung<br />
3.1.5.1 Endozoochorie - Verdauungstrakt<br />
Das ist die Verbreitung durch den Verdauungstrakt der Tiere. Sie essen eine Frucht, die dann<br />
wieder ausgeschieden wird.<br />
Voraussetzung, damit das Tier die Frucht überhaupt isst:<br />
• Wichtige Nährstoffe müssen für das Tier enthalten sein<br />
• Signale - Färbung bzw. Duftstoffe: je nach Tiergruppe, manche reagieren auf<br />
auffallende Farben, wie z.B. die Vögel, andere wiederum haben einen besseren<br />
Geruchssinn, wie die Säugetiere<br />
• Angebrachte Schutzvorrichtung für Samen mit harter Schale.<br />
Die Säugetiere verbreiten eher größere Früchte und Samen bzw. Diasporen mit fleischiger<br />
Hülle (Wildapfel und Wildbirne). Kleinere Früchte und Samen werden eher von Vögeln<br />
verbreitet, z.B. Rose, Brombeere, Vogelbeere, Mehlbeere, Eibe (das Fruchtfleisch ist nicht<br />
giftig, die Samen aber schon). Wichtig ist die unterschiedliche Reifung der Samen, denn es ist<br />
nicht gut, wenn alle gleichzeitig gefressen werden können (das gilt vor allem für die saftigen<br />
Diasporen).<br />
Trockene Diasporen die von den Tieren gefressen werden dienen zum Aufheben.<br />
• Vogelverbreitung: kleine, krautige Gewächse<br />
• Nagetierverbreitung: größere, holzige Gewächse (z.B.: Eichel, Bucheggerl,<br />
Rosskastanie<br />
Bei Buchengewächsen vermischt sich die Autochorie mit der Zoochorie. Die Holzgewächse<br />
können sehr verschwenderisch sein:<br />
• Eine Buche braucht im Durchschnitt einen Nachkommen auf 100 Jahre.<br />
• Eine Eiche produziert während 400 Jahre die sie lebt 4 Millionen Eicheln.
Seite: 7<br />
3.1.5.2 Myrmekochorie - Ameisenverbreitung<br />
Das ist die Ameisenverbreitung. Die Ameisen verbreiten jedoch keine Holzgewächse sondern<br />
nur Krautgewächse. Z.B.: Haselwurz – Bestäubung durch Käfer; Waldveilchen,<br />
Lärchensporen, Schöllkraut – durch Ameise;<br />
An den Samen hängt eine äußere Wucherung, die viel Fett enthält (Fettkörper = Elaiosomen),<br />
die für die Ameise recht gut zugänglich ist. Zuerst nehmen sie den ganzen Samen, kommen<br />
aber sehr bald dahinter, dass es reicht nur den Elaiosom mitzunehmen. Sie lassen daher den<br />
Rest entlang ihrer Straße liegen – man kann daher das Schöllkraut immer entlang von<br />
Ameisenstraßen beobachten.<br />
3.1.5.3 Epizoochorie<br />
Diese Verbreitung kommt ebenfalls nicht bei den Holzgewächsen vor sondern z.B. bei<br />
Labkräutern (echter Waldmeister) oder bei Kletten. Die Früchte bleiben hängen und fallen<br />
dann irgendwann wieder runter oder werden abgestriffen. Wegerich bildet z.B. einen<br />
klebrigen Schleim.<br />
Die Art der Verbreitung ist auch vom Lebensraum abhängig:<br />
• Niedere Krautschicht: Myrmekochorie<br />
• Höhere Sträucher und Stauden: Epizoochorie<br />
• Strauchschicht: Endozoochorie<br />
• Baumschicht: Autochorie, Anemochorie<br />
3.2 Ökologische Komponenten<br />
• Samen reifen früh im Jahr – dünnschalig (schlecht geschützt und nicht sehr<br />
lagerungsfähig), man muss sie schnell aussäen, sonst werden sie schlecht. Aber sie<br />
werden sofort leicht zum Keimen gebracht.<br />
• Samen: Saatgut dauert lang bis es keimungsfähig ist. Wichtige Faktoren sind:<br />
Feuchtigkeit, Temperatur von Saatgut, umgebende Atmosphäre<br />
3.2.1 Feuchtigkeit<br />
Der Wasserhaushalt ist hier sehr von Bedeutung. Man hat zu unterscheiden zwischen<br />
Orthodoxen Samen und Recalicitrante Samen.<br />
• Orthodoxe Samen, sind jene Samen, so wie man sie eigentlich annimmt (haben die<br />
meisten Holzgewächse, brauchen niedere Temperatur und niedere Feuchtigkeit beim<br />
Lagern). Aus fleischigen Früchten muss man zuerst die Samen herauslösen (z.B.<br />
Weißdorn, Eibe); Die Trocknung ist die wichtigste Voraussetzung für einen guten<br />
Keimzustand. (Wassergehalt des Samens ist wichtig für eine lange Lagerung, die<br />
Samenfeuchtigkeit hängt mit der Luftfeuchtigkeit zusammen).<br />
• Recalicitrante Samen sind sehr schwer zu lagern. z.B.: Eichel, Edel - und<br />
Rosskastanie, Haselnuss, Walnuss und auch Spindelstrauch. Die Samen müssen beim<br />
Trocknen den hohen Wassergehalt behalten und bei niederen Temperaturen lagern –<br />
sie dürfen aber nicht gefrieren. Die Zellen haben eine hohe Stoffwechselaktivität,<br />
wodurch die Lagerungsfähigkeit verringert wird.
Seite: 8<br />
3.2.2 Temperatur<br />
Man muss ganzjährig die Temperatur unter 5 Grad abkühlen. Bei orthodoxen Samen sogar<br />
unter 0 Grad. Man kann koniphere Samen bis zu 10 Jahre am Leben erhalten, bei einer<br />
Temperatur von –15 bis –20 Grad.<br />
3.2.3 Umgebende Atmosphäre<br />
Bei einigen Arten kommt es zum Reststoffwechsel durch Sauerstoffarmut und CO2 - reicher<br />
Umgebung – gute Voraussetzung (nur bei recalicitrante Samen).<br />
3.3 Samenkeimung<br />
Wichtige Faktoren sind:<br />
• Wasser<br />
• Temperatur<br />
• Sauerstoffzufuhr (denn Reservestoffe werden mobilisiert um in körpereigene<br />
Substanzen umgewandelt zu werden – man benötigt ATP)<br />
Die Ansprüche der drei Faktoren sind bei jeder Art unterschiedlich. Es kann vorkommen, dass<br />
der Samen trotz optimaler Bedingungen nicht gleich keimen kann. Das kann folgende<br />
Ursachen haben:<br />
• Oft ist es besser, dass der Samen nicht gleich reift (Hemmstoffe).<br />
• Viele keimen auch sofort – Gewinn an Biomasse.<br />
3.3.1 Dormanz - Keimhemmung<br />
Es gibt zwei Faktoren, die eingesetzt werden:<br />
• Exogene Faktoren (äußere) – sitzen in der Diasporenhülle<br />
• Endogene Faktoren (innere) – in lebenden Zellen des Samens und Embryos<br />
3.3.1.2 Exogene Faktoren<br />
• Physikalische Hemmung: Wasserdurchlässigkeit - keine Sauerstoffzufuhr;<br />
abgebaut wird durch Verwitterungsvorgänge (natürliche Beeinflussung) oder durch<br />
anritzen bzw. balzen in Schwefelsäure (künstliche Beeinflussung)<br />
• Chemische Hemmung: kommen vor allem in Trockengebieten vor (z.B. in<br />
Wüstengebieten – erst wenn es ordentlich geregnet hat, soll es zu Keimung der<br />
Wüstenpflanze kommen). In der heimischen Flora gibt es kein Beispiel für eine<br />
chemische Hemmung.<br />
• Mechanische Hemmung: kommt bei uns sehr oft vor – es wird das Durchbrechen der<br />
Radikula verhindert. Eine Einzelzelle kann nur wenig Wasser aufnehmen – innen tut<br />
sich nichts – durch längeres Liegen wird die mechanische Hemmung angegriffen<br />
(natürlicher Vorgang) oder ebenfalls durch Einritzen (künstl. Vorgang). Tanne, Zirbe<br />
und Haselnuss haben eine harte Testa.
Seite: 9<br />
3.3.1.2 Endogene Faktoren<br />
In vielen Fällen kommt es nach der Quellung zur Nachreife, bis es dann zur Teilung kommt.<br />
Wachstumsvorgänge in den einzelnen Abschnitten des Embryos. z.B.: Esche, Zirbe,<br />
Spindelstrauch; Erst dann kommt es zur Streckung (Wachstumsvorgang außerhalb des<br />
Samens). Oft wird durch Hemmstoffe das Wachstum verhindert, z.B. Eibe, 3 Ahornarten,<br />
Hasel, Linde, Buche, Hainbuche.<br />
• CUMARIN hemmt die Zellteilung<br />
• AUXIN wirkt in hohen Konzentrationen teilungshemmend – wird dann mit der Zeit<br />
abgebaut und ist dann in geringen Konzentrationen fördernd<br />
• ABSCISINSÄURE: Hemmstoff für Zellteilungen (ABA)<br />
3.3.2 Keimung in Abhängigkeit von der Temperatur<br />
• Höhere Temperatur: Keimung viel rascher / Keimprozent niedriger<br />
• Tiefere Temperatur: Keimung viel langsamer / Keimprozent höher<br />
Wenn die Samen nicht aufgehen, kann es zur Bildung einer Samenbank kommen. Samen<br />
können lange im Boden überleben und erst sehr viel später austreiben.<br />
3.4 Kohlenstoffhaushalt der Gehölze<br />
Pflanzen sind Kohlenhydratwesen (bei Trockengewicht beträgt der Kohlenstoffhaushalt 60%).<br />
Traubenzucker wird umgebaut und liefert alle Substanzen, die sich im Körper befinden.<br />
Phloem im Bast – Leitungssystem für Kohlenhydrate. Produktion von nutzbarer BIOMASSE<br />
(für Forstwirtschaft von Bedeutung). Die Holzproduktion eines Standortes ist ein Teil seiner<br />
NETTO – Primärproduktion.<br />
Definition der Netto – Primärproduktion:<br />
Jene Stoffmenge, die von den Pflanzen auf einer Flächeneinheit/Zeiteinheit in organischen<br />
Substanzen eingeteilt werden. Jede Pflanze hat ihre eigene Strategie zum Aufbau des<br />
Pflanzenkörpers.<br />
• Kurzzeitstrategie: Die Sonnenblume wächst zum Beispiel sofort hoch, um genug<br />
Licht einfangen zu können, das sie für die Samenproduktion und Photosynthese<br />
benötigt. Sie hat ja nur ein Jahr zu überleben.<br />
• Langzeitstrategie: Die Buche hat weitaus mehr Zeit als die Sonnenblume. Daher hat<br />
sie viel Zeit um ein solides Leitungssystem, Wurzelsystem, Stamm und Blätter<br />
auszubilden. Da die Blätter zu Beginn kleiner sind, haben sie nicht so eine große<br />
photosynthetische Leistung. Eine einjährige Pflanze muss anders reagieren als ein<br />
Holzgewächs, daher sind die Strategien zwischen Kraut – und Holzpflanzen<br />
verschieden.<br />
3.5 Arbeiten einer Pflanze<br />
• Atmung<br />
• Auswaschung<br />
• Aktive Ausscheidung von Sekreten und Exkreten<br />
• Abwurf von vegetativen Pflanzenteilen und Früchten<br />
• Verbrauch von organische Substanzen zur Abwehr von Feinden, sowohl Tiere als auch<br />
Pflanzen.
Seite: 10<br />
3.5.1 Atmung<br />
Der Baum ist auf eine lange Lebensdauer eingerichtet. Daher produziert er sehr viel in<br />
Stamm, Wurzel und Achsenorgane (immer größerer Anteil an Trockenmasse - wird dann<br />
kleiner. Hoher Anteil an totem Anteil der Trockenmasse - Biomassezuwachs wird immer<br />
kleiner).<br />
Nettogewinn und Massenzuwachs ist relativ gering im Vergleich zur Krautpflanze. Nicht nur<br />
die Blätter eines Baumes betreiben Photosynthese, sondern die ganze Pflanze, auch in den<br />
Achsengeweben und Rindenzellen sind Chloroplasten – in äußeren Schichten des<br />
Splintholzes.<br />
Ein siebentel kann durch die eigene Photosynthese gedeckt werden, doch am meisten<br />
betreiben die Blätter Photosynthese.<br />
Nettophotosynthese – Photosynthesevermögen:<br />
Wie misst man es? In Form von CO2 Aufnahme und Abgabe. Man steckt eine Pflanze in eine<br />
Küvette und misst dann den Gaswechsel, indem man einen Luftstrom durchbläst. Nun schaut<br />
man wie viel vorher im Vergleich zu nachher drinnen ist.<br />
Man hat einen Zweig und schaut, was das für den ganzen Baum heißt, dies erfolgt durch<br />
Hochrechnen. CO2 – Verbrauch / Zeiteinheit – man braucht Bezugsgrößen! In der Schachtel<br />
so und so viel CO2 Einheiten / Sekunde / Minute /......<br />
Wie viel CO2 verschwindet in der Schachtel/Minute und kommt nicht mehr heraus. Man<br />
bezieht das entweder auf mg / Trockengewicht oder auf Blattflächen / mg / dm²<br />
Die Blattfläche bei einem Laubblatt ist einfach zu bestimmen. Bei Nadelbäumen ist das aber<br />
nicht so einfach, daher wird hier mit Trockengewicht gerechnet. Beide Größen bedeuten nicht<br />
das gleiche, aber das ist für die Wissenschaftler egal. Wenn man sich auf eine Fläche oder<br />
Trockengewicht bezieht, dann erhält man bei Laubbäumen höhere Werte als bei Nadelbäume.<br />
Spitzenreiter: Pappel bei den Laubbäumen<br />
Rotkiefer bei den Nadelbäumen<br />
Man züchtet Bäume an Plantagen immer dort, wo es die Bäume nicht gibt, denn so versucht<br />
man die Schädlinge zu vermeiden. Die Tageshöchstwerte liegen nur bei 70 – 80% der<br />
Photosyntheseleistung. Wenn man die Gesamtleistung zweier verschiedener Bäume<br />
vergleichen möchte, dann braucht man auch noch andere Angaben: Blattmasse und Alter der<br />
Blätter. Erst diese Angaben geben uns einen wirklichen Einblick. Tranquillini hat auch das<br />
beachtet:<br />
Zirbe: Pinus cembra<br />
Immergrün<br />
Jung/nat. Standort an einen Tag<br />
69mg/g Trockengewicht<br />
183 Tage positive Netto – Photosynthese<br />
im Jahr – 6278mg/g Trockengewicht<br />
Lärche: Larix decidua<br />
Sommergrün<br />
Jung/nat. Standort an einen Tag<br />
143mg/g Trockengewicht<br />
107 Tage<br />
im Jahr 9343mg/g Trockengewicht
Seite: 11<br />
Die Vergleichswerte ändern sich mit steigenden Alter. Man kann daraus ablesen, dass nicht<br />
nur ein Faktor zählt sondern man muss / sollte alle beachten. Im Bestand sollte man auch die<br />
Umweltfaktoren der Blätter in den Kronen beachten!<br />
3 wichtige Faktoren: Dunkelatmungsfläche<br />
Lichtblatt<br />
Schattenblatt<br />
Unterschiede bestehen auch im Wasserhaushalt. Man kann es sich nicht leisten und es ist auch<br />
nicht sinnvoll, den Wert bei allen Bäumen zu messen. Er lässt sich nämlich nicht<br />
hochrechnen.<br />
Weiterverwendung von Kohlenhydrate:<br />
Kann man messen durch die Nettophotosynthese der Blätter an einem Tag.<br />
• Atmung der CO2 – Tagesbilanz = Jahresnettophotosynthese<br />
• Atmung der Äste und Stämme, Atmung der Wurzeln, Atmung der Früchte<br />
• Jahres – CO2 Bilanz (Überschuss an CO2) = Nettoprimärproduktion<br />
• Kohlenhydrate werden verwendet für Speicherung, Zuwachs und Wachstum<br />
• Neubildung von Blätter, Spross, Wurzeln, Samen, Früchten sowie für das<br />
Dickenwachstum von Ästen, Stämmen und Grobwurzeln.<br />
• Verlust an Äste, Stämme, Wurzeln und Fruktifikationsorganen<br />
Leaching Prozess: wenn es auf Blätter regnet werden organische Verfügungen bzw.<br />
Verbindungen und anorganische Ionen ausgewaschen. Bäume sind nicht so leicht zu züchten<br />
wie das Getreide, da sie nicht nur für einen Jahresbedarf dienen – das Getreide hat höchstens<br />
für ein Jahr eine Verwendung – ein Baum lebt ja wesentlich länger.<br />
Allokation: Wo werden die Photosynthese – Produkte hingegeben? Bereits lebende Zellen<br />
sollen mit Energie versorgt werden (wichtig ist hier die Atmung).<br />
Messwerte für die Photosynthese: Nettophotosynthese von einem Tag - Nachtatmung und<br />
Winteratmung der Nadeln abziehen; Auch Gesamtatmung von den Achseln und Wurzeln<br />
abziehen. Bäume der gemäßigten Zone (25 – 50 %) werden weniger der Atmung abgeben als<br />
Bäume der tropischen Zone (bis zu ca. 60 – 65%). Da es bei uns in der Nacht abkühlt – gibt es<br />
in der tropischen Zone ein größeres Wachstum. Die Gesamtatmung lässt sich in 2<br />
Teilprozesse teilen:<br />
• Erhaltungsatmung: Sichert den Bestand von bereits ausgewachsenen, ausdifferenzierten<br />
Zellen. Die Gesamtmenge dieser Atmung ist abhängig von der Größe der Bäume und von<br />
den Umweltbedingungen.<br />
• Wachstumsatmung: Während der Zeit des Wachstums wichtig; Meristemzellen, neue<br />
Zellen müssen sich strecken (hängt von endogenen Rhythmen ab).<br />
Das Verhältnis zwischen den beiden Atmungen ist verschieden, denn mit der Größe des<br />
Baumes steigt der % Anteil der Wachstumsatmung. Hat eine Pflanze weniger Licht –<br />
Erhaltungsatmung. Ältere Bestände haben ebenfalls eine höhere Erhaltungsatmung. Auch der<br />
Schädlingsbefall spielt hier eine große Rolle.
Seite: 12<br />
3.5.1.1 Nachtatmung<br />
Wie viel Blattorgane in der Nacht Photosynthese des Tages brauchen. Die Nachtatmung ist<br />
abhängig von der Temperatur. Ist diese hoch, dann ist auch die Atmung höher. Ist die<br />
Temperatur nieder, dann haben wir auch eine geringere Atmung. Die Nachtatmung ist auch<br />
von Faktoren der Pflanze selbst abhängig. (Laubbaum, Nadelbaum, Sonnenform,<br />
Schattenform, Immergrün, usw.). Die Lichtpflanzen atmen mehr als die Schattenpflanzen, da<br />
sie dicker sind als die Schattenpflanzen. Es ist notwendig, dass der Nachtgehalt kleiner bleibt<br />
als der des ganzen Tages. Bleibt noch eine positive Bilanz über, dann ist es gut. Wenn aber<br />
nicht dann wird das Blatt abgeworfen, sonst wäre das Blatt ja ein Parasit. Auch die<br />
Photosynthese ist abhängig vom Licht und Wasserverhältnis. Das photosynthetische<br />
Verhältnis zur Atmung schwankt oft sehr stark. Das hängt von den Umwelteinflüssen des<br />
Tages ab sowie auch davon, ob es ein Baum im Bestand oder einer im Freibestand ist. Eine<br />
weitere wichtige Rolle ist auch der Tag- und Nachtunterschied der Temperatur. In den Ebenen<br />
gibt es in der Nacht eine höhere Atmung als im Gebirge. Ältere Nadeln haben eine geringere<br />
photosynthetische Leistung. Die Atmung bleibt aber konstant – durch die Leistung kommt es<br />
zum Abwurf.<br />
3.5.1.2 Winteratmung<br />
Wie viel verbrauchen Stämme und Äste bzw. Zweige? Die lebenden Zellen befinden sich in<br />
einem schmalen Streifen des Kambriums (Bast und Splint / Holz). Der gesamte Splint atmet<br />
mehr, da er dicker ist. Diese Atmung ist viel schwieriger zu messen, daher gibt es auch nur<br />
sehr wenig Maßwerte: Wie kommt CO2 aus dem Stamm heraus? Sehr viel CO2 bleibt vorerst<br />
drinnen, es kommt nur sehr unregelmäßig nach und nach heraus.<br />
Wahl der Messstelle muss man so wählen, dass man ein repräsentatives Stück wählt, man darf<br />
z.B. kein beschädigtes Stück nehmen. Wichtig ist die Bezugsgröße, denn man müsste genau<br />
bestimmen wie tief der Bast und Splint ist und wie viele Zellen darin enthalten sind. So hat<br />
man das aber nicht gemacht, daher ungenaue Messungen. Mit zunehmenden<br />
Achsendurchmesser erhöht sich der Anteil an toter Holzmasse bei Bezug auf die<br />
Trockengewichtseinheit. Achsenatmung hängt auch von der Jahreszeit ab, im Winter keine<br />
Kambiumtätigkeit – daher steigt die Atmung mit der Kambiumtätigkeit.<br />
3.5.1.3 Wurzelatmung<br />
Im Boden atmen nicht nur Wurzeln sondern auch Mikroorganismen. Das macht die Messung<br />
schwerer. Man misst die Gesamtbodenatmung und hat dann einen Summenwert. Dann nimmt<br />
man einen Boden, wo keine Wurzeln mehr enthalten sind, man misst dann die Atmung der<br />
isolierten Mikroorganismen. Dieser Wert wird dann vom Summenwert abgezogen. Das ergibt<br />
dann einen halbwegs guten Messwert.<br />
Es gibt sehr unterschiedliche Anteile an Böden und Bodenhorizonten (Messungen in<br />
Waldbeständen). Pinus elliotti (Wird von den Amerikanern als „slash pine“ bezeichnet und ist<br />
in Florida heimisch). 51% der gesamten Bodenatmung, wenn sie jünger als 29 Jahre ist. 61%,<br />
wenn sie 29 Jahre ist.<br />
Hauptsächlich Feinwurzeln atmen (bis zu 95% der Gesamtatmung von Wurzeln).<br />
Erhaltungsatmung 15 – 30% der Gesamtatmung. Bei Steigerung der Bodentemperatur nimmt<br />
die Wurzelatmung zu. Die Unterschiede bei einzelnen Bäumen – Atmungsverluste der<br />
Wurzeln – kann nicht in Holzwachstum investiert werden.
Seite: 13<br />
3.5.1.4 Atmung von reproduktiven Organen (Samen, Zapfen, Blüten,<br />
Früchte)<br />
• Samen - vor allem im frühen Stadium zeigen sie eine Phase der höheren Atmung, mit<br />
zunehmenden Alter sinkt die Atmung. Mit der Wasseraufnahme kommt es ebenfalls zur<br />
Steigung der Atmung.<br />
• Bei den Blüten wird das Dickenwachstum völlig unterbrochen. Auch bei der Blüte gibt es<br />
nicht viele Messungen.<br />
• Bei Früchten ist das schon anders. Bis zur Fruchtreife ist es eine Wachstumsatmung; Auch<br />
nach der Ernte atmen die Früchte weiter; fleischige Früchte zeigen ansteigende Atmung<br />
kurz bevor sie zerfallen (Klimakriterium). Früchte produzieren Etilen (beschleunigt die<br />
Atmung). Wird vor allem im Obsthandel nutzbar gemacht: Zuerst Lagerung unter CO2<br />
und Sauerstoffabfuhr – dann Reifung durch etilenreiche Luft.<br />
3.5.2 Abwurf von vegetativen Pflanzenteilen<br />
Verluste durch Pflanzenteile, welche abgeworfen werden: (Knospen, Zweige, Blätter,<br />
Nebenblätter, Blüten und Blütenknospen, Samen und Früchte) treten regelmäßig auf und sind<br />
meist physiologisch gesteuert.<br />
• Abcission (abwerfen):verwundete, infizierte, veraltete Organe werden entfernt. Es werden<br />
Trennschichten ausgebildet die das Übergreifen von Krankheiten bzw. eine Infektion<br />
erschweren. Vorgang bei der Abcission: Der Pflanzenkörper setzt mit<br />
Trennungsvorgängen ein und bildet ein Trennungsgewebe (z.B. bei Blätter , Samen,<br />
Früchten, Stengelinternodien,...). Die Zellen in den Trennschichten mazerieren (abcissive<br />
Zone), andere wandeln sich in eine Schutzschicht (Kork) um (protective Zone). Es ist ein<br />
sehr schmaler Bereich wo eine enzymatisch große Aktivität herrscht.<br />
• Es werden viel mehr Pflanzenteile ausgebildet als gebraucht werden. Die<br />
Umweltbedingungen können sich für manche Pflanzenteile verändern (Blätter die in den<br />
Schatten geraten) es wäre aufwendig einzelne Blattpartien zu erhalten, sie würden zu<br />
„Parasiten“ werden.<br />
• Architektur: genetisch veranlagt, vorgesehen.<br />
• Kreislauf der Nährstoffe durch Abwurf erleichtert (z.B. Ca)<br />
• In den Blättern reichern sich Ballastionen an, die die Pflanze kaum oder gar nicht<br />
benötigt. Dies beginnt sich auf die physiologische Tätigkeit auszuwirken. Es ist besser für<br />
die Pflanze alte Teile abzuwerfen und durch neue zu ersetzen die eine bessere<br />
Assimilationsleistung aufweisen (Entschlackung des Pflanzenkörpers).<br />
• Substanzen die synthetisiert werden und eine negative Wirkung auf Konkurrenten haben<br />
(Blätter fallen ab)<br />
3.5.2.1 Abwurf von verholzten Teilen bzw. Zweigen<br />
Der Abwurf erfolgt durch einen enzymatischen Vorgang durch Pektinasen, Zellulasen und<br />
Ligninosen, zusätzlich kommt noch Wind dazu. Bei sehr massiven Teilen spielt auch der<br />
Befall von holzzerfressenden Pilzen mit. Gewebe die abgetrennt werden lagern Schutzstoffe<br />
(Lignin, Suberin) ein. Dieser Vorgang findet schon parallel zum Mazerationsprozess statt<br />
(Schutzschicht).
Seite: 14<br />
Externe und interne physiologische Prozesse:<br />
• Notwendig dazu ist Sauerstoff. Der Abwurf von Pflanzenteilen ist eine Reaktion zum<br />
Ausgleich von Dürre, usw., durch Hormone. Eine zentrale Rolle spielt das Phytohormon<br />
Auxin (CH2-COOH) . Wenn die Auxinproduktion nachlässt wird das Blatt abgeworfen.<br />
Auxine werden in der Blattspreite gebildet, ältere Blätter schränken diese Auxinbildung<br />
ein. Die Folge davon ist wiederum der Abwurf.<br />
• Das Hormon Abscisinsäure ist ein allgemeines Stresshormon und wird wie der Name<br />
sagt bei Stress vermehrt. Es fördert die Synthese von auxinzerstörenden Enzymen und<br />
hemmt damit den Eiweißaufbau und Fettaufbau.<br />
• Ethylen (C2H4): Bekannt durch seine Wirkung beim Abwurf der Blätter. Es wirkt in sehr<br />
geringen Dosen (1:10 000 000). Ethylen ist nicht in der Lage den Abwurf alleine zu<br />
induzieren: Die Wirkung ist eine Beschleunigung des Auxinabbaus und es fördert die<br />
Synthese von Abscisinsäure.<br />
• Das Gleichgewicht der Hormone wird auch durch innere Vorgänge verschoben, z.B.<br />
Alter: Junge Eichen behalten ihr braunes Laub im Winter drauf. Junge Blätter sind<br />
physiologisch nicht alt genug, ihre Trennschicht wird nicht vollständig ausgebildet.<br />
Stressfaktoren:<br />
• Sauerstoffmangel im Wurzelraum, Auxinbildung nimmt ab, Gegenspieler nehmen zu.<br />
• Frühfröste: Blattstil muss lebend sein um ein Trenngewebe ausbilden zu können. Blatt<br />
stirbt und kann kein Trenngewebe mehr ausbilden und die Gefahr des Schneebruchs wird<br />
erhöht weil die Angriffsfläche größer wird. Äste und Zweige mazerieren nicht so leicht,<br />
bei ihnen hilft der Wind mit.<br />
• Luftschadstoffe beschleunigen ebenfalls den Abwurf. Schwefeldioxid schädigt die<br />
Spaltöffnungen , Schwermetalle schwächen das Wurzelsystem<br />
• Befall durch Insekten: Insektenfraß, hormonelle Störung.<br />
Knospen und Zweige:<br />
Sympodium: Linde, Platane, Kastanie, Weide, Ulme, Kreuzdorn. Die Länge der<br />
abgeworfenen Stücke ist unterschiedlich. Bei der Sumpfzypresse umfasst der abgeworfene<br />
Teil Spross mit Blätter. Der Abwurf von ganzen Kurztrieben ist auch bei Kiefern zu<br />
beobachten.<br />
Selbstreinigung: Der Abwurf von Zweigen und Ästen ist bei fast allen Pflanzen zu<br />
beobachten. Es erhöht die Standfestigkeit. Dünne Zweige sind arm an Fasern und ihre<br />
Lignifizierung ist nicht sehr stark. 1cm Stärke und einige Dezimeter Länge betragen die<br />
abgeworfenen Äste.<br />
Abstoßung alter Äste:<br />
Erfolgt in der Stammbasis bis zur Spitze aufgrund des Lichtmangels, es wird jedoch keine<br />
Trennschicht ausgebildet. Durch Insekten oder saprophytische Pilze geschwächte Äste<br />
werden durch Wind oder Schneedruck abgebrochen. Die Schutzzone verhindert aber das<br />
Übergreifen auf den Stamm. Daher soll bei Astungen immer darauf geachtet werden, das<br />
diese Schutzzone nicht verletzt wird (nicht zu knapp am Stamm asten). Falls dieser Fehler<br />
doch gemacht wird, bildet sich zwar ein Kallusgewebe, eine Infektion ist aber aufgrund der<br />
fehlenden Schutzhülle, die eine hohe Konzentration an Gerbstoffen und ähnlichen microziden<br />
Substanzen enthält, möglich.
Seite: 15<br />
3.5.2.2 Abwurf von Blüten, Früchten und Samen<br />
Welche die gut versorgt werden, bleiben am Baum. Nach der Bestäubung beginnt der Abwurf<br />
der Blütenorgane. Es gibt verschiede Möglichkeiten wie so etwas abläuft. Entweder fallen die<br />
Blütenblätter nach und nach ab oder die ganze Einheit fällt ab. Vorher werden oft auch schon<br />
Blütenknospen und kleine Früchte abgeworfen.<br />
Die drei Phasen des Fruchtabwurfs<br />
• bei der Blüte<br />
• während des Fruchtwachstums<br />
• bei der Reife<br />
Abscisinsäure ist auch der Grund für den Abwurf der Früchte. Die Zahl der abgeworfenen<br />
Früchte steigt mit dem Stress. Der Abwurf dient dazu, die Zahl der Früchte mit der<br />
Versorgung des Baumes auszugleichen. Der Abwurf von reifen Früchten ist auch eine<br />
ausgeprägte Methode zur Vermehrung, je nachdem wie sie verbreitet werden.<br />
Vogelverbreitende bleiben länger am Baum. Hormonelle Beteiligung von Auxin,<br />
Abscisinsäure u. Ethylen.<br />
Bei Koniferen (z.B. Tanne) werden Trenngewebe innerhalb des Zapfen gebildet, damit die<br />
einzelnen Schuppen des Zapfen abfallen. Bei der Fichte fällt der gesamte Zapfen mit den<br />
Schuppen ab. Bei der Zirbe werden die Samen von Nagetieren verbreitet.<br />
3.5.2.3 Abwurf der Borke<br />
Bei der Buche verbröselt die äußere Peridermschicht. Beim Bergahorn platzen innen ältere<br />
Schuppen ab. Die Eiche verliert auch große Borkeschichten. Die Kirsche und die Birke lassen<br />
dünne Borketeile in Form von Streifen fallen. Bei der Zypresse sind es Fasern.<br />
Hormone spielen hier keine Rolle. Die entstehende Spannung durch das Dickenwachstum<br />
führt zum Aufreißen von Schichten dünnwandiger Zellen.<br />
3.5.2.4 Abstoßung von Wurzeln<br />
Es werden keine Trennschichten ausgebildet; die Wurzeln sterben ab und vertrocknen.<br />
Durchschnittliche Lebensdauer kleiner Wurzeln bei Tanne und Fichte zw. 3 und 4 Jahre. Im<br />
Winter sind ungefähr 20% weniger Wurzeln vorhanden. Absterbende Wurzeln können 1/10<br />
der oberirdischen Biomasse betragen. Beeinflusst durch das Bodenleben.<br />
3.6 Wachstum und Umwelt<br />
3.6.1 Längenwachstum<br />
• Sprosswachstum: Gebundenes Wachstum: Durch die im Vorjahr vorherrschende<br />
Umweltbedingungen und durch die Stellung der Knospe wird die Anzahl der Blattorgane<br />
der Knospe bestimmt. Bei Holzgewächsen mit gebundenem Wachstum wird der Trieb ein<br />
einziges Mal gefördert, bis sich das letzte Blatt (dieser festgelegten Anzahl) entfalten<br />
konnte; in der restlichen Vegetationsperiode gibt es also kein Längenwachstum mehr.<br />
• Gebundenes Wachstum mit Johannistrieben: Die präformierten Triebe werden<br />
entfaltet und es bildet sich eine Knospe, die im Juni wieder austreibt. Solche Pflanzen
Seite: 16<br />
nennt man „proleptisch“ (treiben im Jahr zwei Mal aus). Dieser Trieb ist abhängig von<br />
den Umweltbedingungen, die während der Austriebszeit vorherrschen.<br />
• Freies Wachstum: Präformierte Triebe werden ausgefaltet, dann wird weiter Material für<br />
das Längenwachstum geliefert. Nachher wird eine Winterknospe ausgebildet (v.a. bei<br />
Zypressen).<br />
Innerhalb der Bäume gibt es eine Hierarchie der Meristeme; deshalb wächst der Hauptspross<br />
am meisten. Die Seitentriebe werden hormonell unterdrückt, die Blattlänge und -fläche<br />
können nicht ein genetisch vorgegebenes Maximum erreichen.<br />
3.6.2 Wurzelwachstum<br />
Eine große Rolle spielt die Bodentemperatur. Eine typische Optimalkurve lautet: Quercus:<br />
Minimum 0°C, Optimum 17°C, Maximum 25°C.<br />
Die Wurzeln immergrüner Pflanzen können bei frostfreien Böden weiter wachsen. Dabei<br />
spielt die Durchlüftigkeit der Böden, sowie die Menge der vorhandenen Nährstoffe eine<br />
wichtige Rolle. Ein starkes Sprosswachstum bewirkt ein schlechtes Wurzelwachstum, so gibt<br />
es bei der Fichte zwei deutliche Maxima, nämlich vor und nach dem Sprosswachstum (ein bis<br />
zwei cm pro Tag). Robinie, Akazie, Pappel erfahren täglich ein Wurzelwachstum von 5 cm.<br />
3.6.3 Fruktifikation und Blütenbildung<br />
Als Untersuchungsobjekte wurden vorwiegend krautige Pflanzen untersucht, weniger die<br />
Bäume. Bei einer Modellpflanze der Genetiker Arabidopis thaliana wurden viele Gene<br />
untersucht.<br />
Holzgewächse: In der Jugendphase werden niemals Blüten gebildet, d.h. keine Blüten im 1.<br />
Jahr. Bäume blühen erst nach 1/10 ihres Lebens (genetisch, klimatisch bedingt). Alle 3- 7<br />
Jahre gibt es ein Mastjahr, in den nachher folgenden Jahren eine geringere Blütenbildung. Bei<br />
Obstbäumen gibt es alle 2 Jahre ein Mastjahr. Die Pflanze muss eine bestimmte Größe haben,<br />
damit sie blühen kann. Dabei spielen Tageslänge, Temperatur, Photosynthese... eine große<br />
Rolle. Da in einem Mastjahr alle Photosyntheseprodukte in die Frucht investiert werden,<br />
fehlen in anderen Organen der Pflanze wichtige Assimilate und Minerale. Diese werden durch<br />
das Anzapfen von Reservestoffen kompensiert.<br />
• Koniferen: reine Blütenknospen, eingeschlechtlich; weibliche Zapfen (Trieb niederer<br />
Ordnung) im oberen Bereich des Baumes, männliche weiter unten (Trieb höherer<br />
Ordnung)<br />
• Laubbäume: Blütenknospen mit Blättern<br />
• Monözisch: einhäusig: weibliche u. männliche Blüten auf gleichen Individuen (Pinaceen)<br />
• Diözisch: zweihäusig: weibliche u. männliche Blüten auf verschiedenen Individuen<br />
(Taxus)<br />
Sonderfall Esche<br />
• Triözisch: männliche, weibliche und zwittrige Blüten<br />
Faktoren, die für die Blütenbildung entscheidend sind<br />
• Temperatur: ist sie hoch, dann werden das nächste Jahr mehr Blüten produziert (Birke,<br />
Nadelhölzer)<br />
• Lichtintensität: Je höher die Lichtintensität, desto mehr Photosynthese. Deshalb gibt es<br />
im darauf folgendem Jahr mehr Blüten
Seite: 17<br />
• Wasser: Durch Trockenstress werden Blütenansätze begünstigt<br />
• Mineralstoffe: Pflanzen produzieren auf fruchtbaren Böden mehr Blüten<br />
• Rindenbeschädigungen: Wenn ich den Bast entferne kommt es zu einem erhöhten<br />
Blütenwachstum.<br />
3.6.4 Bestäubung und Befruchtung<br />
Bei Koniferen erfolgt die Befruchtung durch Pollen, die mit dem Wind transportiert werden.<br />
Bei Angiospermen erfolgt die Übertragung durch Insekten.<br />
Wenn Pollen auf die Narbe treffen, wird ein Pollenschlauch ausgebildet (nur Pollen eigener<br />
Art). Die Narbe stellt ihm Zucker und Nährstoffe zur Verfügung. Die Pollen von fremden<br />
Arten werden ausgestoßen. Nach der Befruchtung wird dann die Frucht ausgebildet.<br />
4. Spermatophyta - Samenpflanzen<br />
4.1 Allgemeines über die Samenpflanzen<br />
Samenpflanzen gehen auf die primitiven Farnpflanzen zurück. Die Farnpflanzen sind für die<br />
Dendrologie deshalb so wichtig, da es schon sehr früh hochwüchsige und feste Farnenarten<br />
gab, nämlich die Baumfarne, sie wurden wie Holz verwendet. Sie hatten kein echtes<br />
sekundäres Dickenwachstum, sondern große Vegetationskegel.<br />
Die Samenpflanzen lassen sich in zwei Gruppen einteilen:<br />
• Gymnospermen (Nacktsamer)<br />
- Coniferophytina<br />
- Cycadophytina<br />
• Angiospermen (Bedecktsamer)<br />
4.2 Die Vermehrung der Farnpflanzen<br />
Der Lebenszyklus eines Farns beinhaltet zwei Generationen, nämlich eine haploide und eine<br />
diploide Phase. Die diploide Farnpflanze bildet auf der Unterseite des Wedels Sporenanlagen.<br />
In diesen Sporangien werden durch die Meiose haploide Sporen gebildet. Später keimen<br />
diese auf dem Boden über einem Vorkeim (Prothallium) zu einem Gametophyten. Dort<br />
werden die Geschlechtsorgane (Gametangien), die weiblichen Archegonien und die<br />
männlichen Antheridien gebildet. Die Antheridien entlassen begeißelte Spermatozoide,<br />
welche sich mit der Eizelle im Archegonium zur diploiden Zygote vereinigen. Aus ihr wird<br />
die Keimwurzel gebildet. Der diploide junge Sporophyt wächst nun zur eigentlichen<br />
Farnpflanze heran. Die haploide Generation ist der unselbstständige Teil der diploiden<br />
Pflanze. Der Unterschied zwischen den Samenpflanzen und den Farnpflanzen liegt schon in<br />
der Fortpflanzung. Man muss die Fortpflanzung der Farne verstehen, um die der<br />
Samenpflanzen verstehen zu können.
Seite: 18<br />
Es gibt drei Unterabteilungen:<br />
Der diploide Embryo ist in der Samenschale eingeschlossen. Der haploide Teil bleibt bei der<br />
Mutterpflanze. Die männlichen Geschlechtszellen bilden Mikrosporen aus und die weiblichen<br />
Geschlechtszellen Makrosporen. Sowohl für den männlichen Teil, als auch für den weiblichen<br />
Teil werden spezialisierte Blätter ausgebildet. Für die männlichen sind es Staubblätter und<br />
für die weiblichen sind es Fruchtblätter. Die Sporophylle stehen an der Achse, dort wo<br />
Staubblätter und Fruchtblätter zusammenkommen ist die Blüte. Blüten können getrennt<br />
geschlechtig oder Zwitter (bei Angiospermen – sekundäre Reduktion) sein. Die Staubblätter<br />
bilden die Mikrosporen und enthalten Pollensäcke, die den Sporangien der Farne entsprechen.<br />
Die Fruchtblätter tragen die Samenanlagen und liegen bei den Angiospermen eingeschlossen.<br />
Das kann in zwei Formen auftreten:<br />
• Fruchtblatt ist gerollt und verwachsen<br />
• Mehrere Fruchtblätter sind ein Gebilde – Fruchtknoten – geht schmal zum Griffel<br />
zusammen – mit Hilfe der Narbe werden Pollenkörner aufgefangen.<br />
• Bei den Gymnospermen liegen die Samenanlagen frei auf der Oberfläche. Bei den<br />
weiblichen Zapfen liegen die Samenschuppen auf Deckschuppen (ein Kurztrieb der<br />
Samen enthält).<br />
Die Teilungsvorgänge der Samenpflanzen erfolgt wie nun beschrieben: Die Mikrospore<br />
treibt aus. Es kommt zur Bildung eines Pollenschlauches. Dieser gelangt zur Eizelle in die<br />
Samenanlage. Ein Embryo wird aufgebaut. Irgendwann wird der in der Entwicklung<br />
unterbrochen – Diasporen (Samen oder Frucht) werden gebildet. Erst der diploide Embryo<br />
wird von der Mutterpflanze getrennt. Mikrosporen werden stärker reduziert als Makrosporen.<br />
Es gibt auch Pflanzen mit triploiden Zellen. Diese haben drei Chromosomensätze.<br />
Definition Samen:<br />
In der Zoologie sind männliche Samen bewegliche Geschlechtszellen. In der Botanik ist es<br />
eine diploide Zelle, die erst später keimt.
5. Einteilung der Gehölze<br />
Gymnosperma - Nacktsamer<br />
Unterabteilung: Coniferophytina (Nadel – Nacktsamer)<br />
1. Klasse: Ginkgoopsida - Ginkgoähnliche<br />
Ordnung: Ginkgoales<br />
Familie: Ginkgoaceae<br />
Gattung: Ginkgo<br />
Art: Ginkgo biloba<br />
2. Klasse: Pinopsida Nadelhölzer<br />
Unterklasse: Pinidae - Coniferae – Zapfenträger)<br />
Ordnung: Pinales (Föhrenartige)<br />
Familie: Araucariaceae<br />
Gattung: Araucaria<br />
Gattung: Agathis<br />
Familie: Pinaceae (Kieferngewächse)<br />
1. Unterfamilie: Abietoideae<br />
Gattung: Abies<br />
Art: Abies alba (Weißtanne)<br />
Art: Abies grandis (Kalifornische Küstentanne)<br />
Art: Abies nordmanniana (Nordmannstanne)<br />
Art: Abies concolor (Coloradotanne)<br />
Gattung: Picea<br />
Art: Picea abies (Fichte)<br />
Art: Picea obovata (Sibirische Fichte)<br />
Art: Picea orientalis (Kaukasusfichte)<br />
Art: Picea omorika (Serbische Fichte)<br />
Art: Picea pungens (Stechfichte)<br />
Art: Picea sitchensis (Sitkafichte)<br />
Gattung: Pseudotsuga<br />
Art: Pseudotsuga menziesii (Douglasie) ssp. glauca, viridis<br />
Gattung: Tsuga<br />
Art: Tsuga canadensis (Eastern hemlock, Kanadische Hemlockstanne)<br />
Art: Tsuga heterophylla (western hemlock, Westliche Hemlockstanne)<br />
2. Unterfamilie: Laricoideae - Lärchenähnliche<br />
Gattung: Larix<br />
Art: Larix decidua (Europ. Lärche), var. Tatra-, Sudeten-, Polenlärche<br />
Art: Larix laricina (Amerikanische Lärche)<br />
Art: Larix sibirica<br />
Art: Larix gmelinii<br />
Art: Larix kaempferi (Japanlärche)<br />
Gattung: Cedrus<br />
Art: Cedrus libani (Libanon-Zeder)<br />
Art: Cedrus atlantica (Atlaszeder)<br />
Art: Cedrus brevifolia (Zypern-Zeder)<br />
Art: Cedrus deodara (Himalaja-Zeder)<br />
Seite: 19
Seite: 20<br />
3. Unterfamilie: Pinoideae - Kiefernähnliche<br />
Gattung: Pinus<br />
Untergattung: Pinus<br />
Art: Pinus sylvestris (Rotföhre)<br />
Art: Pinus nigra (Schwarzkiefer)<br />
Unterarten: ssp. nigra, ssp. dalmatica, ssp. pallasiana, ssp. mauretanica,<br />
ssp. salzmanii, ssp.laricio<br />
Art: Pinus mugo (Bergkiefer)<br />
Unterart: Pinus mugo mugo (Latsche, Legföhre)<br />
Unterart: Pinus mugo uncinata (Spirke; Hakenkiefer)<br />
Unterart: Pinus mugo rotundata (Moorföhre)<br />
Untergattung: Strobus<br />
Art: Pinus cembra (Zirbe, Arve)<br />
Arten im Mittelmeer: P. pinea, P. pinaster, P. halepensis, P. brutia, P. peuce,<br />
P. heldreichi, P. leucodermis<br />
Arten in Nordamerika: P. strobus (Weymouthkiefer), P. banksiana<br />
(Wachskiefer)<br />
Familie: Taxodiaceae - Sumpfzypressengewächse<br />
Art: Sequoiadendron giganteum (Mammutbaum)<br />
Art: Sequoia sempervirens (Küstensequoie)<br />
Art: Taxodium distichum (Sumpfzypresse)<br />
Art: Metasequoia glyptostroboides (Urwelt-Mammutbaum)<br />
Familie: Cupressaceae - Zypressengewächse<br />
Gattung: Juniperus<br />
Art: Juniperus communis (Wacholder)<br />
Unterart: ssp. communis<br />
Unterart: ssp. alpina<br />
Art: Juniperus sabina (Sadebaum)<br />
Gattung: Cypressus<br />
Art: Cypressus sempervirens<br />
Gattung: Chamaecyparis (Scheinzypresse)<br />
Gattung: Thuja (Lebensbaum)<br />
Art: Thuja occidentalis (Abendländischer Lebensbaum)<br />
Art: Thuja plicata (Riesen-Lebensbaum)<br />
Familie: Podocarpaceae<br />
Familie: Cephalotaxaceae Kopfeibengewächse<br />
Unterklasse: Taxidae<br />
Ordnung: Taxales<br />
Familie: Taxaceae - Eibengewächse<br />
Gattung: Taxus<br />
Art: Taxus baccata (Eibe)<br />
Art: Taxus brevifolia
Unterabteilung: Cycadophytina<br />
Familie: Cycadoceae<br />
Gattung: Cycas<br />
Familie: Ephedraceae<br />
Gattung: Ephedra (Meerträubel)<br />
Familie: Gnetaceae<br />
Gattung: Gnetum<br />
Familie: Welwitschiaceae<br />
Gattung: Welwitschia<br />
Art: W. mirabilis<br />
Angiospermae - Bedecktsamer<br />
Klasse: Dicotyledoneae<br />
1. Unterklasse: Magnoliidae - Magnoliengewächse<br />
Überordnung: Magnolianae<br />
Familie: Magnoliaceae<br />
Überordnung: Nymphaeanea (Seerosengewächse)<br />
2. Unterklasse: Ranunculidae<br />
Ordnung: Ranunculales<br />
Familie: Ranunculaceae - Hahnenfußgewächse<br />
Art: Clematis vitalba (Gewöhnl. Waldrebe)<br />
Familie: Berberidaceae - Sauerdorngewächse<br />
Art: Berberis vulgaris (Gew. Berberitze, Gew. Sauerdorn)<br />
3. Unterklasse: Caryophyllidae<br />
4. Unterklasse: Hamamelididae<br />
Ordnung: Hamamelidales (Zaubernussartige)<br />
Familie: Platanaceae - Platanengewächse<br />
Gattung: Platanus<br />
Art: Platanus x hybrida (P. acerifolia = orientalis x occidentalis) Platane<br />
Seite: 21
Ordnung: Fagales<br />
Familie: Fagaceae - Buchengewächse<br />
Unterfamilie: Castaneoideae- Edelkastanienähnliche<br />
Art: Castanea sativa (Edelkastanie)<br />
Unterfamilie: Fagoideae - Buchenähnliche<br />
Gattung: Fagus<br />
Art: Fagus sylvatica (Rotbuche)<br />
Gattung: Nothofagus<br />
Unterfamilie: Quercoideae - Eichenähnliche<br />
Gattung: Quercus<br />
Art: Quercus robur (Stieleiche)<br />
Art: Quercus petraea (Traubeneiche)<br />
Art: Quercus pubescens (Flaumeiche)<br />
Art: Quercus cerris (Zerreiche)<br />
Gattung: Quercus nea<br />
Untergattung: Erythrobalanus<br />
Untergattung: Lepidobalanus<br />
Art: Quercus frainetta (Ungarische Eiche)<br />
Art: Quercus suber (Korkeiche)<br />
Art: Quercus coccifera (Kermes-Eiche)<br />
Art: Quercus ilex (Steineiche)<br />
Art: Quercus rubra (Roteiche)<br />
Familie: Betulaceae - Birkengewächse<br />
Gattung: Betula<br />
Art: Betula pendula (Hängebirke)<br />
Art: Betula pubescens (Moorbirke)<br />
Art: Betula humilis (Strauchbirke)<br />
Art: Betula nana (Zwergbirke)<br />
Gattung: Alnus<br />
Art: Alnus glutinosa (Schwarzerle)<br />
Art: Alnus incana (Grauerle)<br />
Art: Alnus alnobetula , viridis (Grünerle)<br />
Gattung: Carpinus<br />
Art: Carpinus betulus (Gew. Hainbuche)<br />
Gattung: Ostrya<br />
Art: Ostrya carpinifolia (Hopfenbuche)<br />
Gattung: Corylus<br />
Art: Corylus avellana (Haselnuß)<br />
Ordnung: Urticales<br />
Familie: Ulmaceae - Ulmengewächse<br />
Gattung: Ulmus<br />
Art: Ulmus glabra (Berg-Ulme)<br />
Art: Ulmus minor (Feld-Ulme)<br />
Art: Ulmus laevis (Flatter-Ulme)<br />
Seite: 22
Ordnung: Juglandales<br />
Familie: Juglandaceae - Walnussgewächse<br />
Gattung: Juglans<br />
Art: Juglans regia (Walnuß)<br />
Art: Juglans nigra (Schwarznuß)<br />
5. Unterklasse: Rosidae<br />
Ordnung: Saxifragales - Steinbrechartige<br />
Familie: Grossulariaceae - Stachelbeergewächse<br />
Gattung: Ribes<br />
Art: Ribes uva-crispa (Wilde Stachelbeere)<br />
Art: Ribes alpinum (Alpen-Johannisbeere)<br />
Art: Ribes petraeum (Fels-Johannisbeere)<br />
Art: Ribes rubrum (Rote Johannisbeere)<br />
Art: Ribes nigrum (Schwarze Johannisbeere)<br />
Ordnung: Rosales<br />
Familie: Rosaceae - Rosengewächse<br />
Unterfamilie: Spiraeoideae - Spiräenähnliche<br />
Gattung: Spiraea<br />
Art: Sp. media (Karpaten-Spierstrauch)<br />
Art: Sp. salcifolia (Weidenblättriger Spierstrauch)<br />
Unterfamilie: Rosoideae - Rosenähnliche<br />
Gattung: Rubus<br />
Art: Rubus idaeus (Himbeere)<br />
Art: Rubus fruticosus agg. (Brombeere)<br />
Art: Rubus saxatilis (Steinbeere)<br />
Art: Rubus caesius (Kratzbeere)<br />
Gattung: Rosa (Hagebutten)<br />
Unterfamilie: Maloideae - Apfelähnliche<br />
Gattung: Malus<br />
Art: Malus sylvestris (Wild- oder Holzapfel)<br />
Art: Malus domestica (Kulturapfel)<br />
Gattung: Pyrus<br />
Art: Pyrus domestica (Kulturbirne)<br />
Art: Pyrus communis (Wild- oder Holzbirne)<br />
Gattung: Sorbus<br />
Art: Sorbus aucuparia (Vogelbeere, Eberesche)<br />
Unterart: S. moravica (Kultur-Eberesche)<br />
Art: Sorbus domestica (Speierling)<br />
Art: Sorbus torminalis (Elsbeere)<br />
Arten: Sorbus aria agg. (Mehlbeere)<br />
Gattung: Amelanchier<br />
Art: Amelanchier ovalis (Gem. Felsenbirne)<br />
Gattung: Cotoneaster<br />
Art: Cotoneaster integerrimus (Gem. Bergmispel)<br />
Art: Cotoneaster tomentosus (Filzige Bergmispel)<br />
Gattung: Crataegus<br />
Art: Crataegus monogyna (Eingriffliger Weißdorn)<br />
Art: Crataegus laevigata (Zweigriffliger Weißdorn)<br />
Seite: 23
Unterfamilie: Prunuoideae - Kirschenähnliche<br />
Gattung: Prunus<br />
Art: Prunus padus (Traubenkirsche)<br />
Art: Prunus mahaleb (Felsenkirsche, Weichselkirsche)<br />
Art: Prunus avium (Vogelkirsche)<br />
Art: Prunus spinosa (Schlehdorn)<br />
Art: Prunus cerasus (Sauerkirsche)<br />
Ordnung: Fabales<br />
Familie: Fabaceae, Papilionaceae<br />
Art: Laburnum anagyroides (Gew. Goldregen)<br />
Art: Laburnum alpinum (Alpen-Goldregen)<br />
Art: Cytisus scoparius (Besenginster)<br />
Art: Robinia pseudacacia (Robinie)<br />
Ordnung: Sapindales - Seifenbaumartige<br />
Familie: Aceraceae - Ahorngewächse<br />
Gattung: Acer<br />
Art: Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn)<br />
Art: Acer platanoides (Spitz-Ahorn)<br />
Art: Acer campestre (Feld-Ahorn)<br />
Art: Acer tataricum (Tartaren-Ahorn)<br />
Art: Acer negundo (Eschen-Ahorn)<br />
Familie: Staphylaceae<br />
Gattung: Staphylea<br />
Art: Staphylea pinnata (Pimpernuß)<br />
Familie: Hippocastanceae - Rosskastaniengewächse<br />
Gattung: Aesculus<br />
Art: Aesculus hippocastanum (Roßkastanie)<br />
Ordnung: Celastrales (Baumwürgerartige)<br />
Familie: Celastraceae - Baumwürgergewächse<br />
Gattung: Euonymus (Spindelstrauch)<br />
Art: Euonymus europaea (Europ. Spindelstrauch, Pfaffenhütchen)<br />
Art: Euonymus latifolia (Voralpen-Spindelstrauch)<br />
Art: Euonymus verrucosa (Warziger Spindelstrauch)<br />
Ordnung: Rhamnales<br />
Familie: Rhamnaceae - Kreuzdorngewächse<br />
Gattung: Frangula<br />
Art: Frangula alnus bzw. Rhannus frangula (Faulbaum)<br />
Gattung: Rhamnus<br />
Art: Rhamnus catharticus (Purgier- Kreuzdorn)<br />
Art: Rhamnus pumila (Zwerg- Kreuzdorn)<br />
Seite: 24
Familie: Vitaceae - Weinrebengewächse<br />
Gattung: Vitis<br />
Art: Vitis vinifera ssp. sylvestris (Wildform Weinrebe)<br />
Ordnung: Santalales (Sandelholzartige)<br />
Familie: Loranthaceae - Mistelgewächse<br />
Gattung: Loranthus<br />
Art: Loranthus europaeus (Europ. Eichenmistel)<br />
Gattung: Viscum<br />
Art: Viscum album agg. (Immergrüne Mistel), var.album, abietis, laxum<br />
Ordnung: Elaeagnales (Ölbaumartige)<br />
Familie: Elaeagnaceae - Ölweidengewächse<br />
Gattung: Hippophae<br />
Art: Hippophae rhamnoides (Sanddorn)<br />
Unterart: ssp. fluviatilis (Fluß-Sanddorn)<br />
Ordnung: Araliales (Efeuartige)<br />
Familie: Araliaceae - Efeugewächse<br />
Gattung: Hedera<br />
Art: Hedera helix (Gewöhnl. Efeu)<br />
6. Unterklasse: Dilleniidae<br />
Ordnung: Vidales (Veilchengewächse)<br />
Familie: Tamaricaceae<br />
Gattung: Myricaria<br />
Art: Myricaria germanica (Deutscher Rispelstrauch, Tamariske)<br />
Ordnung: Salicales (Weidenartige)<br />
Familie: Salicaceae - Weidengewächse<br />
Gattung: Populus<br />
Weiß- und Silberpappeln:<br />
Art: Populus alba (Silberpappel)<br />
Art: Populus tremula (Zitterpappel, Aspe)<br />
Art: Populus x canescens (Graupappel)<br />
Schwarzpappeln:<br />
Art: Populus nigra (Schwarzpappel); var. italica (Pyramidenpappel)<br />
Art: Hybride x canadensis (= P. euramericana)<br />
Gattung: Salix<br />
Art: Salix alba (Silber- oder Weißweide)<br />
Arten: Salix viminalis (Korbweide), S. purpurea (Purpurweide), S. fragilis<br />
(Bruchweide), S. caprea (Salweide), S. appendiculata (Voralpenweide)<br />
Ordnung: Malvales<br />
Familie: Tiliaceae - Lindengewächse<br />
Gattung: Tilia<br />
Art: Tilia cordata (Winter-Linde)<br />
Art: Tilia platyphyllos (Sommer- Linde)<br />
Seite: 25
Ordnung: Cornales (Hartriegelartige)<br />
Familie: Aquifolioceae - Stechpalmemgewächse<br />
Art: Ilex aquifolium (Stechpalme)<br />
Familie: Cornaceae - Hartriegelgewächse<br />
Gattung: Cornus<br />
Art: Cornus mas (Gelber Hartriegel)<br />
Art: Cornus sanguinea (Roter Hartriegel)<br />
Ordnung: Ericales (Erikaartige)<br />
Familie: Ericaceae - Heidekrautgewächse<br />
Gattung: Rhododendron<br />
Art: Rhododendron hirsutum (Behaarte Alpenrose)<br />
Art: Rhododendron ferrugineum (Rostrote Alpenrose)<br />
7. Unterklasse: Lamiidae<br />
Ordnung: Oleales<br />
Familie: Oleaceae - Ölbaumgewächse<br />
Gattung: Fraxinus<br />
Art: Fraxinus excelsior (Gewöhnl. Esche)<br />
Art: Fraxinus ornus (Blumen- oder Mannaesche)<br />
Art: Fraxinus angustifolia (Quirlesche)<br />
Art: Ligustrum vulgare (Liguster)<br />
Ordnung: Dipsacales<br />
Familie: Caprifoliaceae - Geißblattgewächse<br />
Gattung: Sambucus<br />
Art: Sambucus nigra (Schwarzer Holunder)<br />
Art: Sambucus racemosa (Traubenholunder, Roter Holunder)<br />
Gattung: Viburnum (Schneeball)<br />
Art: Viburnum lantana (Wolliger Schneeball)<br />
Art: Viburnum opulus (Gem. Schneeball)<br />
Gattung: Lonicera<br />
Art: Lonicera caprifolium (Echtes Geißblatt)<br />
Art: Lonicera xylosteum (Rote Heckenkirsche)<br />
Art: Lonicera caerulea (Blaue Heckenkirsche)<br />
Art: Lonicera nigra (Schwarze Heckenkirsche)<br />
Art: Lonicera. alpigena (Alpen-Heckenkirsche)<br />
Seite: 26
6. Gymnosperma – Coniferophytina<br />
Seite: 27<br />
Die Abteilung der einfachen Holzpflanzen sind bereits im Devon entstanden. Das waren die<br />
Progymnospermen, eine frühe Form der Farbpflanzen. Auch hier kann man wieder zwei<br />
Gruppen unterscheiden:<br />
• Coniferophytina: daraus haben sich unsere heimischen Pflanzen entwickelt<br />
• Cycadophytina: heutige Pflanzen im tropischen bis subtropischen Raum (Süditalien,<br />
Sizilien)<br />
1. Klasse: Ginkgoopsida<br />
Ordnung: Ginkgoales<br />
Familie: Ginkgoaceae<br />
Gattung: Ginkgo<br />
Ginkgo biloba - Fächerblattbaum<br />
• Der Name kommt aus China und sollte Ginkyo geschrieben werden. Es ist ein<br />
sommergrüner Baum mit einer Höhe an die 30m und einem Durchmesser von 2m. Er<br />
kann einige hundert Jahre alt werden und hat ein Sproßsystem mit kurzen und langen<br />
Trieben. Besonders charakteristisch ist die Form der Blätter. Diese sind zweilappig geteilt<br />
und ledrig. Die Frühblätter sind ungelappt und werden erst später gelappt. Außerdem<br />
haben sie eine getrenntläufige Nervatur, das heißt, die Nerven verschmelzen in der Mitte<br />
nicht miteinander.<br />
• Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Blüten sind sich sehr ähnlich. Man kann<br />
sie nur aufgrund der Blüte unterscheiden: Tragblätter bei den Staubblättern mit<br />
Pollensäcke bei den männlichen und stielartige Fruchtblätter mit zwei Samenanlagen an<br />
den Enden bei den weiblichen. Das Pollenkorn entläßt begeisselte, bewegliche<br />
Spermatozoiden.<br />
• Die Samen entwickeln sich nach der Bestäubung. Sie haben die Form und Größe einer<br />
Kirsche und sind gelb. Haben einen unangenehmen Geruch (nach Buttersäure). Sie haben<br />
eine dreiteilige Samenschale: Haut (außen), Fleischiger Teil (mit Buttersäure), Samen<br />
(innen). Das Endosperm entwickelt sehr viele Nährstoffe. In Südostasien werden die<br />
Samen oft geröstet und gegessen.<br />
• Verbreitung: Diese Pflanze ist ausschließlich eine Kulturpflanze und hat keine<br />
Wildstandorte. Dieser stammt wahrscheinlich aus China und braucht bessere Böden.<br />
Wahrscheinlich überlebte er als Baum in buddhistischen Tempelanlagen und entspricht<br />
einem lebenden Fossil. Sie wird in der gemäßigten Zone sehr gerne angebaut, da sie sehr<br />
gut für das Stadtklima ist. Mit Ihrem Holz wird nicht gehandelt, da es zu wenig von ihrer<br />
Art gibt. Wenn man sie abholzen muss, dann verwendet man das Holz als Brennmaterial.
Seite: 28<br />
2. Klasse - Unterklasse: Pinopsida - Pinidae<br />
• Die Pinopsida sind die eigentlichen Nadelhölzer, sowohl die heimischen als auch die der<br />
Nordhalbkugel. Die Blüten aus verkürzten Achsen sind zapfenartig. Oft sind die<br />
Blütenstände zu Zapfen zusammengefasst. Es gibt zwei Unterklassen - die Pinidae und<br />
Taxidae.<br />
• Sie können auch Zapfenträger genannt werden. Sie haben Keimlinge mit zwei bis vier<br />
Keimblättern. Es sind meist hochwüchsige Bäume aber auch Sträucher (z.B.:<br />
Wachholder), reich verzweigt und mit einem Haupttrieb. Sie haben nadelförmige,<br />
schraubig gestellte Blätter und sind immergrün. Eine bei uns heimische sommergrüne<br />
Form ist die Lärche. Die Blüte ist einhäusig und zweihäusig verteilt, die Blüten immer<br />
eingeschlechtlich. Männlich: Pollensäcke, Staubblatt, zapfenförmig. Weiblich:<br />
reduzierend, Blütenstand, zapfenförmig, sitzen in Achsel von Deckschuppe Samen sind<br />
geflügelt und werden durch Wind verbreitet. In dem haploiden Gewebe ist der diploide<br />
Embryo eingebettet.<br />
Ordnung: Pinales<br />
Familie: Araucariaceae<br />
Gattung: Araucaria<br />
(Türkenschanzpark) Hat breite Blätter mit einer getrennt nervigen Nervatur. Es gibt keine<br />
Fülläste zwischen den Stockwerken.<br />
Gattung: Agathis<br />
Zimmertanne<br />
Familie – Unterfamilie: Pinaceae – Abietoideae<br />
Gattung: Abies<br />
Schmale Blätter; zwei Samen pro Samenschuppen, die dann die Zapfenschuppen bilden. Sie<br />
werden mit dem Wind verbreitet und es gibt sie auf der Nordhalbkugel. Die drei<br />
Unterfamilien kann man nach der Stellung der Nadeln an Lang – oder Kurztrieben<br />
unterscheiden:<br />
• Abietoideae: alle Nadeln nur an Langtrieb (tannenähnlich); Gattungen: Abies, Picea,<br />
Pseudotsuga, Tsuga<br />
• Laricoideae: (lärchenähnlich); Gattungen: Larix, Pseudolarix, Cedrus<br />
• Pinoideae: (kieferähnlich); Gattung: Pinus, Taxodiaceen
Seite: 29<br />
Abies alba - Weißtanne<br />
• Alle Tannen haben flache Nadeln an Langtrieben, die am scheibchenartigen Blattgrund<br />
am Trieb ansitzen. Die Zapfen stehen aufrecht und die Schuppen fallen ab. Die Tanne ist<br />
immergrün, sie erreicht eine Höhe von bis zu 60m. Sie wächst zuerst nur sehr langsam<br />
und später erst schneller. Sie kann dann ein Längenwachstum von bis zu 80cm /Jahr<br />
haben.<br />
• Die Blätter und Knospen sind an den Achsen schraubig und scheinbar quirlig gestellt.<br />
Dazwischen stehen kurze Fülläste. Die Krone ist walzenförmig, die obersten Seitentriebe<br />
richten sich im Alter steil nach oben, so daß der Wipfeltrieb oft überragt wird<br />
(Storchennest). Wenn dies schon im frühen Alter auftritt, dann ist das ein Zeichen für<br />
Umweltschäden. Typisch sind Reiterationen, d.h. die Bildung von neuen Wipfeltrieben<br />
aus dem Stamm. Die Tanne kann Äste, die auf den Boden hängen, bewurzeln und so<br />
Ableger bilden. Die Knospen sind am Ende des Triebes eiförmig zugespitzt, die Nadeln<br />
sind zweizeilig. Junge Nadeln sind an der Spitze gekerbt und haben an der Unterseite über<br />
den Spaltöffnungen eine zweizeilige Wachsschicht. Die Knospen treiben in tiefen Lagen<br />
im Mai aus (8 Wochen dauert die Entwicklung). Die Triebe sind bereits fertig in den<br />
Knospen vorhanden.<br />
- Gebundenes Wachstum: Entwicklung in 8 Wochen; nur bei alten Bäumen ist<br />
dieses Wachstum möglich.<br />
- Johannistriebe: Ruhepause nach Wachstum, dann treibt die neu gebildete Knospe<br />
aus. Die nun gebildete Knospe überdauert dann den Winter.<br />
- Freies Wachstum: Die diesjährig gebildeten Vegetationskegel treiben schon aus,<br />
dadurch werden mehr Nadeln gebildet. Die Johannistriebe und das freie Wachstum<br />
sind nur bei jungen Bäumen möglich.<br />
• Triebe: Hellgraues Oberflächenperiderm mit Harzstellen; nach 40 Jahren kommt es zur<br />
Ausbildung von Schuppen durch das Periderm. Die Nadeln sind flach und haben an der<br />
Unterseite 2 Spaltöffnungsstreifen (Wachsstreifen über Spaltöffnung); die Nadeln im<br />
Querschnitt haben 2 Harzkanäle; die Nadeln sind vor allem bei Jungpflanzen gescheitelt.<br />
Die Nadeln an der Oberseite werden nicht so lang wie jene, die an den Flanken sitzen<br />
(Anisophyllie= Ungleichblättrigkeit). Junge Nadeln sind vorne eingekerbt und stehen<br />
nicht mehr gescheitelt – sie sind nach vorne und nach oben gekrümmt. Die Nadeln sind<br />
potentiell sehr langlebig und werden meistens nach 7 bis 8 Jahren abgeworfen;<br />
• Blüte: Zur Blütenbildung kommt es nach 30 Jahren und in Beständen sogar erst nach 60<br />
Jahren. Die männlichen und weiblichen Blütenknospen werden an den Trieben des<br />
Vorjahres angelegt. Die Pollenkörner haben Luftlöcher, die aufgeblasen werden. Die<br />
männlichen Blüten stehen im unteren Bereich des Baumes und die weiblichen im oberen<br />
Bereich – somit wird der männliche Pollen nach oben getrieben. Die weiblichen Blüten<br />
werden zuerst grün und dann erst braun. Die Deckschuppe ist während der Blütezeit<br />
größer als die Samenschuppe – bei den erwachsenen Zapfen ist dieser Zustand genau<br />
umgekehrt. Die Zapfen zerfallen nach der Reife und hinterlassen Spindeln. Man kann mit<br />
Hilfe eines Baumsteigers die Zapfen ernten, bevor sie nach ca. 2 Wochen zerfallen. Der<br />
Samen ist braun und mit einem Flügel versehen, den man abbrechen kann. Der Abwurf<br />
erfolgt im August / September. Die Keimung beginnt erst im Frühjahr (Harz wirkt<br />
hemmend – verdunstet über den Winter – so kann Samen im Sommer austreiben).<br />
Reservestoffe im Samen: Öl und Stärke<br />
• Wurzel: Es gibt zwei Arten von Wurzelsystemen: Pfahl- und Herzwurzelsystem. Das<br />
Pfahlwurzelsystem der Tanne kann bei einem Reifholzbaum 1m lang senkrecht in die<br />
Tiefe hinein reichen. Das Holz ist weich und leicht – kann gut gebogen werden. Es hat<br />
keine Harzkanäle und ist wenig beliebt als Holz für den Innenbau. Aber man verwendet es<br />
gerne für den Bau von Instrumenten (hohe Resonanz), Zellulose; Papierindustrie.
Seite: 30<br />
• Standort: Schattbaumart: wenn Wachstum in der Jugend durch Schatten verhindert wird,<br />
dann bleibt er auch später ein kleinerer Baum; benötigt viel Feuchtigkeit und<br />
Luftfeuchtigkeit; ist dürreempfindlich; bildet Bestände mit Buche und Eiche;<br />
spätfrostempfindlich und schadstoffempfindlich; gefährdet durch Wildverbiß; hat hohe<br />
Nährstoffansprüche; Die Vorkommen in Mitteleuropa haben eine einheitliche Genetik.<br />
Tannenschäden findet man immer mehr. Tanne mag keine Klimaveränderungen, aber<br />
auch das ist von Art zu Art verschieden. Die Tanne ist bis auf 1600m anzutreffen; in den<br />
nördlich. und südlich. Kalkalpen, wo mehr Niederschläge als in den Zentralalpen fallen.<br />
Es gibt 40 – 60 Tannenarten auf der Nordhalbkugel, meist Gebirgsarten, im<br />
Mittelmeergebiet und Kaukasus sind 11 Arten beheimatet.<br />
Abies nordmannia – Dänische Tanne, Nordmannstanne<br />
Dieser Baum wird für den Plantagenanbau verwendet – schon die jungen Bäume schauen<br />
buschig aus;<br />
Abies balsamea - Kanadabalsam<br />
Die Tanne aus Nordostafrika und dem Himalajagebiet kommt bei uns so gut wie nie vor;<br />
wird hin und wieder zum präparieren verwendet.<br />
Abies procera, Abies concolor – Coloradotanne, Abies grandis<br />
Diese drei kommen häufig in Parks vor.<br />
Gattung: Picea<br />
Die Fichte hat noch zu Linee‘ s Zeit zur gleichen Gattung wie die Tanne gehört. Daher lautete<br />
ihr früherer Name Picea abies. Excelsa bedeutet: die Hochwüchsige; (Pix = Harz); Die Fichte<br />
hat nur an den Langtrieben Nadeln, hat hängende weibliche Zapfen bei der Reife – Schuppen<br />
bleiben an der Spindel, Zapfen wird als ganzer abgeworfen; rhombisch geformte Blattnarbe<br />
auf Blattgrund bleibt an Stamm/Zweig zurück; raue Oberfläche; Es gibt an die 50 Arten auf<br />
der ganzen Welt.<br />
Picea abies - Fichte<br />
Bei jungen Bäumen hängen die Seitenäste schräg nach unten. Bei älteren Bäumen gibt es drei<br />
Formen:<br />
• Kammfichte: Seitenäste hängen schlaff nach unten; meist bei windstiller, feuchter Tallage;<br />
lange Nadeln; schnellwüchsig<br />
• Bürstenfichte: kurze, abstehende Äste – gut für Raureiflage, da sich nur kurze<br />
Reifkristalle anhängen können.<br />
• Plattfichte: Standorte ohne Extreme; steiferes Abstehen nach den Seiten; im Gebirge in<br />
Horizontale;<br />
Heute macht man keine Standortsunterschiede mehr, da auch 1) und 3) im Milieu<br />
nebeneinander stehen können. An der Basis können schlafende Knospen austreiben. Die<br />
Fichte kann keine kleine Bäume bilden; Teilreiteration: an älteren Zweigen können jüngere<br />
herauskommen.
Seite: 31<br />
• Knospen: Die Fichte hat braune, kegelförmige Knospen; der Austrieb erfolgt im Mai;<br />
nach 6 Wochen ist dieser abgeschlossen; es sind Johannistriebe möglich;<br />
• Borke: Tiefenperiderme – Schuppenbildung; gerbstoffreich (früher benutzt für<br />
Gerbstoffzwecke). Die Nadeln sind rhombisch und haben an allen 4 Seiten<br />
Spaltöffnungen; die jungen weichen Nadeln werden Sonnenadeln genannt. Bei alten<br />
Bäumen sind die Nadeln bürstenförmig abstehend; Spaltöffnung tiefer eingesetzt;<br />
Interzellularen sind kleiner; Xylem ist zellulärreicher. Der Abwurf erfolgt nach 7 Jahren,<br />
im Extremfall auch nach 10 Jahren. Wenn ein Bestand nur aus Fichten besteht, dann<br />
lassen sich die Nadeln nur sehr schwer zersetzen – daher ist es besser auch Laubbäume in<br />
einem Fichtenbestand zu haben.<br />
• Die Wurzeln sind sehr flach, daher besteht eine große Windwurfgefahr und sie gehen<br />
eine Symbiose mit Mykorrhizapilzen ein. Die Fichte ist wie die Tanne ein Reifholzbaum;<br />
• Wirtschaftliche Bedeutung: Das Holz ist mittelschwer, fast weiß, gut spaltbar, hat<br />
Harzkanäle, ist schwer imprägnierbar und nicht fäulnisbeständig; auch im Bau findet<br />
Fichtenholz Verwendung, Telegraphenmasten, Schleif-, Möbel- und Kistenholz; Klavier-<br />
und Orgelbau sowie Geigenbau (= Haselholz, entlang der Markstrahlen bleibt Wachstum<br />
zurück, so daß Jahrringe ein Wellenmuster bilden).<br />
• Blüte: Die Fichte blüht ab einem Alter von 40 Jahren, Samenjahre haben Abstände von 3<br />
bis 8 Jahren. Die weiblichen Zapfen sitzen am Ende der vorjährlichen Triebe; Die<br />
männlichen Zapfen sind zuerst rötlich und dann bei der Bestäubung gelb; Samenanlagen<br />
geben Bestäubungstropfen ab; die braunen Zapfen werden im Oktober reif, trocknen<br />
weiter aus und geben dann die geflügelten Samen frei, die vom Wind vertragen werden.<br />
Bei der Fichte wirkt die Temperatur als Hemmstoff.<br />
• Standort: Halbschattenart; in wärmeren Gebieten wächst sie auch in höheren Lagen; sie<br />
stellt hohe Ansprüche an den Wasserhaushalt; sie ist mäßig spätfrostempfindlich (hält<br />
auch in der Jugend tiefe Temperaturen aus), nicht nährstoffempfindlich und stellt auch als<br />
Keimling geringe Ansprüche, sie ist aber schadstoffempfindlich. Die Fichte ist äußerst<br />
austriebsfreudig – buschige Wuchsform; wird genutzt, um Hecken anzulegen.<br />
• Vorkommen: oft mit Buche und Tanne in Beständen und in höheren Lagen mit Kiefer<br />
und Lärche. Sie kommt in den Zentralalpen bis auf 2000m vor; die Fichte wird auch gerne<br />
in Parks und Gärten angepflanzt;<br />
Das Fichtenareal teilt sich in drei Teile:<br />
- Mittel – und Südeuropa (Gebirgslagen)<br />
- Pärzynisch – Karpatische Gebiet (Gebirgslagen)<br />
- Nord – Osteuropa (in Tieflagen)<br />
Picea obovata – Sibirische Fichte<br />
Diese Gattung oft streitbar; Sibirische Fichte (Finnland – Sibirien) – hat kleinere, rundere<br />
Zapfen; nicht bei uns anzubauen, denn sie hat ein anderes Austriebsverhalten; wir haben ein<br />
Tageslängenverhalten und dort herrscht ein Temperaturverhalten;<br />
Picea orientalis - Kaukasusfichte<br />
In Europa heimisch; bei uns häufig in Parks; kleine Nadeln, die sehr stark glänzen und stumpf<br />
sind; stehen um Zweige herum, 0,6 – 0,8 cm; schnellwüchsig; bevorzugt luftfeuchte Lagen;<br />
an Stellen, wo die Temperatur für andere Fichten zu hoch ist, ist für diese Fichte das Leben<br />
noch möglich; hält sich auch gegen Umweltschäden;
Seite: 32<br />
Picea omorika - Serbische Fichte<br />
Nur in einzelnen Gebieten von Europa heimisch; Park – und Zierbaum; ist ein häufig<br />
gepflanzter Baum; Holz liegt an Unterseite, weil die Nadel gedreht ist – ähnlich wie bei der<br />
Tanne; extrem schlank und säulenförmig; wächst bis zu 15cm in einer Woche (5m/Jahr); Holz<br />
für Bretter ungeeignet; sie ist winterhart;<br />
Verbreitung der Fichte:<br />
• Nordhalbkugel Nordamerika, Asien bis Himalaja / Europa<br />
- Südliche Fichten: Omorika<br />
- Nördliche Fichten: Abies<br />
• Amerika – Nördliche Fichten:<br />
- Picea glauca (white spruce)<br />
- Picea mariana (black spruce)<br />
- Picea pungens (Stechfichte / Masochistenbaum)<br />
Picea Pungens - Stechfichte<br />
Vorkommen in den Rocky Mountains (blau bereift). Forstliche Anbauversuche haben sich bei<br />
uns nicht ausgezahlt; buschige Triebe<br />
Picea Sitchensis - Sitkafichte<br />
(Bindeglied zwischen Norden und Süden) Vorkommen: in Sichtweite d. Küste von Alaska bis<br />
Mittelkalifornien. Stechende Nadeln. Gerade im Atlantischen Gebiet sehr wüchsig<br />
(Schottland). Unempfindlich gegen Seewinde und salziger Luft, aber spätfrostgefährdet. Die<br />
Hälfte aller Fichten Arten befindet sich in Mittel-West-China!<br />
Gattung: Pseudotsuga<br />
In der EU anbauwürdig, Positiv bei Windwurf, Borkenkäfer, Rotfäule, Kalk intolerant, führt<br />
zu Klorosen (Triebe werden bleich), Problem bei der Eisenversorgung, empfindlich gegen<br />
Dürre und Frost<br />
Pseudotsuga menziesii - Douglasie<br />
Douglasie ist ein alter Art Name, menziesii ist ein schottischer Arzt bzw. Botaniker. Engl.:<br />
Douglas – Fichte / Föhre; 6 Arten:<br />
• Allgemein: Menziesii im Westen, Norden der USA: immergrün flach gescheitelte Nadeln,<br />
hängende Zapfen: stark verlängerte dreischichtige Deckschuppe. Monopodial verzweigt-<br />
90 m hoch.<br />
• Kronenform: ähnelt der Fichte, große braune spindelförmige Knospen, treibt im Mai aus,<br />
gleichen jung – alt Unterschiede wie Fichte und Tanne.<br />
• Stamm: braun – grau, raue Schuppenborke, sehr weich, luftgefüllte Borke = Schutz vor<br />
Feuer (Waldbrand).<br />
• Nadeln: 2 Spaltöffnungsstreifen wie bei der Tanne.<br />
• Holz: Harzkanäle, schmaler Splint, Farbe wie Kern, weich, mittelschwer, sehr dauerhaft.<br />
Variationen aufgrund der Jahrringsbreite. Für Häuser, Boote, Hallenkonstruktionen, usw.<br />
• Blüte: Blüht im April 6 – 8 Wochen danach biegen sich die weiblichen Zapfen nach<br />
unten.
Seite: 33<br />
Var. Menziesii<br />
Küstenform (grüne Douglasie); Hochwüchsigere Form, Kanada – Kalifornien; Nadeln sind<br />
bis zu 4 cm lang und grün (duften nach Orange); Zapfen bis 10 cm, anliegende<br />
Deckschuppen.<br />
Var. Glaucus:<br />
Ist blau bereift; kleinere Zapfen mit abstehenden Deckschuppen = Inlandform Gebirgsbaum<br />
in Rocky Mountains weiter nach Süden. In Mitteleuropa anbauwürdig. Max 50 m.<br />
Gattung: Tsuga<br />
Name ist japanisch - in Japan nur zwei Tsugaarten; N. USA Tsuga - Arten: Schierlingstanne /<br />
Hemlockstanne; Angeblich riechen Nadeln nach Schierling.<br />
Tsuga canadensis – Kanadische Hemlockstanne<br />
Dünne, überhängende Triebe, kurze flache Nadeln. Weiße Wachstreifen auf der Unterseite.<br />
Kleine Zapfen reifen im ersten Jahr und fallen ab. Holz: leicht und weich, keine Harzkanäle,<br />
schlechte Qualität, hauptsächlich Schleifholz. Bis zu 35 m. Schattholzart, saure Streu -<br />
Schwachwurzler (alles schlechte Eigenschaften); in Europa Parkbaum.<br />
Tsuga heterophylla - Westliche Hemlockstanne<br />
Heterophylla bezieht sich auf verschieden, hier: verschiedennadelig; Nadeln: bleiben gleich<br />
breit, werden nicht verschmälert. Vorkommen: Von Alaska – Nord Kalifornien an der<br />
feuchten Pazifikküste. Hohe Luftfeuchtigkeit, ansonsten stellt sie geringe Ansprüche.<br />
Familie – Unterfamilie: Pinaceae – Laricoideae<br />
Gattung: Larix<br />
Weiche Nadeln, sowohl an Lang - (spiralig, einzeln) wie auch an Kurztrieben in Büscheln.<br />
Zapfen: klein und holzig, bleiben am Baum. Holz: dick und fest. Unterscheidung Kern und<br />
Splintholz.<br />
Larix decidua - Europäische Lärche<br />
Decidua ist lateinisch und heißt hinfällig, weil sommergrüne Nadeln. Monopodium,<br />
kegelförmig, lockere Krone. Äste erster Ordnung (nach oben gebogen).<br />
• Austriebsverhalten: Kurztrieb hat ein gebundenes Wachstum; der Langtrieb 3 – 4<br />
Wochen später, freies Wachstum. Kurztriebe können 30 Jahre lang tätig sein -<br />
Regenerationsfähigkeit<br />
• Zweige: Junge sind eher gelblich; Ältere: Borke mit flach, muscheligen Schuppen;<br />
rötliches Periderm, das später vergraut.<br />
• Nadeln: flach und zart. An der Unterseite, gewölbte Mittelpartie, beiderseitig<br />
Spaltöffnungen und Harzkanäle. Nadeln verfärben sich gelb.
Seite: 34<br />
• Wurzel: Herzwurzelsystem – Zweieinhalb m. Mykorizzabildung.<br />
• Holz: Kernholz mit Harzgängen und deutlichen Jahrringgrenzen; gesuchtes Bauholz, sehr<br />
dekorativ. Lichtholzart, Vorkommen ist also das Gebirge, wo sie freier stehen kann.<br />
kontinentales Klima.<br />
• Blüte: Blüht ab 15 Jahren während der Laubentfaltung. Reife Zapfen : aufrecht - 4 cm.<br />
Anliegende Samenschuppen. Samen sitzen sehr fest, fliegen über das ganze Jahr verteilt.<br />
Alle 3 – 4 Jahre ist ein Samenjahr.<br />
Alpenlärche: Westen bis in 2400m; Osten auch tiefer.<br />
Österreich: 1400 – 1550m. Die tiefsten natürlichen Vorkommen liegen im<br />
Wienerwald bei 350 m.<br />
- Tatralärche<br />
- Sudetenlärche<br />
- Polenlärche<br />
Larix Laricina - Amerikanische Lärche<br />
Vorkommen Alaska – Neufundland (Nord USA); Europa: auffällige Lücke<br />
bis zum Jennisee<br />
Larix Sibirica<br />
Larix gmelinii<br />
Alle drei nördlichen Lärchen haben gutes Holz. Sie leiden aber unter Spätfrost, was sich<br />
besonders in Europa negativ auswirkt.<br />
Larix kaempferi - Japanlärche<br />
Vorkommen: küstennahe Gebiete. Problem: Dürreempfindlich; Rote Triebe. Bei uns existiert<br />
ein Bastard, eine Kreuzung von Larix decidua und kaempferi. Entstand um 1900 spontan in<br />
einem Park in Schottland. Guter Baum, besser als beide Elternteile. (Larix x Eurolepis)<br />
Gattung: Cedrus<br />
Kommt aus dem Griechischen. Früher Name, der sich eindeutig auf diese Gattung bezieht.<br />
Begriffsverwirrung durch die amerikanische Namensgebung. Frühe Siedler benutzten<br />
biblische Namen. Kein Vorkommen in Nordamerika. Nadeln an Lang - und Kurztrieben.<br />
Aufrechte Zapfen, zerfallen einzeln. Holz: Kernholz vorhanden.<br />
Jahrtausende lange Übernutzung, deshalb selten geworden.<br />
Cedrus libani - Libanon Zeder<br />
Cedrus atlantica – Atlas Zeder<br />
Breit ausladende Krone, aufrechter Gipfeltrieb. Nadeln: Zweieinhalb cm. Vorkommen:<br />
Algerien, Marokko.
Vorkommen im „Zedernthal in Zypern“<br />
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Cedrus brevifolia - Zypern Zeder<br />
Cedrus deodara - Himalaja Zeder<br />
Hängende junge Zweigspitzen, lange weiche Nadeln – 5 cm. Vorkommen: Afghanistan,<br />
Kaschmir, Quellgebiet des Ganges; Hat überhängenden Gipfeltrieb.<br />
Familie – Unterfamilie: Pinaceae – Pinoideae<br />
Gattung - Untergattung: Pinus - Pinus<br />
• Es werden 2 Untergattungen unterschieden:<br />
- Pinus: Diploxylon 2, 3 Nadeln an Kurztrieben<br />
- Strobus: Haploxylon 1,4,5 Nadeln an Kurztrieben<br />
• Nadeln: Nadelquerschnitte sehr unterschiedlich; diese ergänzen sich immer auf 360°;<br />
- Diploxylon: („2-Nadler“, 2 Holzteile/Nadel, 2 Leitbündel/Nadel, Querschnitt:<br />
½ beim 2-Nadler, 1/3 beim 3-Nadler);<br />
- Haploxylon: („1-Mehr-Nadler“, 1 Holzteil/Nadel, 1 Leitbündel/Nadel,<br />
meistens Verschmelzungen, Querschnitt: 3-kantig beim 5-Nadler, kreisrund<br />
beim 1-Nadler, ¼ beim 4-Nadler)<br />
An 1 bis 4-jährigen Pflanzen befinden sich auch an den Langtrieben Einzelnadeln, so<br />
genannte Jugendnadeln; nachher nur mehr an Kurztrieben. Der Austrieb läuft sylleptisch<br />
ab (an Achseln)<br />
• Zapfen: Deckschuppen klein, verkümmern später; Fruchtschuppen holzig, nach außen<br />
verdickt (Hypophyse), männliche Blüten stehen, büschelig weibliche Blüten einzeln oder<br />
quirlig, der weibliche Zapfen wird im ersten Jahr bestäubt, schließt sich; die Befruchtung<br />
erfolgt erst im 2. Jahr, wachsen dann heran und die Reife erfolgt im 3. Jahr<br />
• Samen: werden bei uns schon bald im Frühjahr entlassen<br />
• Heimische Arten: alle Diploxylon<br />
Pinus sylvestris - Waldföhre, Rotföhre, Rotkiefer,<br />
• Form: immergrün, 25 - 40m hoch, 150-400J. alt, (max. 600 J.). Sehr strenger<br />
Stockwerkaufbau, Seitenäste als Scheinquirl, keine Fülläste, Seitenäste 2. Ordnung<br />
orthotrop aufwärts, in der Krone dominieren die Seitenäste 1. Ordnung, Krone in der<br />
Jungendform kegelförmig; Lichtbaumart, wird daher von den Schattenbaumarten auf<br />
karge Standorte verdrängt, bis auf basische Standorte; spätfrost- und winterhart<br />
• Knospen: länglich, eiförmig, 1 – 2 cm lang, Austrieb im Mai, Mitte Juli endet Wachstum<br />
• Borke: rötliche Schuppenborke<br />
• Nadeln: Jungpflanze: zuerst Kotyledonen, nachher Primärnadeln, dann erst der Kurztrieb<br />
mit der Schuppenbildung, ca. 5 cm, sehr stark gedreht, 3 – 4 Jahre am Baum, werden samt<br />
Kurztrieb abgeworfen, gelbgrün - blaugrün, Meristem an der Basis und mit Schuppen<br />
umschlossen, wachsen ganzes 1. Jahr, beenden Wachstum Ende 9. Jahr;<br />
• Anatomie: Xeromorph
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• Wurzelsystem: sehr variabel, reicht von der Pfahlwurzel auf trockenen Böden über<br />
Herzwurzel auf schweren Böden bis zur Flachwurzel auf Felsen<br />
• Holz: heller Splint, bräunlicher Kern, leicht- bis mittelschwer, gut spaltbar schwindet fast<br />
nicht, Somit fast überall einsetzbar, Grubenholz, Möbelholz<br />
• Blüten: erst im Alter von 40-50 Jahren, männliche Blüte an Stelle von Kurztrieben an der<br />
Basis, weibliche Blüte erst wenn sich der Trieb streckt aber an dessen Ende, schließt sich<br />
nach der Bestäubung und senkt sich anschließend<br />
• Samen: flach mit Flügel, Flügel lässt sich leicht abziehen, gelb bis dunkelbraun, Schild ist<br />
mit Dorn besetzt, enthalten fettes Öl als Reservestoffe, vollreif bei 40% H2O - Gehalt, mit<br />
15% H2O-Gehalt erfolgt Windverbreitung, Samenruhe ist temperaturgesteuert, 4 - 7<br />
Kotyledonen epigäisch<br />
• Verbreitung: Skandinavien, Mittelsibirien aber auch Nord - Anatolien, Italien<br />
• Verschiedene Ökorassen: Gebirge: schmale Kronen; Luftfeuchte Gebiete; breite<br />
Schirmkronen; für die Züchtung ist die Saatgutherkunft sehr wichtig (Anfälligkeit von<br />
Krankheiten und Schaftform).<br />
Pinus nigra - Schwarzkiefer<br />
• Erkennungsmerkmal: dunkle Farbe der Borke vom Stock bis in die Krone<br />
• Form: 25 – 30m hoch, (max. 40m), bis 400 Jahre alt<br />
• Nadeln: 8-15cm<br />
• Knospen: 10-25mm, breit bis zugespitzt<br />
• Zapfen: eiförmig, 15cm lang; Wald wirkt immer dunkel,<br />
• Holz: ähnlich der Rotkiefer, jedoch schwerer und viel mehr Harz, früher zur Gewinnung<br />
von Harz in Österreich, aufgrund des Weltmarktes jetzt aber nur mehr in NÖ,<br />
Verwendung für Kolophonium, Saupech und Terpentin; es wurden hiezu so genannte<br />
Lachten von unten nach oben in den Baum geschnitten<br />
• Standort: Baum weniger lichtbedürftig, Dürreresistent, aber nicht gegen Winterfröste,<br />
liebt daher mehr Wärme, auch auf reinem Kalk zu finden.<br />
• Verbreitung: N-Vorkommen: in „Rodaun“ in Österreich, entlang des Ostalpenkamm (St.<br />
Pölten - Threisen bildet die Grenze, bis Wiener Neustadt – Maria Theresia); Verbreitung<br />
rund um das Mittelmeer, daher gibt es auch mehrere Unterarten:<br />
- ssp. nigra (Griechenland)<br />
- ssp. dalmatica (dalmatinische Inseln, ausgeprägte Schirmkrone)<br />
- ssp. pallasiana (caramanica Insel Krim, Kegel-Schirmkrone)<br />
- ssp. mauretanica (Marokko)<br />
- ssp. salzmanii (Spanien, Frankreich)<br />
- ssp. laricia (maritina, 60m hoch, sehr wüchsig)<br />
Pinus mugo - Bergkiefer<br />
• „mugo“ kommt aus dem Italienischen; Die Bergkiefer ist ein Strauch<br />
• Nadeln: derbe Nadeln, bleiben bis zu 12 Jahre am Strauch, sind stumpf, dunkelgrün,<br />
schwärzliche Blattscheiden<br />
• Zapfen: unreife sind bläulich, Apophysen am Ende bei den Zapfen<br />
• Rinde: dunkle Rinde
Seite: 37<br />
Es gibt 3 Unterarten<br />
- ssp. mugo (Latsche, Legföhre): bis 2,5m hoch, langsam wachsend, Nutzung<br />
für Brennholz, aus den Nadeln kann Öl gewonnen werden (Badezusatz);<br />
Vorkommen: subalpine Baumgrenze, biegsame Äste, Festiger von<br />
Sandböden, eher im Kalkgebiet, liebt West- und Südhänge, in Tieflagen auch<br />
auf Hochmooren, lichtbedürftig; Verbreitung: Pyrenäen, Alpen (1600 bis<br />
2500m), Karpaten, Balkan<br />
- ssp. uncinata (Spirke, Hakenkiefer); baumförmig, bis 20m hoch,<br />
Hakenfortsatz an der Apophyse; Vorkommen: Pyrenäen, Westalpen,<br />
Ostschweiz, Kärnten<br />
- ssp. rotundata (Moorföhre); nicht sehr gut von der Spirke trennbar, ohne<br />
forstliche Bedeutung; Vorkommen: Tschechien, Waldviertel<br />
Gattung - Untergattung: Pinus - Strobus<br />
Pinus cembra - Zirbe, Zirbelkiefer, Arve<br />
• Form: bis 1000 Jahre alt, 25m hoch, säulenförmige Krone<br />
• Nadeln: 5 steife Nadeln am Kurztrieb, 6 – 10 cm lang; 1,5 mm breit, bleiben 4 – 6 Jahre<br />
am Kurztrieb, junge Triebe dunkel und haarig<br />
• Holz: rötlichen Kern, sehr dauerhaft, Verwendung für Schnitzarbeiten da Frühholz und<br />
Spätholz gleiche Härte aufweisen, für Stuben<br />
• Zapfen: violett, purpur (junge Zapfen), reif im 3.J., Zapfen fällt ab,<br />
• Samen: enthalten fettes Öl, Verbreitung durch Kreuzschnabel, Tannenhäher, Nagetiere<br />
• Vorkommen: an raue Klimabedingungen angepasst, scharfe Winterfröste hält sie aus,<br />
sturmfest, aber in gewisserweise dürreempfindlich, empfindlich auch gegen Blasenrost<br />
(Pilzerkrankung)<br />
• Verbreitung: disjunktes Gebiet (weit auseinander); es gibt 2 Unterarten (Varietäten)<br />
- var. cembra (alpines Areal)<br />
- var. sibirica (Tieflagenareal in Russland, großes Areal, längere Nadeln und<br />
größere Zapfen)<br />
• Vorkommen: auch in den Karpaten; in Österreich auf dem Silikat der Alpen, in den W-<br />
Alpen bis 2700m, wurde durch Übernutzung stark zurückgedrängt, daher in Vorarlberg<br />
vollkommen geschützt, Radstädter Tauern halbgeschützt.<br />
Pinus pinea - Pinie<br />
Mittelmeerart, weit ausladende Schirmkrone, auf armen Böden, sehr wuchskräftig und sehr<br />
wohlschmeckende Samen (Pignuoli); Zapfen sehr groß; Verbreitung: Portugal bis Syrien an<br />
der Küste<br />
Pinus pinaster - Seestrandkiefer<br />
sehr lange Nadeln - zweinadelig, riesige, säbelförmige Zapfen, viel Harz und daher auch als<br />
solche genutzt (Toskana, Dünenaufforstung in Frankreich); junge Triebe blau bereift;
Seite: 38<br />
Pinus halepensis – Aleppo Kiefer<br />
Zweinadelig; Mittelmeergebiet; Nadeln dünn; 7 – 12 cm lang; Zapfen eiförmig; Borke<br />
rotbraun; Trockenheitsresistent<br />
Pinus brutia<br />
In den so genannten Macchiagebieten, helle, schlanke Nadelpinsel; S - Frankreich, Italien, Ex<br />
- Yugoslawien<br />
Pinus heldreichi - Heldreichkiefer<br />
Pinus leucodermis - Schlangehautkiefer<br />
Pinus peuce - Mazedonische Kiefer<br />
30m hoch, säulenförmig, sehr wertvoll, gekreuzt mit Strobe da Pinus peuce gegen Blasenrost<br />
immun ist<br />
Pinus strobus - Strobe, Weymouthkiefer<br />
5-nadelig, 450 Jahre alt, 60 m hoch, Stamm wäre sehr gut, Rinde glatt und grau, erst mit 30<br />
Jahren Längsrisse; sehr breite Verwendung, Halbschattbaumart, frosthart, trockenresistent,<br />
einziger Nachteil: Strobenrost bzw. Blasenrost (Cronartium ribicola); benützt Ribisel als<br />
Zwischenwirt, auch den Pilz Halimarsch.<br />
Pinus banksiana - Wachskiefer<br />
2-nadler, 3-5cm lang, gutes Holz, mittelschwer, feuerbedingte Zapfenöffnung, quer durch<br />
Kanada<br />
Familie: Taxodiaceae<br />
Es gibt keine europäischen Vertreter aufgrund der Eiszeiten; nadel- oder schuppenförmige<br />
Blätter, schraubig angeordnet; die Zapfenschuppe enthält 2 bis 9 Samen.<br />
Vertreter in Nordamerika sind die Mammutbäume (Sequoiadendron giganteum, Sequoia<br />
sempervirens). In den Gebieten ist es im Sommer trocken, im Winter gibt es reichlich<br />
Niederschläge, weshalb Nadelhölzer (immergrüne Arten) bevorzugt werden. In Ostasien<br />
kommen die Japanische Sicheltanne oder die Schirmtanne vor, die ebenfalls zu den<br />
Taxodiaceen zählen.<br />
Sequoiadendron giganteum - Mammutbaum<br />
hat Schuppenblätter, Sequoia Nadelblätter. Daran lassen sich die beiden Vertreter der<br />
Taxodiaceen unterscheiden. Beide jedoch haben eine weiche Ringelborke als Schutz gegen<br />
das Feuer, werden bis zu 100m hoch und erreichen bis zu 27m Umfang! Ihr maximales Alter<br />
beträgt ca. 3400 Jahre.<br />
Sequoia sempervirens - Küstensequoie<br />
110 m hoch; 500 – 1000 Jahre alt; Streifenborke dunkel – rotbraun und schwammig; 15 – 30<br />
cm dick; Südkalifornien
Seite: 39<br />
Taxodium distichum - Sumpfzypresse<br />
Die Nadeln sind in zwei Reihen angeordnet, stehen an den Kurztrieben und werden im Winter<br />
abgeworfen. Die Sumpfzypresse kommt in den Sümpfen des Südostens der USA (Everglades,<br />
Florida bis Delta des Mississippi) vor. Zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung werden<br />
Wurzelknie (Wurzeln, die die Oberfläche durchbrechen und im Periderm reichlich Lenticellen<br />
enthalten) ausgebildet.<br />
Metasequoia glyptostroboides - Urwelt Mammutbaum<br />
Er kommt auf feuchten Böden vor, seine Nadeln stehen an Kurztrieben, sind gegenständig<br />
und werden im Winter auch abgeworfen. Sie heißen „ähnlich wie ein glyptostrobus („tertiäre<br />
Art“, weil herausgefunden wurde, dass sie als erstes im Tertiär vorgekommen sind. Richter<br />
G`schichtel: 1941 haben zwei chinesische Botaniker die Art in Szezuhan in China entdeckt (in<br />
1100 m Höhe) und 1948 wurden Samen in die USA exportiert.<br />
Familie: Cupressaceae<br />
18 Gattungen, insgesamt ca. 135 Arten. Sie sind immergrüne Conipheren mit sehr kleinen<br />
Blättern. In der Jugend haben sie immer Nadeln, später oft Schuppen. Die Knospen sind ganz<br />
klein oder sie fehlen überhaupt, weil der Vegetationskegel des Triebes ein immerwährendes<br />
Wachstum zeigt. Die Zapfen sind klein und fleischig und sie erreichen mittlere Größe. In den<br />
USA werden die Vertreter der Cupressaceae allgemein als „Zedern“ bezeichnet.<br />
Gattung: Juniperus<br />
Juniperus communis - Wacholder<br />
• Vorkommen: Er kommt bis in die subalpine Stufe vor, z.B. in den Hainburger Bergen<br />
und er hat spitze Blätter. Man unterscheidet zwei Unterarten:<br />
ssp. communis (säulenförmig)<br />
ssp. alpina (niederliegender Strauch, Nadeln in 3er Wirteln mit Wachsstreifen;<br />
bis 2000 Jahre alt)<br />
• Das Holz (Kernholz) hat einen rotbraunen Kern und einen hellen Splint, ist elastisch und<br />
dauerhaft, erreicht meist aber nur kleine Dimensionen. Die Pflanzen sind zweihäusig<br />
.<br />
• Früchte: Die „Wacholderbeeren“ sind keine echten Beeren, sondern Zapfen: die<br />
männlichen Blütenzäpfchen sind 4 bis 5 mm lang, die weiblichen Zapfen haben eine<br />
weiche Schuppenhülle mit Lockstoffen, weil Vögel den Samen verbreiten sollen. Die<br />
Wacholderbeeren wurden im Mittelalter als antiseptisches Heilmittel verwendet - gegen<br />
die Pest.<br />
• Ansprüche: Der Wacholder stellt geringe Ansprüche an den Boden, wächst sowohl auf<br />
sauren als auch auf kalkigen und lehmigen Böden. Er ist sehr winterhart, dürreresistent<br />
und hat das größte Areal aller Holzgewächse überhaupt.<br />
Juniperus sabina - Sadebaum, Serenstrauch, Stinkwacholder<br />
Er besitzt Öldrüsen auf den Nadeln, hat Schuppenblätter mit eng anliegenden Schuppen und<br />
alles an ihm ist giftig. In den Alpen kommt er bis in eine Höhe von 3000 m vor, auch in allen<br />
anderen europäischen Gebirgen, in Nordamerika hingegen nicht! In Österreich am häufigsten<br />
in Vorarlberg und Tirol.
Gattung: Cypressus<br />
Seite: 40<br />
Cypressus sempervirens - Zypresse<br />
Sie hat einen säulenförmigen, aufrechten, geraden Wuchs und einen grauen Stamm. Ihr<br />
Ausbreitungsgebiet ist allgemein das Mittelmeergebiet, typisch ist die Zypresse für das<br />
Landschaftsbild der Toskana. Die Blätter sind schuppig und ihr wohlriechendes Holz ist<br />
dauerhaft. Man unterscheidet zwei Varietäten:<br />
- var. sempervirens (die Mutante einer Wildform)<br />
- var. horizontalis<br />
Gattung: Chamaecyparis<br />
Von ihr gibt es mehrere Arten in Nordamerika, Mutanten werden häufig gebaut.<br />
Gattung: Thuja<br />
Er ist häufig auf Friedhöfen zu finden<br />
Thuja occidentalis - Abendländischer Lebensraum<br />
Thuja plicata - Riesen Lebensbaum<br />
Familie: Podocarpaceae<br />
Ist eine Tropenfamilie, hat deswegen kein Frühholz und Spätholz, sondern allgemein<br />
weitlumige Tracheiden. Die Vertreter kommen in den Gebirgswäldern der südlichen<br />
Halbkugel vor. Sie gehen alle gemeinsam von „Gondwana“, dem ehemaligen Kontinent auf<br />
der Südhalbkugel, aus. Oft haben sie abgeflachte Sprosse (keine Nadeln).<br />
Familie: Cephalotaxaceae<br />
Von ihnen gibt es nur eine Gattung mit acht Arten, von denen keine wirtschaftlich oder<br />
gärtnerisch bedeutend ist. Sie sind nicht mit den Eiben verwandt, trotz ihrer<br />
Namensähnlichkeit.
Seite: 41<br />
2. Klasse - Unterklasse: Pinopsida - Taxidae<br />
Ordnung: Taxales<br />
Familie: Taxaceae<br />
Die Nadeln sind ähnlich denen von Tannen, sie sind schraubig angeordnet und werden bis zu<br />
8 Jahre alt, aber Eibengewächse zeigen einen unterschiedlichen Blütenbau! Sie haben keine<br />
Zapfen, die weiblichen Blüten stehen am Ende von Kurztrieben einzeln und nackt.<br />
Taxus baccata - Gewöhnliche Eibe<br />
• Allgemeines: Sie ist immergrün und „beerentragend“; ihre Samen werden mit Beeren<br />
verglichen; wächst langsam, wird bis zu 15 m hoch und bei uns sehr selten; bis zu 1000<br />
Jahre alt. Sie bildet immer wieder Triebe aus schlafenden Knospen aus, wodurch die<br />
beiden Holzkörper verschmelzen und ihr Alter oft überschätzt wird.<br />
• Die Wuchsform ist ein breit kegelförmiges Monopodium, aber sie bildet keine schönen<br />
Quirlen. Die Äste sind reich verzweigt, wobei die Zweige 2. und höherer Ordnung<br />
herabhängen. Der Stamm bildet viele kleine Triebe, weshalb Eiben als Heckenpflanzen<br />
und für Formschnitte geeignet sind. Die Knospen sind klein und eiförmig, die Pflanze<br />
zeigt ein gebundenes Wachstum (ca. 6 Wochen lang), bildet eine rotbraune Borke und ist<br />
ein Herzwurzler.<br />
• Das Holz ist eines der schwersten, härtesten und zähesten überhaupt, es ist ein Kernholz<br />
mit hellem Splint und gelbem Kern mit einem violetten Stich und besitzt keine<br />
Harzgänge. Es zeigt hohe Elastizität und ist seit der Urzeit bekannt. Richter G`schichtel:<br />
Der Bogen von Ötzi und die Bögen der Engländer im 100jährigen Krieg wurden aus<br />
Eibenholz gefertigt. In Österreich sind Eiben stark gefährdet und daher geschützt.<br />
• Blüte: Ab einem Alter von 20 Jahren bildet sie Blüten, die Pflanze ist zweihäusig -<br />
männliche Blüten sind kugelig mit Staubbeuteln an der Unterseite, die weiblichen<br />
Blütensprosse haben einen Bestäubungstropfen, der den Pollen auffängt. Der Arillus<br />
vergrößert sich während der Samenreife und wächst um der Pollen herum. Er ist der<br />
einzige Teil der Eibe, der kein Gift, das Taxol, besonders für Pferde gefährlich enthält.<br />
• Die Eibe ist eine montane Schattholzart auf bodenfrischen Buchenstandorten, sie liebt<br />
luftfeuchte Steilhangwälder (Schluchten), ist aber empfindlich gegen scharfe Winterfröste.<br />
Taxus brevifolia<br />
Kommt an der Westküste der USA vor. Das in ihm enthaltene Taxol zeigt Wirkung gegen<br />
Krebs! Es ist zwar synthetisierbar, aber zu teuer. Andere Gattungen sind ohne wirtschaftliche<br />
Bedeutung
7. Gymnosperma – Cycadophytina<br />
Familie: Cycadoceae<br />
Sie haben große, wedelförmige Blätter und kommen in den Tropen und Subtropen vor.<br />
Gattung: Cycas<br />
Mit typischen gymnospermen Samenanlagen.<br />
Familie: Ephedraceae<br />
Gattung: Ephedra (Meerträubel)<br />
Die nördlichsten Vertreter dieser Art kommen in Südtirol vor. Sie hat Schuppenblätter, der<br />
Habitus ist strauchförmig.<br />
Familie: Gnetaceae<br />
Gattung: Gnetum<br />
Sie sind teilweise Lianen und Unterwuchsbäume im tropischen Regenwald, haben teilweise<br />
zwittrige Blüten und manchmal Tracheen.<br />
Familie: Welwitschiaceae<br />
Gattung: Welwitschia<br />
Seite: 42<br />
Welwitschia mirabilis<br />
Benannt nach dem im vorigen Jahrhundert in England lebenden Welwitsch, der in Angola die<br />
Pflanze entdeckte. Ihre Anpassung an die Trockenheit ist der extrem kurze Stamm.
8. Angiospermae - Bedecktsamer<br />
Seite: 43<br />
• Merkmale im Blütenbereich: der Samen ist eingeschlossen im Fruchtknoten, die Blüten<br />
sind zwittrig und die Bestäubung erfolgt vorwiegend über Tiere.<br />
• Merkmale im vegetativen Bereich: vereintläufige Nervatur; Vorhandensein von<br />
Tracheen zur besseren Wasserleitung, häufig auch Sympodium. Die primitiven<br />
Angiospermen sind Holzgewächse aus tropischen Regenwäldern, die eher klein und wenig<br />
verzweigt sind. Sie kommen vor allem im tropischen Südostasien und auf den Inseln des<br />
Pazifik vor. Ihre Merkmale sind die relativ großen Blüten mit gestreckter Blütenachse,<br />
schraubig angeordnete zahlreiche Staub - und Blütenblätter. Die Tierbestäubung spielt bei<br />
den Zwitterblüten eine immer größere Rolle. Die frühesten Angiospermen wurden von<br />
Käfern bestäubt, obwohl diese dazu nicht sehr geeignet waren. Der Samen konnte vor dem<br />
Fraß durch die Käfer geschützt werden, da der Samen nicht frei liegt wie bei den<br />
Nacktsamern. Die umschließende Hülle des Samens war eine neue Anpassung; der<br />
Makrogametophyt ist reduziert, die Fruchtblätter übernehmen die Aufgabe, die Pollen auf<br />
der Narbe aufzufangen und zum Auskeimen zu stimulieren. Durch ständige Interaktion<br />
(Koevolution) in der Entwicklung zwischen Angiospermen und Insekten konnten die<br />
Kosten für die Bestäubung laufend gesenkt werden. Neue Insekten wurden<br />
herangezüchtet, so etwa Bienen und Wespen, die sich an neu entstehenden Blütenformen<br />
anpaßten. Die etwas besser entwickelteren Angiospermen produzieren Nektar, um<br />
Insekten anzulocken. Nektar kann mit viel geringeren Aufwand hergestellt werden als<br />
etwa eine ungeheure Menge von Pollen, wie dies bei den Gymnospermen der Fall ist.<br />
Auch Schmetterlinge, Vögel (Kolibris), Säugetiere (Fledermäuse) spielen eine gewisse<br />
Rolle bei der Bestäubung. Es kommt zur Spezialisierung bestimmter Insekten auf<br />
bestimmte Arten, wodurch die Stetigkeit des Blütenbesuches gesichert wurde und weniger<br />
Pollen erzeugt werden mußte. Auch die Bestäuber profitierten durch eine leichtere<br />
Nahrungssuche. Die Fremdbestäubung brachte einen großen Vorteil für die Evolution. Die<br />
Wahrscheinlichkeit für Mutationen stieg, durch diese genetischen Veränderungen<br />
entstanden neue, angepaßtere Arten und Unterarten. Nicht zuletzt deswegen kam es zu<br />
einer schnellen Ausbreitung der Angiospermen.<br />
• Es sind 240.000 Arten bekannt, geschätzt werden 300.000; diese werden in über 10.000<br />
Gattungen und 450 Familien eingeordnet.<br />
- Klasse: Dicotyledoneae (= Magnoliopsida) mit etwa 75% der Arten<br />
- Klasse: Monocotyledoneae (=Liliopsida)<br />
Die Monokotylen gehen auf primitive Dicotyle zurück. Sie sind schon in der Kreidezeit<br />
entstanden, sind krautig, haben kein sekundäres Dickenwachstum, sind wenig verzweigt;<br />
es gibt allerdings auch Monokotyle von baumartigen Wuchs (Palmen, Bambus).<br />
1. Klasse: Dicotyledoneae<br />
Merkmale: zwei Keimblätter, kollateral offenes Leitbündel, welches als Kreis im Querschnitt<br />
angeordnet ist; gestielte, netzartige Blätter; 4 bis 5 Blütenblätter. Es gibt rund 75.000<br />
bekannte Arten in 8 Unterklassen und über 350 Familien.<br />
1 Hülle aus vielen Blättern, meist nicht in Kelch und Krone geteilt, Fruchtblätter frei<br />
(Perianth); Magnoliidae, Ranunculidae<br />
2 wenig Blütenhülle, Perianth; Hamamelididae, Caryophyllidae
Seite: 44<br />
3 Gliederung des Perianths in Kelch und Krone; Kelchblätter frei, nicht verwachsen; freie<br />
Kronblätter nicht miteinander verwachsen; 5 Kreise in der Blüte (Penta): 1<br />
Kelchblattkreis, 1 Kronblatt, 2 Staubblattkreise, 1 Fruchtblattkreis; Rosidae, Dilleniidae<br />
4 höchste Entwicklungsstufe, ebenfalls Kelch und Krone, verwachsene Kronblätter. Nur ein<br />
Kreis, es gibt hier nur wenige Holzpflanzen; Asteridae, Lamiidae<br />
1. Unterklasse: Magnoliidae<br />
Überordnung: Magnolianae<br />
Familie: Magnoliaceae<br />
Überordnung: Nymphaeanea<br />
Benannt nach den vielen Perianthblättern. Es handelt sich um krautige Sumpf- und<br />
Wasserpflanzen, z.B. die Seerose<br />
2. Unterklasse: Ranunculidae<br />
Sie sind überwiegend krautig, etwas weiter entwickelt als die Magnoliidae. Es gibt allerdings<br />
nur zwei heimische verholzte Arten<br />
Ordnung: Ranunculales<br />
Familie: Ranunculaceae<br />
Clematis vitalba - Gewöhnliche Waldrebe<br />
Sie ist eine Kletterpflanze, die Blattranken sind in der Lage, die Pflanze auf 30 Meter hohen<br />
Stämmen zu halten. Die Ranken verholzen. Der Stamm ist ein Sympodium und hat einen 6 -<br />
eckigen Querschnitt. Die Blüte besteht aus weißen Blütenblättern und vielen Staubblättern.<br />
Die nach Fisch stinkenden Blüten werden von pollentragenden Bienen bestäubt. Die Frucht<br />
wird im Herbst reif, hat behaarte Griffelflügel und kann dadurch vom Wind verbreitet werden.<br />
Standort: bevorzugt mäßig trockene, nährstoffreiche Böden, hoher Lichtbedarf, wächst gerne<br />
an Waldrändern, sie kann Bäume durch Lichtkonkurrenz zum Absterben bringen, N-Zeiger.<br />
Verbreitung: Mittel- und Südeuropa (Italien - Balkan – Kaukasus)<br />
Familie: Berberidaceae<br />
Berberis vulgaris - Gewöhnliche Berberitze - Gewöhnlicher Sauerdorn<br />
• Sie ist ein bis zu 3 Meter hoher Strauch. Aus dem Nervensystem der ursprünglich<br />
angelegten Blätter wachsen die Blattdornen, diese sind am Langtrieb. An den Dornen<br />
kommen im selben Jahr Blätter, jedoch nur am Kurztrieb. Die kantigen Zweige sind<br />
schwach behaart. Alte Bäume haben eine Schuppenborke. Im Stamm ist das
Seite: 45<br />
fluoreszierende Alkaloid Berberin enthalten. Das harte und schwere Kernholz ist<br />
bräunlich und ist zum Drechseln geeignet.<br />
• Die Blüten sind 3-zählig, zwittrig. Es sind 24 Perianthkreise: 2mal 3 Kelch- und<br />
Kronblätter (gelb); 2mal 3 Staubblätter; 1 oberständiger Fruchtknoten. Die Blüte ist eine<br />
hängende Traube, die letzte Blüte ist 5ständig.<br />
• Die Früchte sind rot, sauer aber vitaminreich und werden von Vögeln verbreitet.<br />
• Die Bestäubung erfolgt, indem das Insekt auf die Staubblätter geht, wobei sich diese bei<br />
Berührung nach oben auf die Bauchseite des Insektes krümmen (durch<br />
Tugorveränderung) und dort kleben bleiben bis sie mit der klebrigen Narbe in Berührung<br />
kommen.<br />
• Standort: im Licht- und Halbschatten, auf nährstoffreichen Böden, an sonnigen Orten; sie<br />
ist eine Charakterart des Schwarzföhrenwaldes. Die Berberitze ist ein Zwischenwirt vom<br />
Getreiderost (Puccinia graminis), ein Pilz, und wurde deshalb in früherer Zeit in den<br />
Gebieten mit Ackerbau bekämpft.<br />
• Verbreitung: Westeuropa bis Westasien<br />
3. Unterklasse: Caryophyllidae<br />
Bei uns gibt es keine holzigen Vertreter. Hierzu gehören Nelkengewächse,<br />
Gänsefußgewächse, Knöterichgewächse.<br />
4. Unterklasse: Hamamelididae<br />
Besitzt stets unscheinbare Blüten, die häufig getrenntgeschlechtig sind und in Blütenständen<br />
(Kätzchen) auftreten. Sie werden vorwiegend windbestäubt. Bau der Blüte: meist 1<br />
Perigonkreis, 1 Staubblattkreis, also eine reduzierte Blüte. Die Familien unterscheiden sich<br />
untereinander ziemlich stark<br />
Ordnung: Hamamelidales<br />
Familie: Platanaceae<br />
Bei uns gibt es keine heimischen Vertreter<br />
Gattung: Platanus<br />
Platanus x hybrida<br />
• Können bis 35m hoch werden, stark ausladende Krone, Borke ist zunächst grau, springt<br />
aber später ab, legt darunter junge helle Periderme an, typisches Sympodium, werden<br />
Windbestäubt; besitzen tiefes Wurzelsystem, sind daher dürreresistent, da sie ein größeres<br />
Areal an Wasserversorgung erschließen können, optimal für Stadtalleen, gegen<br />
Luftemissionen unempfindlich,<br />
• Holz nicht sehr wertvoll (max. Brennholz), nicht einmal in ihrer Heimat von großer<br />
Bedeutung
Ordnung: Fagales<br />
Wechselständige Beblätterung, reduzierte Blüten und Blütenstände<br />
Seite: 46<br />
Familie: Fagaceae<br />
Zu finden in den nördlichen gemäßigten Breiten, Ausbildung einer Cupula (Fruchtbecher)<br />
zum Schutz; mit Schuppen oder Stacheln<br />
Familie - Unterfamilie: Fagaceae - Castaneoideae<br />
Aufrechte Ähren, Hypogäische Keimung<br />
Castanea sativa - Edelkastanie<br />
• Bis 30m hoch, bis mehrere Meter Durchmesser, bis 1000 Jahre alt, knorrige Verzweigung,<br />
Drehwuchs, schmaler heller Splint, Bauholz und Möbelholz<br />
• Blätter: lange gezähnte Blätter, in der Jugend behaart, Oberseite dunkelgrün, Unterseite<br />
hellgrün, zweizeilig-wechselständig, getrennt geschlechtliche Blüten, windbestäubt<br />
• Blüte: zwischen Mai-Juni, sondert auch Nektar ab, ist somit also auch Insektenbestäubt,<br />
männliche Blüte lange dichte Ähren, weibliche Blüte an der Basis der Ähre, Früchte<br />
essbar, heute Pilzkrankheit!!<br />
• Verbreitung: Schwerpunkt Mittelmeer, in Ö Weinbauklima bevorzugt, kalkfeindlich,<br />
kommt also nur auf sauren Böden vor, z.B. steirisches Weinland,<br />
Familie - Unterfamilie: Fagaceae - Fagoideae<br />
Vielblütige Blütenstände; Epigäische Keimung<br />
Gattung: Fagus<br />
Fagus sylvatica - Rotbuche<br />
• Name von rötlicher Holzfarbe, 30 bis 45m hoch, 300 Jahre alt, Jugendentwicklung sehr<br />
langsam, jedoch höchste Gesamtwuchsleistung,<br />
• Kronenform ist standortsabhängig, typisches Monopodium mit akrotoner Verzweigung,<br />
Austrieb Mitte April bis Mitte Mai,<br />
• Wachstum bei älteren Bäumen gebunden, bei jüngeren Bäumen können Johannistriebe<br />
gefunden werden, freies Wachstum<br />
• Borke: Buche ist typischer Periderm - Baum, jedoch haben sehr alte Bäume auch rissige<br />
Borke, gegen Rindenbrand anfällig,<br />
• Holz: Reifholz!, zerstreutporig, hart und schwer, leicht verformbar unter Dampf<br />
(Thonnet-Möbel), starke Schwindung, Verwendung als Bauholz, Faßholz, Schwellenholz,<br />
Grubenholz<br />
• Blätter: ganzrandig, etwas gewellt, im Kronenbereich sogar leicht gezähnt, frische Blätter<br />
bewimpert, Wimpern werden aber abgeworfen<br />
• Samen: Speicherung von fetten Ölen, „Buchecker“, Blütezeit und Samenreife zur<br />
gleichen Zeit
Seite: 47<br />
• Standort: schattenfester Baum, daher Schlußwaldbaum, dürreempfindlich, zu finden in<br />
weiten Teilen Europas, hoher ökologischer Wert - niedriger C/N Wert (schnelle<br />
Blattzersetzung), gut für Bodenbildung, häufig Zier- und Parkbaum<br />
Unterarten:<br />
Fagus purpurea (Blutbuche) mit wenig Chlorophyll<br />
Fagus pendula (Hängebuche)<br />
Fagus orientalis (Orientbuche)<br />
Fagus nothofagus (Südbuche)<br />
Gattung: Nothofagus<br />
Familie - Unterfamilie: Fagaceae - Quercoideae<br />
Gattung: Quercus<br />
Männliche Kätzchen hängend; weibliche aufrecht; Die Gattung Quercus umfasst ca. 600<br />
Arten, da sie zu Bildung von Bastarden neigt, sind diese systematisch schwierig einordenbar.<br />
Quercus robur - Stieleiche<br />
• Forstlich wichtigster Baum nach Rotbuche; 40-50m hoch; BHD bis 3m; max. 800 Jahre;<br />
• Habitus: tief bebastet; breitkronig freistehend, im Bestand eher Walzenförmig; typisches<br />
Monopodium; Astwerk knorrig geschlängelt; gehäufte Achselknospen; sehr<br />
unübersichtliche Krone;<br />
• Austrieb: erst nach Anlage eines neuen Gefäßringes im Frühjahr; Mitte Mai; ca. 3<br />
Wochen Schub der Knospen danach Ruhe; Johannistriebe;<br />
• Borke: schlecht benetzbar daher Blitzgefahr; Rinde gerbstoffreich;<br />
• Holz: ringporig; gelblicher Splint; bräunlicher Kern; fest, schwer, elastisch; guter<br />
Standort = grobringig, Bau-, Konstruktionsholz; feinringig = Furnierholz; sehr beständig<br />
auch unter Wasser; Dachstühle; Weinfässer; Schiffbau;<br />
• Blätter: am Blattgrund geöhrlt; Verlauf der Nerven im oberen Teil des Blattes in Lappen<br />
und Buchten; das ist auch das Unterscheidungsmerkmal zur Traubeneiche (Nerven nur in<br />
Lappen);<br />
• Früchte sitzen auf langen Stielen; junge Eichen lassen Blätter im Winter oft nicht fallen<br />
sondern erst bei neuem Blattaustrieb;<br />
• Blüte: Blühreife ca. nach 40 Jahren; Austrieb Mai; männlich hängend, weiblich stehend;<br />
• Standort: Lichtbaumart; hält sich nur auf schlechten Standorten in<br />
Schlußwaldgesellschaft; mäßig dürreempfindlich; empfindlich gegen Frost und<br />
Winterhärte; erträgt in Hartholzau Überschwemmungen; fast in ganz Europa anzutreffen;<br />
Quercus petraea - Traubeneiche<br />
Regelmäßige Krone; Stamm verläuft bis hinauf in die Wipfel; daher ausgeprägtes<br />
Monopodium; 20-30m max.; BHD max. 2m; max. 800 Jahre; spitzkegelige Knospen; Blätter<br />
nicht geöhrlt; Nerven nur in Lappen; längerer Blattstiel; Früchte gehäuft am Blütenstand;<br />
leichte trockene Böden (Weinviertel)
Seite: 48<br />
Quercus pubescens - Flaumeiche<br />
Eher geringe forstliche Bedeutung; flaumige Behaarung an jungen Trieben und Blättern; ca.<br />
20m hoch; in Italien auch Baumholz; gelegentliche Bastarde mit anderen Eichenarten; auf<br />
kalkhältigen Böden zu finden; Süd- und Ostexponention und flachgründig; relative<br />
standortskonstant (vergleich Ö und S - Italien).<br />
Quercus cerris - Zerreiche<br />
35m hoch; raschwüchsig; 200 Jahre alt; tiefrissige Borke; Holz sehr hart; breiter Splint; heller<br />
Kern; Thyllenbildung unvollständig daher als Faßholz ungeeignet; Früchte erst im 2. Jahr;<br />
große ökologische Amplitude; Kalksilikat; nährstoffreich - arm; Vorkommen in NÖ, Stmk.;<br />
Gattung - Untergattung: Quercus nea - Erythrobalanus<br />
Alte Welt (Nord – und Mittelamerika)<br />
Gattung - Untergattung: Quercus nea - Lepidobalanus<br />
Sektionen wie bei Robur; Europa<br />
• Immergrün; - Balkan; Klein – Asien; Süditalien<br />
Quercus frainetta - Stieleiche<br />
Quercus suber - Korkeiche<br />
• Immergrün<br />
• Westliches Mittelmeergebiet<br />
• An Blätter kaum von Quercus ilex zu unterscheiden<br />
• Rinde bildet ein Oberflächenperiderm mit Massenkork<br />
• Im Alter von 15 bis 20 Jahren wird der nicht verwertbare männliche Kork abgeschält;<br />
danach in Abständen zwischen 10 und 20 Jahren der neu entstandene weibliche; geschälte<br />
Stammpartien leuchten zunächst fleischrot und wird dann aber schmutzig braun. Nach<br />
jedem Schälen wird ein neues Korkkambrium angelegt.<br />
• Vorkommen: Portugal<br />
Quercus coccifera - Kermeseiche<br />
• Immergrün<br />
• Hauptwirt der Kermes ist die Schildlaus, welche innen Farbstoff liefert<br />
• Hat wesentlich kleinere Stechblätter<br />
Quercus ilex - Steineiche<br />
• Immergrün, Mittelmeergebiet<br />
• Bildet früh eine Schlußwaldgesellschaft<br />
• Blätter ledrig, eiförmig, ganzrandig bis stachelig gezähnt, unterseits nicht graufilzig<br />
• Schuppenborke
Seite: 49<br />
Quercus rubra - Roteiche<br />
• Östliches Nordamerika<br />
• Blätter mit spitzen, grob gezähnten Lappen und nur bis zur Hälfte eingeschnitten<br />
• Junge Triebe und Herbstlaub sind dunkelrot<br />
• Früchte erst im 2. Jahr reifend<br />
• Ausgeprägte Lichtbaumart<br />
• Kalkunverträglich<br />
• In Deutschland seit 1740 angebaut<br />
• Bildet Alternative zur Buche und einheimischen Eichen<br />
• Unterart Erythrobalanus; forstlich genutzt; neben der Robinie eines der wichtigsten<br />
Nordamerikanischen Gehölzer in Europa, das jedoch stark schwindet und keine Thyllen<br />
ausbildet; auf armen Böden heimischen Sorten überlegen<br />
• Vorkommen im Osten von Nordamerika: Präriestaaten<br />
Familie: Betulaceae<br />
Einhäusig; windbestäubt; männliche hängende Kätzchen werden im Vorjahr ausgebildet und<br />
überwintern ungeschützt – im Frühjahr kommt es zu ihrer Streckung und Blüte; Trog und<br />
Vorblätter verwachsen als Hüllorgan, die die weiblichen Blütenstände umschließen, welche<br />
zuerst stehen und sich dann absenken; Vorkommen gibt es in der nördlichen gemäßigten<br />
Zone; 600 Unterarten.<br />
Gattung: Betula<br />
Betula pendula - Hängebirke<br />
• Pionierpflanze<br />
• 25 (40) m<br />
• In der Jugend raschwüchsig (1m/Jahr) mit 50 bis 60 Jahren ist das Höhenwachstum<br />
abgeschlossen.<br />
• Wird nicht älter als 150 Jahre<br />
• Weiße Ringelborke, tiefrissige dunkle Borke am alten Baum<br />
• Blätterkahl<br />
• Zweige kahl, in der Jugend mit Schuppen bedeckt (quasi warzige Vorwölbung –<br />
Warzenbirke)<br />
• Die weiblichen Kätzchen werden im September reif – windverbreitet<br />
• Sie verfügt über mittelschweres Reifholz, das in der Rinde Betukin (weißes Pigment)<br />
enthält, weshalb es ein sehr energiereiches, gesuchtes Brennholz ist<br />
• Weitere Verwendungen: Furnier-, Drechslerholz, Juchtenöl (Stiefel), durch anbohren des<br />
Stammes wird Saft gewonnen (Limonade und Haarwuchsmittel)<br />
• Bevorzugt lichte Wälder und Hochmoore als Standorte<br />
• Im Osten gibt es hochwüchsigere Arten, die forstlich interessanter sind.
Seite: 50<br />
Betula pubescens - Moor- oder Haarbirke<br />
• Blätter etwas behaart<br />
• 20m<br />
• 120 Jahre<br />
• Junge Zweige stehen aufrecht<br />
• Holz entspricht der Hängebirke<br />
• Etwas grauere Borke<br />
• Standortmäßig noch anspruchsloser: subalpine Waldgrenze; staunasse, nährstoffarme<br />
Böden<br />
• Vorkommen: Island, Sibirien, Kaukasus, Vorderasien<br />
Betula humilis - Strauchbirke<br />
• Findet man in kollinen und montanen Mooren und Nadelwäldern<br />
• Dringt bis in subalpine Lage vor<br />
• 1,5m<br />
Gattung: Alnus<br />
Betula nana - Zwergbirke<br />
Alnus glutinosa - Schwarzerle<br />
• Die „Klebrige“<br />
• Sehr dunkle, glatte Borke<br />
• 20 bis 30m<br />
• Monopodial wachsend<br />
• 150 Jahre<br />
• Überwinternde männliche und weibliche Kätzchen<br />
• Die Fruchtzäpfchen sind holzig, eiförmig und gestielt, die Früchte fallen heraus; sie sind<br />
einsamig und besitzen luftgefüllte (schwimm - ) Polster<br />
• Bildet tiefstes heimisches Herzwurzelsystem aus<br />
• Bildet Symbiose mit Stickstoffbindenden Actinomycethen (Frankia), es kommt zur<br />
Ausbildung von Wurzelknöllchen, welche so groß wie ein Tennisball werden.<br />
• Die Blätter sind beiderseits grün mit vorne stumpf ausgerandeter Blattform (Bucht anstatt<br />
Spitze)<br />
• Ihr weiches, sehr festes - wasserfestes - Reifholz schwindet wenig und wird im Modellbau<br />
eingesetzt<br />
• Lichtbaumart mit Pioniereigenschaft, die auf feuchten und nassen Standorten verdrängt<br />
wird (Au-, Bruchwälder, Bach- und Seeufer), weshalb sie ein Grundwasserzeiger ist<br />
• Durch die Stickstoffproduktion der Knöllchen wirkt sie bodenverbessernd, außerdem ist<br />
ihr weiches Laub leicht zersetzlich<br />
• Vorkommen: bis 1200m im nördlichen Alpengebiet; in den Zentralalpen bis 1800m; fast<br />
in ganz Europa heimisch – außer mittleres und nördliches Skandinavien; Südspanien; im<br />
Osten bis Westsibirien bzw. Kaukasus
Seite: 51<br />
Alnus incana - Grauerle<br />
• Graue, glatte Rinde mit großen Lenticellen; bildet keine Borke aus<br />
• Bis 25m oft strauchförmig – mehrstämmig<br />
• Bis 50 Jahre<br />
• Blätter mit einer deutlichen Spitze, blau- bis graugrüne Unterseite, Rand scharf gesägt<br />
• Weibliche Kätzchen kurz gestielt;<br />
• Sitzende Zäpfchen<br />
• Holz schwindet nicht, hat aber zu kleine Dimensionen<br />
• Geringe Standortsansprüche: nasse, trockene Böden, verträgt aber weniger Naß als<br />
glutinosa<br />
• Vorholz bei Grünverbauung<br />
• Bildet Gebirgswaldgebüsche in 1400 bis 1800m Höhe;<br />
• Vorkommen bis Sibirien und Kaukasus; in ganz Mittel – und Nordosteuropa<br />
Alnus alnobetula, viridis - Grünerle<br />
• Strauch von 2 bis 4m Höhe mit großem vegetativen Vermehrungspotential durch<br />
Wurzelbrut und großes Stockausschlagsvermögen (Gruppen – Herden)<br />
• Kleinere, gesägte, spitze beiderseits grüne Blätter<br />
• Weibliche Kätzchen überwintern in Knospen<br />
• Früchte mit hautigen Flügeln ähnlich der Birke<br />
• Sie ist licht liebend, vermeidet Staunässe, bevorzugt Sickerfrische, mäßig saure<br />
Schattseitenböden<br />
• Bildet im Hochgebirge obermontane Waldmäntel mit Krummholzcharakter<br />
• Ersetzt die Latsche auf silikaten Böden (Laublatsche)<br />
Gattung: Carpinus<br />
Carpinus betulus - Gewöhnliche Hainbuche<br />
• Langsamwüchsig, 25m<br />
• 150 Jahre<br />
• Grauer, spannrückiger Stamm, aus dem sich keine Bretter sägen lassen – aber Hackstöcke<br />
• Stark schwindendes gutes Brenn- und Drechselholz – im Freien wenig dauerhaft<br />
• Hohe Ausschlagsfähigkeit aus schlafenden Knospen (Niederwaldwirtschaft)<br />
• Blätter sind streng zweizeilig am Ast hin und her geschlungen, doppelt gesägt mit<br />
Fältelung, herzförmigen Blattgrund und langem Blattstiel<br />
• Hängende männliche Kätzchen und weibliche auf einem dreizipfeligen Tragblatt mit<br />
Frucht (Nüßchen)<br />
• Vorkommen: beste Wuchsleistung auf frischen, feuchten, nährstoffreichen Böden, in der<br />
Hartholzau in der Hügelstufe im Eichen – Hainbuchen Mischwald, Heckenpflanzen;<br />
Schatten – bis Halbschattenart; in Italien und am Balkan in der Gebirgsstufe (liebt Hitze<br />
nicht), Nord Persien, Kaukasus, Südengland, Jütland
Gattung: Ostrya<br />
Seite: 52<br />
Ostrya carpinifolia - Hopfenbuche<br />
• Blätter ähnlich denen der Hainbuche<br />
• Graue Rinde wenn jung, später schuppige Borke<br />
• Früchte erinnern an Hopfen: eine sackförmige Hülle mit verwachsenen Vorblättern<br />
• Vorkommen: Süd- und Südosteuropa bis Kleinasien, in Österreich nördlichste Vorposten<br />
in Südkärnten und Osttirol<br />
Gattung: Corylus<br />
Corylus avellana<br />
• Basiton verzweigter Strauch<br />
• Bis zu 5m<br />
• Vielstämmig<br />
• 50 – 80 Jahre<br />
• Blätter sind breit, doppelt gezähnt mit aufgesetzter Spitze (Blattzipfeln), herzförmiger<br />
Blattgrund, weiches braunes Oberflächenperiderm<br />
• Beliebt für Spazierstöcke wegen seiner Elastizität<br />
• Einhäusige Pflanze<br />
• Männliche Kätzchen hängen deutlich sichtbar<br />
• Weibliche rote Narben kaum sichtbar<br />
• Grüne verwachsene Vorblätter umgeben die Früchte (Nüsse)<br />
• Größte Verbreitung nach Eiszeit<br />
• Meidet Sand und staunasse Böden<br />
• Ausschlagfähige Pionierholzart<br />
Ordnung: Urticales<br />
Familie: Ulmaceae<br />
16 Gattungen, 115 Arten<br />
• Die „glatt – rindige“<br />
• Raue Blätter<br />
• Bis 30m<br />
• Bis 500 Jahre<br />
• Sympodial wachsend mit Kugelkrone<br />
• Bis in 1400m Höhe anzutreffen<br />
• Im Buchen und Ahorn – Eschenwald<br />
Corylus colurna<br />
Ulmus glabra - Bergulme
• Bis 40m<br />
• Wird mehrere hundert Jahre alt<br />
• Meist strauchartig<br />
• Bildet Wurzelbrut und hat einen guten Stockausschlag<br />
• Sie ist anspruchsvoll was ihren Standort angeht<br />
• Die var. Suberosa bildet Korkleisten aus<br />
Seite: 53<br />
Ulmus minor - Feldulme<br />
Ulmus laevis - Flatterulme<br />
• Bis 25m<br />
• 250 Jahre<br />
• Brettförmige Wurzeln<br />
• Wechselständige Blätter, unsymmetrischer Blattgrund; Tiefwurzelsystem<br />
• Ulmensterben: Ceratocystis ulmi (dutch elm disease: 1920, 60, 80) durch den<br />
Ulmensplintkäfer (scolytus ssp.) einen Tracheenbewohner übertragener Pilz der diese<br />
dann verstopft und die Wasserleitung unterbindet.<br />
Ordnung: Juglandales<br />
Familie: Juglandaceae<br />
Juglans regia - Walnuss<br />
• Einhäusig<br />
• Unpaarig gefiedert (5 – 9) wechselständige Blätter<br />
• Bis 25m<br />
• Bis 2m Durchmesser<br />
• 200 Jahre<br />
• Glatte graue Rinde, die im Alter tiefe Risse aufweist<br />
• Die Fruchtschale ist das Exocarp, die Steinschale ist das Endocarp, die Samenschale die<br />
Testa<br />
• In den Zweigen gefächertes Mark<br />
• Furnierholzindustrie<br />
Juglans nigra - Schwarznuss
5. Unterklasse: Rosidae<br />
Ordnung: Saxifragales<br />
Familie: Grossulariaceae<br />
Gattung: Ribes<br />
als Obststräucher kultiviert; gelappte Blätter<br />
• Kraushaarig<br />
• 1 bis 3 teilige Stacheln an Langtrieben<br />
• Süß, wohlschmeckend - wird nicht vermarktet<br />
• Blätter gelappt – weichhaarige Unterseite<br />
• Kommt wild vor<br />
• Ribes – arabisch<br />
Seite: 54<br />
Ribes uva – crispa - Wilde Stachelbeere<br />
Ribes alpinum - Alpen Johannisbeere<br />
• 2m, keine Stacheln<br />
• Blüte ist grüngelb und eingeschlechtlich, aufrechte Traube<br />
• Kleine, kahle glänzend rote Früchte<br />
• Auf Kalk<br />
• Zerstreut im lichten Bergwald<br />
• Areal Europa (ohne England), Kaukasus<br />
• Glockiger Kelch<br />
• Hängende Traube, tote Beeren, sehr sauer<br />
• Blattstiel mit Haaren<br />
• Meidet Kalk, nur bei dichten Humusschichten<br />
• Montan bis subalpin, feuchter Wald<br />
• Pyräneen, Westasien<br />
• Belgien, Nordfrankreich<br />
• Plantagenanbau<br />
• Stärker eingeschnitten<br />
• 7cm lange Spreite<br />
• Nord – Osteuropa Asien<br />
• Bis 10cm lange Spreite<br />
Ribes petraeum - Felsenribisel<br />
Ribes rubrum - Rote Ribisel<br />
Ribes nigrum - Schwarze Ribisel
Ordnung: Rosales<br />
Familie – Unterfamilie: Rosaceae - Spiraeoideae<br />
Gattung: Spiraea<br />
• Weiße Blüte<br />
• Sehr viele Blüten<br />
• Sonnige Kalkfelsen<br />
• Kalkmeidend<br />
Seite: 55<br />
Spiraea media - Karpatenspierstrauch<br />
Spiraea salcifolia - Weidenblättriger Spierstrauch<br />
Familie – Unterfamilie: Rosaceae - Rosoideae<br />
Gattung: Rubus<br />
Formenreich, sommergrüne Sträucher, Triebe am Ende des zweiten Jahres absterbend,<br />
Ausläuferbildung, hinterlassen Stummel des Blattstiels, Samenbildung ohne Befruchtung<br />
• Federblätter<br />
• Kleine Stachel, relativ zart<br />
• Weiße Blattunterseite<br />
• Verzweigt<br />
• Feine Bestachelung am Stamm<br />
• Blüht unauffällig<br />
• Kleine weiße Kronblätter<br />
• Duften nicht<br />
• Kalkliebend<br />
Rubus idaeus - Himbeere<br />
Rubus fruticosus agg. - Brombeere<br />
• Sehr viele sich voneinander scheidende Kleinarten<br />
• Batologie (Brombeer) – Spezialisten gesucht<br />
• 50 Arten<br />
• Blätter oft unbehaart<br />
• Nie weißlich filzig<br />
• Fiederblatt<br />
• Einzelfrüchte haben Augenform, verbunden<br />
• Lösen sich mit Blütenboden ab<br />
• Dunkle Früchte<br />
• Wildpflanzen reifen nicht gleichzeitig<br />
• Hecken und Waldarten<br />
• Europa, Vorderasien, Westsibirien, nicht in Nordamerika
• Krautig<br />
• Wenig fruchtige Beeren<br />
• Blaubereifte Triebe<br />
• Frucht auch blau<br />
• Zarte Stacheln<br />
Seite: 56<br />
Rubus saxatilis - Stein – oder Felsenbeere<br />
Rubus caesius - Kratzbeere<br />
Gattung: Rosa<br />
Leicht hybridisierend, 33 heimische Wildarten & Bastarde, krautige Pflanze, 3 bis 9- zählig,<br />
gefiederte Blätter, Hagebutte, vogelverbreitet, Rosenstacheln<br />
Familie – Unterfamilie: Rosaceae - Maloideae<br />
Nur holzige Arten, Blütenboden mit Frucht verwachsen, Apfelfrucht<br />
Gattung: Malus<br />
Malus sylvestris - Wild – oder Holzapfel<br />
• Seltenen Art; bis 10m hoch; Monopodium; spärliche Sproßdornen;<br />
• Borke braun und flachschuppig;<br />
• Große weiß-rötlich überlaufene Blüten;<br />
• Unscheinbare Frucht: braun-grün; Blätter gesägt; Auslese;<br />
• Zucht: in Asien Kreuzungen mit anderen Wildsorten, daraus folgt heutige Sorte im<br />
Anbau; Ebene bis 1100m; bevorzugt Edelwälder und tiefgründige, kalkarme Böden;<br />
• Vorkommen: Westasien und fast ganz Europa;<br />
Gattung: Pyrus<br />
Malus domestica - Kulturapfel<br />
Pyrus communis - Wild – oder Holzbirne<br />
• Bis 20m hoch; 150 Jahre alt; zu Dornen umgewandelte Kurztriebe; Tiefwurzler –<br />
Trockenheitsresistent;<br />
• Blätter: halb so lang wie breit, auffällig langer Stiel, gesägt;<br />
• Blüten: weiß-rote Staubbeutel, riechen unangenehm ( Fisch ) Trimethylamin;<br />
• Früchte: bei Reife grün-gelb, hart, holzig;<br />
• Borke: Würfelborke; Holz: dauerhaft, mittelschwer, braun-rötlich, für Drechsler- und<br />
Furnierzwecke;<br />
• Standort: wärmeliebend, lichtbedürftig, bis 850m, bevorzugt Kalk, Hartholzauen<br />
Pyrus domestica - Kulturbirne
Seite: 57<br />
Gattung: Sorbus<br />
Im Deutschen keinen einheitlichen Namen, nahe mit Birne und Apfel verwandt, hohe Bäume<br />
Sorbus aucuparia - Vogelbeere, Eberesche<br />
• 18m hoch; max. 80 Jahre alt; Monopodium; wenig verzweigt; Pionier – Lichtholz;<br />
Stockausschlag und Wurzelbrut; glatte Rinde, kaum Borke bildend;<br />
• Blatter: wechselständige Fiederblätter (9-17 Blätter), kurze Zähne, Basis unsymmetrisch,<br />
Oberseite dunkelgrün, Unterseite behaart;<br />
• Früchte : Schirmrispen, -dolden (= alle Früchte in gleicher Ebene), keine echte Dolde;<br />
Apfelfrüchtchen: Durchmesser 1cm, Gerbstoffreich (bei Reife), nach Frost genießbar,<br />
großfrüchtige Varietät = moravica;<br />
• Standort: Lichtpflanze, Vorholz- Pionierpflanze; Vorkommen: Westsibirien, Europa;<br />
Unterart:<br />
- S. moravica (Kultur – Eberesche)<br />
Sorbus domestica - Speierling<br />
• In Wäldern alt eingebürgert; submediterran als Wildform; Fiederblätter, an Basis nicht<br />
asymmetrisch;<br />
• Kahle, nicht behaarte Winterknospen;<br />
• Kirschgroße Früchte, eßbar, Birnenförmig;<br />
• Holz: sehr hart und schwer;<br />
Sorbus torminalis - Elsbeere<br />
• 20m hoch; 100 Jahre alt; langsam wüchsig; glatte braune Rinde;<br />
• Borke: kleine Schuppen, biegen am Rand auf, schwarz; Wurzelbrut, starke Seitenwurzeln;<br />
• Blätter: gelappt , ähnlich Ahorn, Nerven nicht von einem Punkt in Lappen abzweigend;<br />
• Früchte: zuerst grün, dann braun mit Periderm bedeckt (weiße Lenticellen), gutes Aroma,<br />
essbar, Schnaps (sehr teuer), Herbstfärbung: orange-rot bis rot;<br />
• Blüten: Schirmdolden, blüht Mitte Mai;<br />
• Holz: gute mech. Eigenschaften, rot-braune Färbung, sehr Formstabil;<br />
• Standort: Hügel – Bergstufe, bis 1000m, warm-, trocken- und lichtbedürftig, auf sauren<br />
und kalkigen Böden; Vorkommen: Hügel – Bergstufe, bis 1000m, Europa – Südengland;<br />
Sorbus aria agg. - Mehlbeere<br />
• Bis 12m hoch; langsamwüchsiger Strauch – Baum; Blattunterseite behaart; Schirmrispe;<br />
• Früchte: mürbes Fruchtfleisch; aromalos; rot; Verbreitung durch Vögel;<br />
• Standort: südliche Verbreitung – nordafrikanische Gebirgsgegend;
Gattung: Amelanchier<br />
Seite: 58<br />
Amelanchier ovalis - Gemeine Felsenbirne<br />
• Bis 3m hoch; Strauch; Monopodium; zahlreiche Wurzelschösslinge;<br />
• Knospen aus Stammbasis, daraus folgt Strauch;<br />
• Blätter: oval, beim Austrieb sehr steil, wenden weiße filzige Unterseite nach außen<br />
(gefaltet), später breiten sie sich aus und werfen Haarfilz ab;<br />
• Blüten: groß, weiß, im Vorfrühling (Ende April) attraktiv;<br />
• Früchte: 1cm lang, Äpfelchen, süßer Geschmack;<br />
• Standort: Licht- Pionierpflanze, auf trockenen, kalkarmen Böden, Waldrand;<br />
• Vorkommen: Süd- Mitteleuropa, Nordafrika, Vorderasien;<br />
Gattung: Cotoneaster<br />
Cotoneaster integerrimus - Gewöhnliche Bergmispel<br />
• 1-2m hoch; kleiner Strauch; junge Triebe und Blattunterseite filzig;<br />
• Glattrandige Blätter; armblütige Blütenstände;<br />
• Rote Früchte (6-8mm lang);<br />
• Standort: Trockenheits- und Basenzeiger, von Ebene –2000m;<br />
• Vorkommen : Kaukasus<br />
Cotoneaster tomentosus - Filzige Steinmispel<br />
• Behaarte Blattoberseite, Kelch und Früchte;<br />
• Standort: koline – montane Stufe<br />
Gattung: Crataegus<br />
Crataegus monogyna - Eingriffliger Weißdorn<br />
• Meist nur ein Fruchtblatt; unangenehm riechend;<br />
• Blüten: weiß , wie Birnenblüten;<br />
• Blätter von Seite fast bis Mittelrippe eingeschnitten;<br />
• Früchte mehlig;<br />
Crataegus laevigata - Zweigriffliger Weißdorn<br />
• Dornen (Kurztriebdornen); grünlich-gelbe Zweigfarbe;<br />
• Kleiner Baum, bis 70cm hoch; mehrere 100 Jahre alt; vertragen Rückschnitt gut, daraus<br />
folgt auf Weiden; Schuppenborke;<br />
• Holz: rötlich, hart; altes Heilmittel gegen Bluthochdruck und Kreislauf;<br />
• Standort: besonders auf Kalk, lichtliebend, trockenheitsresistent, etwas engere, frischere<br />
Amplitude, eher Schotterliebend;<br />
• Vorkommen: bis obere Bergstufe
Familie – Unterfamilie: Rosaceae - Prunuoideae<br />
Gattung: Prunus<br />
Seite: 59<br />
Prunus padus - Traubenkirsche<br />
• Auwaldbaum in zwei Unterarten<br />
- Unterart: ssp. Padus (baumförmig bis 18m)<br />
- Unterart: ssp. Borealis (Strauch)<br />
• Wurzelbrut; Rinde enthält Zyanglycosid;<br />
• Holz: weich, nicht sehr dauerhaft; weiche Blätter, Oberseite runzelig; Blütenstände in<br />
Trauben; treibt sehr zeitig;<br />
• Blüten Anfang Mai (padus : hängende Blüten, Borealis : aufrechte Blüten)<br />
• Standort: padus: Auwälder, Hügelstufe bis obere Bergstufe; Borealis: subalpine Stufe,<br />
wasserzügige Hänge;<br />
• Vorkommen: Europa – Westasien;<br />
Prunus mahaleb - Badener Steinweichsel<br />
• Südliche Art; relativ kleine Blätter; Rinde, Blätter,<br />
• Holz Cumarin hältig; bis 8m hoch; häufig Strauchförmig; rötlicher Splint und Kern, hartes<br />
Holz;<br />
• Standort: kalkliebend, lichte Wälder;<br />
• Vorkommen: Südeuropa, Kleinasien, Kaukasus<br />
Prunus Avium - Kirsche<br />
• Bis 25m hoch; 80-90 Jahre alt; raschwüchsig; Monopodium; gebundenes Triebwachstum;<br />
langandauerndes Periderm;<br />
• Holz: rötlich glänzend, hart, für Furniere;<br />
• Blätter: grob gesägt, lange Blattstiele; Eingang Blattspreite befinden sich Nektardrüsen;<br />
große weiße Blüten;<br />
• Früchte in unterschiedlicher Form; sprödes Astwerk;<br />
• Standort: warme, frische, nährstoffreiche, kalkhaltige Böden, kuline – untermontane<br />
Stufe;<br />
• Vorkommen: ganz Europa (außer Nordisland und Skandinavien); Weichsel = diploid,<br />
Kirsche = tetraploid<br />
Prunus spinosa - Schlehdorn<br />
• Strauch; 3m hoch; 40 Jahre alt;<br />
• Wurzelschösslinge; dunkel-bläuliche Färbung;<br />
• Kurztriebe zu Dornen umgebildet;<br />
• Frucht sehr herb;<br />
• Holz: hart, fest;<br />
• Standort: Colin bis submontan, benötigt Licht, weite Amplitude: feucht – trocken;<br />
Prunus cerasus - Sauerkirsche
Seite: 60<br />
Ordnung: Fabales<br />
Familie: Fabaceae<br />
Sehr viel krautige Gattungen; Zwergsträucher, wenig Sträucher (Robinie als einzige<br />
Baumart); N - bindende Knöllchenbakterien; Frucht = Hülse = 1 verwachsenes Fruchtblatt; 5<br />
Kronblätter; aufstehendes Fahnenblatt, Schiffchen (zwei verwachsene Blätter), miteinander<br />
verwachsene Staubblätter ( entweder alle 10, oder 9 und 1 frei )<br />
Schmetterlingsblütler : Blattschiffchen<br />
10 Staubblätter<br />
Fruchthülse<br />
Wichtige Kulturpflanze<br />
Vorkommen als: Kräuter<br />
Halbsträucher<br />
Zwergsträucher<br />
Laburnum anagyroides - Gewöhnlicher Goldregen<br />
• Kann kleiner Baum werden; Höhe bis 7m; Alter bis 30 Jahre; Zierstrauch<br />
• Verwendung: Drechslerarbeiten<br />
• Erscheinung: 3- zählige langestielte Blätter<br />
• Gelbe hängende Trauben; Früchte ähnlich wie Erbsen; Baum ist giftig<br />
• Verbreitung: Südalpine Stufe; trockenwarme Wälder<br />
Laburnum alpinum - Alpengoldregen<br />
• Kärnten u. Steiermark ist er heimisch<br />
• Verbreitung: Südalpen; montane bis subalpine Stufe<br />
Cytisus scoparius - Besenginster<br />
• Höhe 2m; armdicker Stamm; Alter 12 Jahre;<br />
• Erscheinung: Äste dicht; großer kantiger Trieb<br />
• Verwendung: um Besen zu binden; Hangfestiger für Autobahnen<br />
• Verbreitung: bevorzugt kalkarme Böden (Säurezeiger); Westen weiter verbreitet; Vorliebe<br />
für luftfeuchte Lagen<br />
Robinia pseudacacia - Robinie<br />
• Nicht heimisch, stammt aus Nordamerika, Höhe 25m,Alter über 100 Jahre,<br />
• Holz ringborig, wächst bis Anfang September weiter; bildet die längsten Triebe; Holz hat<br />
eine sehr hohe Dichte, ist sehr dauerhaft<br />
• Blätter können sich bei Streß (Sonne) nach unten klappen um sich zu schützen;<br />
• Sie ist ein sehr starker Stickstoffsammler(im Unterholz immer Brennnesseln)<br />
• Erscheinung: zarte gefiederte Blätter, Nebenblattdornen, schöne Blüten, beliebte<br />
Bienenweide, enorm rissige Borke;<br />
• Verwendung: Bergbau, Fassbinderei, Erdbau
Seite: 61<br />
Ordnung: Sapindales<br />
Familie: Aceraceae<br />
Gattung: Acer<br />
Es gibt 150 Arten der Ahorngewächse; sie sind weit verbreitet; haben gegenständig gelappte<br />
Blätter; Die von Insekten (Fliegen) bestäubt werden; sie sind Herzwurzler; werden gerne<br />
angebaut.<br />
Acer pseudoplatanus - Bergahorn<br />
• Höhe 30m; Durchmesser 2m; Alter max. 400 Jahre;<br />
• Borke: Abschuppen in größeren Platten;<br />
• Holz ist weiß glänzend und fest; Tischlerholz; Musikinstrumente<br />
• 5-lappige Blätter, unregelmäßig gesägte Blätter; Herbstfärbung goldgelb<br />
• Blüten sind hängende Trauben (männliche u. weibliche Trauben)<br />
• Charakter. Spaltfrüchte steilen Winkel (< 90°)<br />
• Submontan bis subalpin; frische, feuchte nährstoffreiche Laubwälder bis 1800m<br />
• Gegen Frost und Dürre mäßig empfindlich<br />
Acer platanoides - Spitzahorn<br />
• Höhe 25m; Alter 150 Jahre; in der Jugend schnellwüchsig;<br />
• Borke: längsrissig<br />
• Holz: weniger wertvoll, leicht gelblich gefärbt<br />
• Charakter. Unterschied: langzipfelige Blätter<br />
• Winkel der Früchte
Seite: 62<br />
Acer tataricum - Tartarenahorn<br />
• Kommt nur sehr selten vor; wird als Parkbaum gepflanzt<br />
Familie: Staphylaceae<br />
Gattung: Staphylea<br />
Acer negundo – Eschenahorn<br />
Staphylea pinnata - Pimpernuß<br />
• 5-7 Blättchen mit färbigen Anhängsel; hängende Blätter<br />
• Rinde: dunkel mit hellen Streifen<br />
• Standort: Kalk liebender Wärmezeiger; submontane Stufe; Schwerpunkt im Osten<br />
(Südost- Europa)<br />
Familie: Hippocastanceae<br />
Gattung: Aesculus<br />
Aesculus hippocastanum - Rosskastanie<br />
• Nicht heimisch, im Osten verwildert, aus der Schlucht des Balkans<br />
• Alleebaum oder Parkbaum<br />
• Erkennung: handförmig geteilte Blätter<br />
• Stehende Blüten; Saftmahle für Insekten zum anlocken<br />
• Stachelige Hülle = Fruchtschale ; Inhalt ist der Samen
Seite: 63<br />
Ordnung: Celastrales<br />
Familie: Celastraceae<br />
Gattung: Euonymus<br />
Alle Arten sind giftig; Blüten sind unscheinbar; Fliegenbestäuber, unangenehmer Geruch;<br />
Frucht kantige Kapsel, sie springen auf wenn sie reif sind um den Samen ist eine fleischige<br />
Hülle; Holz ist hart und fein, glatt (Spindeln)<br />
Euonymus europaea - Europ. Spindelstrauch<br />
• Höhe ist 3m;<br />
• Äste bleiben lang grün, sie sind 4 – 8 cm, 4-kantige Achse<br />
• Im Herbst rote Farbe, rote Kapselfrüchte<br />
• Wurzel enthält eine gummiartige Substanz<br />
• Blüten sind weiß grün; Samen ist vollständig eingehüllt<br />
• Vorkommen: Frische- und Nährstoffzeiger; Europa, Montane Stufe<br />
Euonymus latifolia - Voralpenspindelstrauch<br />
• Breitblattspindelstrauch , gr. Blattspreite 7-14cm; stielrunde Zweigachsen<br />
• Blüten sind 5-zählig; 5-kantige rote geflügelte Fruchtkapseln<br />
• Als Strauch bis 5m hoch<br />
• Standort: montane Stufe, ähnlich wie Europäischer Spindelstrauch; Südeuropäisches<br />
Gebirge<br />
Euonymus verrucosa - Warziger Spindelstrauch<br />
• Zweige sind warzig; Triebe sind rund; Strauch 2m hoch; Blätter sind 3-5cm lang , im<br />
Herbst rot<br />
• Blüte 4-zählig, riecht wie As; Fliegenbestäubung<br />
• Standort: wärmeliebender , Basenzeiger; Submontane Stufe; Fehlt in: Salzburg,<br />
Steiermark, Vorarlberg<br />
Ordnung: Rhamnales<br />
Familie: Rhamnaceae<br />
Gattung: Frangula<br />
Frangula alnus - Faulbaum<br />
• Hat brüchige Zweige; wächst als Strauch oder kleiner Baum bis 7m;<br />
• Weiches braunes Holz daraus wird Holzkohle produziert;<br />
• Wechselständige elyptische glänzende Blätter; Blüte ist 5-zählig;<br />
• Kronblätter sind kapuzenförmig über die Staubblätter geschlagen;<br />
• Kirschen sind ungenießbar; Blütezeit ist sehr lange;<br />
• Standort: montane Stufe, Auwälder; Trockene Föhrenwälder; wird als Lichtholzart<br />
abgedrängt
Gattung: Rhamnus<br />
Seite: 64<br />
Rhamnus catharticus - Purgier Kreuzdorn<br />
• Wurde früher als Abführmittel verwendet (ist reinigend)<br />
• Alter 100 Jahre; Strauchhöhe 3m<br />
• Langtriebspitzen die in Dornen ausgewildert sind, mit auswachsenden Seitentrieben<br />
• Blätter sind am Rand gezähnt; Früchte werden von Fliegen bestäubt;<br />
• Holz ist gelb- rot gezeichnet und wird für die Drechslerei verwendet;<br />
• Blüten sind zwittrig ; es gibt aber männliche und weibl. Exemplare;<br />
• Standort: Kalk liebend; Montane Stufe<br />
Familie: Vitaceae<br />
Gattung: Vitis<br />
• In Auwäldern gibt es eine Wildform Subspezies Sylvestris;<br />
• Ist zweihäusig wilder Wein; sehr selten<br />
Ordnung: Santalales<br />
Tropisch verbreitet; Nördliche Vertreter<br />
Familie: Loranthaceae<br />
Halbschmarotzer<br />
Gattung: Loranthus<br />
Rhamnus pumila - Zwerg Kreuzdorn<br />
Vitis vinifera<br />
Loranthus europaeus - Europ. Eichenmistel<br />
• Nur auf Eichen und Roßkastanien; dunkelgrüne Blätter die im Herbst abgeworfen werden;<br />
• Frucht ist gelb<br />
• Standort: im panonischen Bereich heimisch; Oberösterreich, Steiermark, Burgenland<br />
• Sie entwertet das Holz und hat ein Absterben zur Folge<br />
• Sie kommt aber nur selten vor , da die Rinde sehr hart ist<br />
Viscum album agg. - Immergrüne Mistel<br />
• Immergrüne Laubblätter<br />
Unterarten: Viscum album (Laubholzmistel)<br />
Viscum abietis (Tannenmistel)<br />
Viscum laxum (Föhrenmistel)<br />
• Unterschied durch die Länge der Blätter
Ordnung: Elaeagnales<br />
Familie: Elaeagnaceae<br />
Gattung: Hippophae<br />
Seite: 65<br />
Hippophae rhamnoides - Sanddorn<br />
• Dornen sind kurz; schmale weidenartige Blätter mit weißer filziger Unterseite; 2m hoch;<br />
Unterart: ssp. Fluviatilis (Fluß – Sanddorn)<br />
• Kommt am Fluß vor; kegelige Frucht ist Vitamin C haltig; kann Stickstoff binden;<br />
• Standort: subalpine Stufe; Sie geht im Osten bis Japan<br />
Ordnung: Araliales<br />
Familie: Araliaceae<br />
Gattung: Hedera<br />
Hedera helix - Gewöhnlicher Efeu<br />
• Wurzelkletterer, lichtabhängiger Wurzelbilder; kein Schmarotzer nur Kletterer;<br />
• Nimmt den Wirt das Licht weg;<br />
• Altersform Blattgestalt oval; Jugendform Blattgestalt gelappt<br />
• Länge des Gesamttriebes 20 m; wird mehrere 100 Jahre alt;<br />
• Nach 10-50 Jahren blühreif; Blütezeit: Herbstblüher (Okt. Bis Dez.)<br />
• Wird von Wespen und Fliegen bestäubt; erbsengroße Samen die im Frühling reifen<br />
• Frostempfindlich; montane Stufe; schattenliebend
6. Unterklasse: Dilleniidae<br />
Ordnung: Vidales<br />
Familie: Tamaricaceae<br />
Gattung: Myricaria<br />
Seite: 66<br />
Myricaria germanica - Deutscher Rispelstrauch<br />
• sommergrüner Strauch<br />
• bereits im ersten Jahr austreibende Seitenknospen - Bildung reich verzweigter<br />
Sproßsysteme<br />
• Laubblätter sind ungestielt<br />
• Blüten in endständigen einfach oder zweifach verzweigten Trauben an jungen Langtrieben<br />
• Kelch und Krone meist 5 - seltener 4 – zählig<br />
• Vor allem montan und subalpin, seltener in Hügelstufen; auf Grobsand, Kies und<br />
Geröllen, sowie schlackigen Sanden entlang von Flüssen und Bächen; Kleinasien bis<br />
Mittelasien; in Mitteleuropa nur in den Alpen<br />
Ordnung: Salicales<br />
Familie: Salicaceae<br />
Gattung: Populus<br />
Populus alba - Silberpappel<br />
• rasch wachsender Baum mit breit, offener Krone und auseinander laufenden Stamm<br />
• langestielte, bewegliche Blätter mit kahler Oberseite und weißbehaarter Unterseite;<br />
Frühblätter sind eiförmig bis länglich – elliptisch und gewelltem Blattrand - später 3 bis 5<br />
lappig und grobgezähnten Blattrand<br />
• Jungtriebe graufilzig behaart<br />
• Folgende weißlichgrüne Glattrinde ist durch rhombische Querlenticellen gekennzeichnet<br />
die zu langen Querbändern zusammenschmelzen.<br />
• Nach 15 Jahren bildet sich dicke Netzborke mit wulstigem Dehnungsmuster<br />
• Vegetative Vermehrung durch reichliche Wurzelbrut<br />
• Süd – und Mitteleuropa, in Deutschland nur am Oberreihn und Donau; Gehölze der Ufer<br />
und des Auwaldes und trockenen Flugsanden<br />
Populus tremula - Zitterpappel, Aspe<br />
• kleiner Baum mit eiförmiger Krone; kahle, rötlichbraune Triebe und kirschähnliche<br />
Kurztriebe<br />
• Knospen sind spitz, kahl, dunkelbraun, glänzend und dreieckig; Blütenknospen sind<br />
kugelrund<br />
• Blätter sind kahl, oben dunkelgrün und unten hellgrün; stumpf gezähnt mit langem,<br />
seitlich flachgedrücktem Stiel; Rinde glatt, gelblichgrün, später rissig und schwarzgrau<br />
• Wurzelsystem tief greifend; Reichliche Wurzelbrut<br />
• Kätzchen grau behaart mit kaminroten Staubblättern bzw. Narbenäste<br />
• Bei uns als Pionierbaum auf Schlagflächen, Lichtungen, Waldränder; Osteuropa –Asien<br />
besonders wüchsig und bestandsbildend, aber nur auf nährstoffreichen, frischen Böden
Seite: 67<br />
Populus x canescens - Graupappel<br />
• 30 bis 40m hohe Bäume<br />
• Knospen und junge Triebe weiß behaart<br />
• Frühblätter rundlich bis eiförmig<br />
• Spätblätter nur schwach gelappt; Tragblätter der Blüten breiter und kürzer als bei P. alba<br />
und dünner behaart<br />
• Natürliche Vermehrung durch Wurzelbrut und Samenanflug<br />
• Mittel – Südeuropa, England; sturmfest; als Waldpappel geeignet<br />
Populus nigra - Schwarzpappel<br />
• breit, abgewölbte lockere Krone, auseinander laufender Stamm, oft gerade abstehende<br />
Äste<br />
• Junge Triebe hellbraun, rundlich, ohne Leisten, Borkenschuppen schwarzgrau, breit, an<br />
den Seiten rissig aufgewölbt<br />
• An Flussläufen und in Auwäldern in Europa<br />
• Reine Art sehr selten - eher zusammen mit P. alba uns Salix alba<br />
• Ursprüngliche Standorte wurden weitgehend verändert - zur Zeit Ansiedelungsversuche<br />
der reinen Art<br />
Var. Italica - Pyramidenpappel<br />
• in der 2 Hälfte des 18. Jhd in Italien (Lombardei) gefunden<br />
• wird seit langer Zeit in Nordeuropa sowie Nord – und Südamerika kultiviert.<br />
• Stamm zeigt sich schon kurz über dem Erdboden<br />
Hybride x canadensis - Kanadische Pappe<br />
Populus euramericana – Schwarzpappel Hybride
Gattung: Salix<br />
Seite: 68<br />
Salix alba – Silberweide oder Weißweide<br />
• sommergrün bis 30m hoch<br />
• Baum mit schraubiger Blattstellung<br />
• Krone geschlossen und vielästig<br />
• Es werden nur Langtriebe ausgebildet; Kronenränder erscheinen besenförmig dicht<br />
• Stamm und Äste laufen im spitzen Winkel auseinander<br />
• Lebensdauer 80 bis 100 Jahre (oft schon früher kernfaul)<br />
• Austrieb April / Mai; Blüten sind eingeschlechtlich zweihäusig<br />
• Seitensprosse des unteren Triebteils springen bald ab<br />
• Wurzelbrut kommt nicht vor<br />
• Zerstreutporiges Holz mit bräunlichem Kern<br />
• Blüten sind eingeschlechtlich zweihäusig<br />
• Lichtbaumart; verträgt viel Nässe und längere Überschwemmung<br />
• Vorwiegend in nemoraler Zone Europas und Westasiens; Im Flachland häufigste aller<br />
einheimischen Weidearten<br />
• Mit Pappeln in Auwäldern bestandesbildend - hat zum Vergleich mit Populus größere<br />
ökologische Amplitude<br />
Salix viminalis - Korbweide<br />
• Großstrauch mit geraden , aufrechten und dicken Ästen<br />
• Triebe fühlen sich wachsig an<br />
• Blätter sehr schmal und lang mit grob gewellten, nach unten eingerolltem Rand, oben<br />
trübgrün unten anliegend und seitig behaart<br />
• Blüte vor Laubausbruch<br />
• An Bach – und Flußufern<br />
• Am meisten verbreitete Kultur<br />
Salix purpurea - Purpurweide<br />
• besenförmiger Strauch mit aufrechten Ästen<br />
• Triebe und Staubgefäße rot<br />
• Blätter schmal, nach vorne verbreitert; Keine Nebenblätter<br />
• In Mitteleuropa an Wasserläufen; Kalkbedürftig<br />
• Pioniergehölz zusammen mit S. cinereae durch den Lebendverbau von Böschungen sehr<br />
gut geeignet<br />
Salix fragilis – Bruchweide<br />
• Krone in mehreren Halbkugeln aufgelöst<br />
• Äste waagrecht abstehend<br />
• Frühzeitige Borkenbildung – schon auf jüngeren Ästen<br />
• Natürliche Verbreitung sehr schwer zu bestimmen, da früher als Kulturweide angepflanzt<br />
• An Ufern auch als Kopfweiden
Seite: 69<br />
Salix caprea - Salweide<br />
• Strauch oder kleiner Baum mit besenförmiger, apfelbaumähnlicher Krone und kurzen,<br />
dicken Ästen<br />
• Lange glatte Rinde<br />
• Blätter breit und runzelig<br />
• Erstbesiedler auf Brachflächen und Schutthalden; bevorzugt durchlässige Böden<br />
• Allgemein verbreitet; Anspruchloseste Weidenart<br />
Ordnung: Malvales<br />
Familie: Tiliaceae<br />
Salix appendiculata - Voralpenweide<br />
Tilia cordata - Winterlinde<br />
• Krone im Freistand oft auffallend breit, konisch verjüngt und scharf umgrenzt<br />
• Stamm im Alter auseinander laufend mit zur Seite gebogenen Ästen<br />
• Einschichtige Baumart<br />
• Lebensdauer mehrere 100 Jahre<br />
• Sehr veränderliches, aber nicht ausgedehntes Herzwurzelsystem mit häufigen<br />
Wurzelverwachsungen<br />
• Herzförmige Blätter; Blattnarbe dreieckig abgerundet mit 3 Blattspurgruppen<br />
• Rinde: Triebspitzennarbe kreisrund<br />
• Ausgeprägte Schattbaumart, diese steht mit flächiger Anordnung der Zweige und Blätter<br />
im Einklang<br />
• Frischer, nährstoffreicher, lockerer und tiefgründiger Lehmboden oder lehmhaltige Böden<br />
- sonst aber standorttolerant; Hügelland der nemoralen Zone vom westlichen Europa bis<br />
über den Ural mit Vorposten in der borealen Zone<br />
Tilia platyphyllos - Sommer Linde<br />
• im Vergleich zur Winterlinde ist die Krone formenreicher<br />
• Stamm häufiger durchlaufend und das Verzweigungswerk gröber<br />
• Knospenquerschnitt wegen höherem Chlorophyll dunkelgrüner<br />
• Blätter größer<br />
• Weichhaarig, unterseits mit vorstehenden Nerven und weißen Achselbärten<br />
• Gröbere Borke<br />
• Nußfrucht ist dickwandig<br />
• Halbschattenbaum (einzelstehend in Dorf oder Flur)<br />
• Im Süden der nemoralen Zone mit Ausstrahlungen in die meridionale Zone
Ordnung: Cornales<br />
Familie: Aquifolioceae<br />
Seite: 70<br />
Ilex aquifolium – Stechpalme, Winterbeere<br />
• bis 10m Höhe<br />
• schraubige Blattstellung<br />
• immergrün<br />
• Krone ist kegelförmig mit durchlaufendem Stamm und tannenähnlichem Aufbau<br />
• Lebensdauer 200 bis 300 Jahre<br />
• Stecklingsvermehrung möglich<br />
• Blütenknospen gestielt, klein und kugelig<br />
• Vielgestaltige Blätter<br />
• Rinde mit starker Cuticula<br />
• Triebe bis zu 10 Jahre grün<br />
• Keine Borkenbildung<br />
• Holz ziemlich hart und schwer<br />
• Schattentolerant; Ohne besondere Bodenansprüche; In Mitteleuropa besonders im<br />
atlantischen Klimabereich; Meist als Unterholz in schattigen Wäldern; Als Heckenpflanze<br />
geeignet<br />
• Alle Teile der Pflanze sind giftig<br />
Familie: Cornaceae<br />
Gattung: Cornus<br />
Cornus mas - Gelber Hartriegel<br />
• bis 8m hoher Strauch<br />
• kleiner Baum mit gegenständigen Blättern<br />
• dichtes Wurzelwerk und Wurzelsprosse<br />
• Blattnarbe ist winkelig<br />
• Knospenkissen stark hervorspringend<br />
• Zerstreutporiges Holz<br />
• 2cm lange, kirschrote, ovale Steinfrüchte<br />
• Verbreitung endozooisch; Mittlere Schattentoleranz; Trockene Laubwälder und Gebüsche;<br />
auf Kalk; Semihumid – sommerwarm – nemoral<br />
Cornus sanguinea - Roter Hartriegel<br />
• bis zu 4m hoch<br />
• vielstämmiger Strauch oder kleiner Baum<br />
• breit elliptische Blätter; 2cm lange, schmale Keimblätter<br />
• homogame Zwitterblüten<br />
• Erbsengroße Steinfrucht<br />
• nemorale Zone Europas von der Ebene bis ins Bergland; in hohe, lichte Laubwälder, am<br />
Waldrand, an fließenden Gewässern<br />
• Verwendung: Holz in der Drechslerei
Ordnung: Ericales<br />
Familie: Ericaceae<br />
Gattung: Rhododendron<br />
Seite: 71<br />
Rhododendron hirsutum - Behaarte Alpenrose<br />
• bis 1m hoch, kurz und dicht verzweigt, gleichmäßig beblättert<br />
• Knospen oft rot<br />
• Blüten heller, leuchtend rosa; Blütezeit etwas später als R. ferrugineum<br />
Rhododendron ferrugineum - Rostrote Alpenrose<br />
• wintergrün<br />
• bis 2m hoch<br />
• durch Ausläuferäste breitkissenförmiger Strauch; Äste sind lang, biegsam und schwach<br />
verzweigt<br />
• Vegetative Knospen<br />
• Rinde von jungen Zweigen sind gelbgrün<br />
• In Gebieten mit langdauernder Schneebedeckung; Auf Böden mit saurer<br />
•<br />
Rohhumusauflage<br />
Humide alpine Stufe der Alpen, Pyränen und im Apennin; Vorwiegend Gebirgspflanzen
7. Unterklasse: Lamiidae<br />
Ordnung: Oleales<br />
Familie: Oleaceae<br />
Gattung: Fraxinus<br />
Seite: 72<br />
Fraxinus excelsior - Gewöhnliche Esche<br />
• bis zu 40 m hoher, sommergrüner Laubbaum<br />
• lockere, kugelige Krone; Krone ist sehr lichtwendig<br />
• schlanker Stamm<br />
• sehr später Austrieb<br />
• Knospen durch dichte Behaarung samtschwarz<br />
• Blätter sind unpaarig gefiedert<br />
• Keine Knöspchen in der Knospe; Absteigende Beiknospen sind häufig<br />
• Triebsnarben noch nach 20 Jahren erkennbar<br />
• Männliche Blütenstände aus 2 violetten, sehr kurzen Staubblättern<br />
• In Jugend schattentolerant – im Alter Lichtbaumart; Nährstoffreiche, kalkhaltige Böden;<br />
In nemoraler Zone Zentraleuropas;<br />
• Wertvollste Edellaubhölzer<br />
Fraxinus ornus – Blumenesche, Mannaesche<br />
• bis 8m hoher Großstrauch<br />
• Knospen sind auffallend graublau<br />
• Blätter sind fünf- bis siebenzählig gefiedert<br />
• Flügelnuß mit stielrundem Samen<br />
• Lichtbaumart<br />
• Von Ebene bis ins Bergland; In sommerwarmen, semihumiden Regionen der nemoralen<br />
Zone Südeuropas, nördlich bis zur Provence und zum Südrand der Alpen<br />
• Verwendung: Laubfutterbaum<br />
Fraxinus angustifolia - Quirlesche<br />
Ligustrum vulgare - Liguster<br />
• sommer- und wintergrüner Strauch mit gegenständigen Blättern<br />
• Strauchgestalt ergibt sich aus starr zur Seite gebogenen Stämmen<br />
• Blätter sind langzettlich auf Kissen<br />
• Homogame Zwitterblüten, stark unangenehm riechend<br />
• Schattentolerant<br />
• In Flußauen, Gebüschen und lichten Wäldern auf mineralkräftigen, nährstoffreichen,<br />
frischen, basenreichen Böden<br />
• Verwendung: Bodenbefestigung und Haldenbegrünung
Ordnung: Dipsacales<br />
Familie: Caprifoliaceae<br />
Gattung: Sambucus<br />
Seite: 73<br />
Sambucus nigra - Schwarzer Holunder<br />
• sommergrüner bis zu 7m hoher trichterförmiger Zierstrauch<br />
• Strauchgerüst ist ähnlich wie bei anderen Sträuchern<br />
• Vegetative Triebe gemischt prä – und neoformiert<br />
• Längenwachstum erlischt nach 3 bis 4 Jahren<br />
• Blätter sind unpaarig gefiedert; Primärblätter sind ungeteilt<br />
• Abstehende Seitenknospen<br />
• Rinde - Blattnarben sind hufeisenförmig<br />
• Blüten sind homogame Zwitterblüten<br />
• Kugelrunde, schwarzviolette Steinfrucht<br />
• Halbschatten – bis Lichtgehölz; In feuchten Wäldern und Gebüschen; Stickstoffanzeiger<br />
Sambucus racemosa – Traubenholunder, Roter Holunder<br />
• kleiner und zierlicher als S. nigra<br />
• Blätter 3 bis 7 zählig gefiedert<br />
• Rinde - wulstige Lenticellen<br />
• Protogyne Zwitterblüten<br />
• Leuchtendrote Steinfrüchte<br />
• Halbschatten – bis Lichtgehölzer; Waldlichtungen, Hecken, Blockschutt und Felsen,<br />
nemorale Zone Europas und Asiens<br />
Gattung: Viburnum<br />
Viburnum lantana - Wolliger Schneeball<br />
• Sommergrüner, trichterförmiger Strauch<br />
• nackte Knospen<br />
• Rinde hat breit gewinkelte Blattnarben<br />
• Licht – bis Halbschattengewächs<br />
• Kalkhaltige und sonnige Lagen; Südeuropa, südliches Mitteleuropa, Südrußland<br />
• Holz für Drechslerwaren<br />
Viburnum opulus - Gemeiner Schneeball<br />
• Sommergrün, bis 4m hoch und trichterförmig<br />
• Knospen gelbbraun bis rötlich kahl glänzend<br />
• Dreilappige Blätter<br />
• Blattnarben sind zweigumgreifend<br />
• Holz ohne schraubige Verdickungsleiste<br />
• Schattengehölz, besonders auf feuchten und auch noch nassen Böden im Bach – und<br />
Flußbereich<br />
• Verwendung: Uferbepflanzung
Gattung: Lonicera<br />
Seite: 74<br />
Lonicera caprifolium - Echtes Geißblatt<br />
• bis 10m hohe, rechtswindige Liane<br />
• 2 bis 3 Blattpaare der Blütentriebe zu beiderseits zugespitzten Scheiben verwachsen;<br />
Blüten meist quirlig zu 6 über dem oberen Blattpaar<br />
• Südosteuropa<br />
Lonicera xylosteum - Rote Heckenkirsche<br />
• sommergrün<br />
• gegenständige Blätter spindelförmige Knospen<br />
• Knospendecke aus 8 bis 9 Paar schuppenartig reduziert<br />
• Blattnarbe konkav – dreieckig<br />
• Borkenbildung setzt sehr früh ein<br />
• 3 Samen jeder Beere haben ein Endosperm<br />
• Schattengehölz<br />
• Deckstrauch für Schattenlagen<br />
• Holz für kleine Drechslerwaren<br />
• Nemorale Zone Eurasiens und Nordamerika<br />
Lonicera caerulea - Blaue Heckenkirsche<br />
• 2 bis 3m hoher, straff aufrechter Strauch<br />
• Knospen größer und dicker als bei L. xylosteum<br />
• Fruchtknoten jedes Blütenpaares sind seitlich miteinander verwachsen<br />
• Süd – und Mitteleuropa<br />
Lonicera nigra - Schwarze Heckenkirsche<br />
• 2m hoher, aufrechter Strauch<br />
• Triebe mit weißem, festem Mark<br />
• Blüten zweilippig, hellrosa<br />
• Fruchtknoten nur am Grunde miteinander verwachsen<br />
• Berg – Mischwälder Europas<br />
Lonicera alpigena - Alpenheckenkirsche<br />
• 2 bis 3m hoher, straff aufrechter Strauch<br />
• kahle Blätter<br />
• Triebe mit festem Mark<br />
• Blüten zweilippig<br />
• Fruchtknoten jedes Blütenpaares miteinander verwachsen - Früchte deshalb<br />
•<br />
„Doppelbeeren“<br />
Süd – und Mitteleuropa
FORSTBOTANIK<br />
EXKURSIONEN<br />
PROTOKOLLE<br />
VON<br />
GRANIG OSWALD<br />
9940278
Forstbotanik – Exkursion<br />
Protokoll von: Granig Oswald<br />
9940278<br />
KORNEUBURGER AU, AM 8.4.2000<br />
Die Korneuburger Au wird immer wieder periodisch überschwemmt. Diese<br />
Überschwemmungen wirken/wirkten sich ganz besonders auf Flora und Fauna aus. Heute gibt<br />
es nur mehr wenig „echte“ Auen, da der fruchtbare Boden landwirtschaftlich genutzt wird.<br />
Diese nahe Wien gelegene Gebiet wurde jagdlich genutzt und so blieb das Ökosystem<br />
erhalten.<br />
Das Relief des Flusses wird von Anlandungen bestimmt. Diese Erhöhungen von Pflanzen<br />
besiedelt. Die Dauer der Überschwemmungen (bis zu 150 Tage/Jahr) nimmt mit der Höhe des<br />
Ufers ab. Überschwemmungsresistente Pflanzen können trotz Stressfaktoren<br />
(Sauerstoffmangel) näher am Ufer wachsen. Positive Effekte sind der hohe Nährstoffreichtum<br />
und genügend Wasser im Wurzelraum. Grobmaterial wie Schotter hält Wasser schlechter.<br />
Pflanzen an Trockenstellen werden Heißländenvegetation genannt.<br />
Roter Hartriegel (Corpus sanguinea):<br />
Blätter: Wenig zugespitzt; Blattoberseite matt; Blattunterseite wenig behaart<br />
Sonstiges: Färbung = Lichtabhängig; lichtzugewandte Stellen sind rot<br />
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra):<br />
Blätter: Unpaarige Fiederblätter (mit Endfiedern); Blattstiel rinnig<br />
Sonstiges: Nitrifizierungszeiger; Lentizellen – Korkwarzen; Mark ist weiß<br />
Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides):<br />
Blätter: 3 Hochblätter<br />
Blüte: Einfache Krone; viele Staubblätter<br />
Sonstiges: Kalkliebend; leicht giftig<br />
Efeu (Hedera helix):<br />
Blätter: Dreieckig gelappt (Jugendform)<br />
Früchte: Blau<br />
Sonstiges: Efeugewächs; blüht im Herbst<br />
Behrlauch (Allium ursinum):<br />
Blätter: Bei jungen Pflanzen genießbar (Senfölglykoside)<br />
Blüten: Weiß, sechszeilig<br />
Stengel: Dreikantig<br />
Sonstiges: Grundwasserzeiger; kann Stoffe ausscheiden, die andere Pflanzen negativ<br />
beeinflussen (Allelopathie)
Bärenklau (Heracleum):<br />
Stengel: Rinnig<br />
Blüten: Doldenblüte<br />
Sonstiges: Sehr hohe Pflanze; typisch für fettreiche Wiesen<br />
Giersch – Geißfuß (Aegopodium podagraria):<br />
Blätter: Fiederspaltig; Blätter zweiter Ordnung ähnelt Geißfuß (gespaltener Fuß)<br />
Blüten: Doldenblüte<br />
Hopfen (Humulus lupulus):<br />
Blüten : Zweihäusig ; weibliche Blütenstände für Bierwürze (Schuppen auf<br />
Fruchtblätter)<br />
Sonstiges: Hanfgewächs; Liane; Schlingpflanze – im Uhrzeigersinn windend<br />
Grauerle (Alnus incana):<br />
Standort: An Flussufern<br />
Blätter: Eiförmig, mit gesägtem Rand<br />
Früchte: Fruchtstände des vergangenen Jahres verholzen (=Zäpfchen); sitzend oder<br />
wenig gestielt<br />
Sonstiges: Symbiose mit Knöllchenbakterien zur Verbesserung der Bodensituation<br />
Eschenahorn (Acer negundo):<br />
Blätter: Fiederblätter; Endblätter eventuell gespalten<br />
Blüten: Zweihäusig<br />
Zweige: Grün, bräunlich bereift<br />
Sonstiges: Hydrophil; typisch für Au; stammt aus Nordamerika<br />
Feigwurz – Scharbochskraut (Ranunculus ficaria):<br />
Namen: Feigenförmige Wurzelknollen; vitaminreich;<br />
Blätter: Nierenförmig, fleischig<br />
Traubenkirsche (Prunus padus):<br />
Rinde: Rötlich – braun<br />
Blätter: Feingekerbt, große Seitennerven (am Blattrand bogig miteinander verbunden)<br />
Blüten: Hängende, weiße Traubenblüte; grüne Nektardrüsen (Vogelkirsche hat gelbe)<br />
Sonstiges: Grundwasserzeiger<br />
Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba):<br />
Blätter: Fiederblätter<br />
Knospen: Weiß, filzig<br />
Borke: Streifenborke, Periderme durch Parenchymbänder unterbrochen<br />
Früchte: Weiße Bällchen (Nüsschen + fedrige Narbe)<br />
Sonstiges: Sechskantiger Stengel; Liane, die Forstpflanzen zum Absterben bringt
Robinie (Robinia pseudoacacia):<br />
Borke: Rippenborke<br />
Früchte: Hülsenfrucht (1 Fruchtblatt)<br />
Sonstiges: Stammt aus Nordamerika; Stickstoffbinder; frostempfindlich (treibt daher spät<br />
aus); bis auf Blüte alles giftig; kantiger Stengel<br />
Wiesenlabkraut (Galium mollugo):<br />
Stengel: Vierkantig; dick, unbehaart<br />
Blätter: Quirlig<br />
Sonstiges: Düngezeiger<br />
Hain – Ehrenpreis (Veronica sublobato):<br />
Blüten: Winzig; violett; weißliches Zentrum (nicht abgesetzt)<br />
Gemeiner Spindelstrauch (Euonymus europaea):<br />
Blätter: Eiförmig; gestreckt<br />
Blüten: Vierzählig, mit 4 grünen Blütenblätter<br />
Früchte: Orange – rot<br />
Zweige: Grün; leicht stumpfkantig; 4 Korkleisten<br />
Holz: Leicht; elastisch; Drechslerholz<br />
Sonstiges: Feuchte- und Nährstoffzeiger;<br />
Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis):<br />
Stengel: Behaart; vierkantig;<br />
Sonstiges: Unterschiedliche Blütenfarbe durch unterschiedlichen ph – Wert im Zellsaft<br />
(rot = sauer; blau = basisch); Rauhblattgewächs<br />
Große Brennessel (Urtica dioica):<br />
Blüte: Blütenstände männlich hängend; weiblich aufrecht;<br />
Sonstiges: Stickstoffzeiger; Zweihäusig; Brennhaare mit Drüsenköpfchen; gefüllt mit<br />
Ameisensäure<br />
Feldulme (Ulmus minor):<br />
Knospen: Sitzen schief über der Blattnarbe<br />
Blätter: Unsymmetrischer Blattgrund<br />
Früchte: In Mitte Samen; rötliche unbewimperte Flügel<br />
Kanadapappel (Populus nigra, Populus deltoides):<br />
Blätter : Größer als die bei der Schwarzpappel<br />
Sonstiges: Keine selbständige Vermehrung möglich; schnellwüchsig; hochwachsend;<br />
krankheitsanfällig; licht- und wärmebedürftig
Klette (Arctium):<br />
Blüten: Strahlblüten , Hüllblüten; Korbblütler<br />
Blätter: Markiger Blattstiel, filzige Unterseite<br />
Goldrute (Solidago virgaurea):<br />
Blüten: Gelbe Strahlen- und Röhrenblüten<br />
Sonstiges: Korbblütler; hochwüchsig<br />
Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum):<br />
Stengel: Kantig durch Kollenchyme<br />
Blätter: Kreuzgegenständig; nach oben hin immer kleiner<br />
Blüten: In Quirlen in den Blattachseln; Oberlippe zweiteilig; Unterlippe dreiteilig; 4<br />
Staubgefäße (2 länger, 2 kürzer); 1 Griffel; Zwitterblüte<br />
Sonstiges: Flecken durch Chlorophyllmangel;<br />
Rainfarn (Tanacetum vulgare):<br />
Sonstiges: Aromatischer Geruch; Mottenmittel; ist kein Farn; Trockenheitszeiger;<br />
strahlenlose Wucherblume<br />
Schöllkraut (Chelidonium majus):<br />
Blüten: Gelb<br />
Sonstiges: Mohngewächs; orange – gelber, stark ätzender Milchsaft; Ruderalpflanze<br />
Gelbstern (Gagea lutea):<br />
Blüten: Gelb; außen grün überlaufend; sechszählig<br />
Blätter: 1 Stengelblatt; 2 Hochblätter<br />
Weißweide – Silberweide (Salix alba):<br />
Blätter: Schmal; linear; beiderseits behaart (später nur mehr unterseits weiße<br />
Behaarung)<br />
Borke: Grobgefurchte Rippenborke<br />
Früchte: Zweihäusig; insektenverbreitend<br />
Esche (Fraxinus):<br />
Blätter: Fiederblätter<br />
Früchte: Geflügelt<br />
Sonstiges: Ölbaumgewächs; Standort direkt am Wasser (sehr elastisches und biegsames<br />
Holz) oder Kalk- oder Gipfeleschen (sprödes Holz); spätfrostempfindlich;<br />
späte Austreibung<br />
Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus):<br />
Blätter: Ahornartig<br />
Früchte: Rote Beeren; innen fleischiger herzförmiger Kern (unangenehmer Geruch)
Gundelrebe (Glechoma hederacea):<br />
Stengel: Vierkantig<br />
Blätter: Herzförmig; gekerbt<br />
Blüten: Violett; 2 kleine Oberlippen; im Scheinquirl auf einer Seite gedreht;<br />
Lippenblütler<br />
Schwarznuss (Juglans nigra):<br />
Rinde: Graubraun<br />
Blätter: Unpaarige Fiederblätter mit Endblatt<br />
Früchte: Gelblich grüne bläuliche Fruchthülle platzt nicht auf; längsgeriefter, sehr harter<br />
Kern<br />
Moschuskraut (Adoxa moschatellina):<br />
Blätter: Dreizählig (Grundblätter 2x, andere 1x)<br />
Blüten: Klein; gelbgrün<br />
Sonstiges: Bei Vertrocknen entsteht ein moschusartiger Geruch<br />
Knoblauchrauke (Alliaria petiolata):<br />
Blätter: Dreieckig<br />
Blüte: 4 Blütenblätter; gelblich und weiß; Kreuzblütler<br />
Sonstiges: Ruderalpflanze<br />
Walnuss (Juglans regia):<br />
Blätter: Fiederblätter (Endblatt größer und länger gestielt); Blattnarbe wappenförmig<br />
Sonstiges: Sehr spätfrostempfindlich; wärmebedürftig; quergefächertes Mark<br />
Götterbaum (Ailanthus altissima):<br />
Borke: Längsgefurcht mit weißen Rissen<br />
Blätter: Fiederblätter (bis zu 90 cm lang)<br />
Sonstiges: Bittereschengewächs; aus Ostasien stammend; wärmeempfindlich; keine<br />
besonderen Ansprüche an Boden<br />
Flatterulme (Ulmus laevis):<br />
Blätter: Größer als die der Feldulme; starke Seitennerven; 2x gesägter Blattrand<br />
Blüten: Langgestielte Blütenbüschel (bewegen sich flattrig)<br />
Wildengelwurz (Angelica sylvestris):<br />
Blätter: Unpaarige Fiederblätter; rinniger Blattstiel<br />
Schuppenwurz (Latharea squamaria):<br />
Blüten: Rosa; Rachenblütler<br />
Sonstiges: Schmarotzer auf Wurzeln von Laubbäumen (Erle, Hasel, Buche); Wurzelstock<br />
mit farblosen Blüten besetzt
Schneeglöckchen (Galanthus nivalis):<br />
Sonstiges: Typisch für Auen<br />
Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna):<br />
Sonstiges: In der Au kommt nur dieser vor; wasserhaushaltsempfindlich (feuchte<br />
Standorte, sowie am Wegrand); Seitentriebdornen<br />
Sauerampfer (Rumex acetosa):<br />
Sonstiges: Nitratstoffzeiger<br />
Weiße Taubnessel (Lamium album):<br />
Sonstiges: Sehr ausgeprägte Knollenchymleiste<br />
Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum):<br />
Blüten: 2 an einem Stengel<br />
Früchte: Rote Beeren<br />
Knospen: Seriale Beiknospen<br />
Sonstiges: Markhöhle ist charakteristisch<br />
Märzveilchen – Wohlduftendes Veilchen (Viola odorata):<br />
Blüten: Setzen im Tragblatt an; Vorblätter am Stengel der Blüte oberhalb der Mitte<br />
Sonstiges: Oberirdische Ausläufer<br />
Waldveilchen (Viola reichenbachiana):<br />
Blätter: Gefranstes Nebenblatt<br />
Blüten: Heller; aus Achseln von Blättern<br />
Sonstiges: Spitzgerader Sporn<br />
Heckenveilchen (Viola suavis):<br />
Blätter: Vorblätter unterhalb der Mitte<br />
Blüten: Decken einander nicht<br />
Sonstiges: Verbreitung durch Ameisen<br />
Liguster – Rainweide (Ligustrum vulgare):<br />
Blüten: Weiß<br />
Früchte: Schwarze Beeren (ungenießbar)<br />
Knospen: Gegenständig<br />
Zweige: Grau – bräunlich<br />
Sonstiges: Ölbaumgewächs; keine Korktrennschichten
Stieleiche (Quercus robur):<br />
Blätter Kurzgestielt; unregelmäßig geformt; gelappt<br />
Früchte: Eicheln sehr lang gestielt (Name)<br />
Sonstiges: Einzige Eiche in der Au; für Hartholzau charakteristisch (ebenso Esche,<br />
Ulme); lichtbedürftig; spätaustreibend<br />
Klebriger Salbei (Salvia glutinosa):<br />
Blätter: Primelartig<br />
Blüten: Gelb<br />
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale):<br />
Blätter: Tulpenartig; fleischig<br />
Blüten: Im Herbst rosa<br />
Purpurweide (Salix purpurea):<br />
Blätter: Schmal; lenzettlich; Übergang schraubige zu gegenständiger Blattstellung<br />
Knospen: Mit Knospenschuppen<br />
Früchte: Kätzchen blühen vor dem Stäuben rot; beim Stäuben gelb<br />
Zweige: Im Winter rötlich<br />
Sonstiges: Straff aufgerichteter Habitus; Pionier<br />
Eichenmistel (Loranthus europaeus):<br />
Sonstiges: V. a. auf Eichen und Edelkastanien (entzieht Nährstoffe und Wasser);<br />
sommergrün<br />
Feldahorn (Acer campestre):<br />
Borke: Zuckerwürfelig<br />
Sonstiges: Auf weniger feuchten Standorten; weißer Milchsaft im Blattstiel (wie<br />
Spitzahorn)
PERCHTOLDSDORFER HEIDE, AM 6.5.2000<br />
Man findet hier eine fast pannonische bzw. mediterrane Steppenvegetation (trockener<br />
Standort). Auf Kalk und Dolomit kann der Niederschlag nur schlecht gespeichert werden. Die<br />
Vegetation stellt daher einen lückenhaften Buschwald, eine offene Waldsteppe dar. Vom<br />
Menschen als Weide für Kleinvieh genutzt, wurde sie weiter geöffnet. Die hier natürlich und<br />
geforstet vorkommenden Schwarzföhren sind eher untypisch, eigentlich würde man mit<br />
Eichen rechnen.<br />
Weißdorn (Crataegus laevigata)<br />
Blätter: Tief eingeschnitten, spitzlappig<br />
Zweige: Hell, gelblich – grau<br />
Traubenhyazinthe (Muscari sp.)<br />
Sonstiges: Hyazinthengewächs<br />
Regensburger Geisklee (Chamaecytisus ratibonensis)<br />
Blätter: Dreizählige Fiederblätter (ähnlich Klee)<br />
Sonstiges: Schmetterlingsblütler, in Regensburg besonders selten, Zwergstrauch<br />
(verholzte Achsen, am Boden kriechend), Halbstrauch<br />
Fingerkraut ( Potentilla sp.)<br />
Blätter : Fingerförmig geteilt<br />
Sonstiges: Rosaceae<br />
Frühlings – Adonisröschen :<br />
Sonstiges : Hahnenfußgewächs, östlicher Herkunft<br />
Erdsegge (Carex humilis)<br />
Sonstiges: Kreisförmige, hellgrüne Bildung (Hexenkreise) entstehen durch Ausläufer der<br />
Mutterpflanze (vegetative Kriechtriebe);<br />
Kuhschelle:<br />
Früchte: Einzelfrüchtchen mit vielen Griffelgrannen, windverbreitet<br />
Sonstiges: Hahnenfußgewächs<br />
Arten: Schwärzliche-, Große Kuhschelle<br />
Esche ( Fraxinus):<br />
Sonstiges: Für Trockenrasen eher untypisch; an Störungen, zu denen Regenwasser<br />
abfließt (z.B.: Straßen)
Apfelrose:<br />
Blüten: Riechen nach Granny Smith<br />
Blätter: Mit Drüsenhaaren<br />
Wolliger Schneeball (Viburnum lantana):<br />
Blätter: Gegenständig<br />
Berberitze (Berberis vulgaris):<br />
Blätter: An Kurztrieben<br />
Dornen: Im ersten Jahr an Langtrieben gebildet; bei Verbiss der Langtriebe können<br />
auch an Kurztrieben Dornen gebildet werden<br />
Sonstiges: In trockenen Gebieten besonders hohe Verdornung (hormonell bedingt durch<br />
Abscisinsäure); schon im ersten Jahr Meristembildung<br />
Walnuss (Juglans regia):<br />
Sonstiges: Halbringporiges Gehölz<br />
Segge bzw. Riedgras (Carex sp.):<br />
Stengel: Dreikantig (Gräser rundlich)<br />
Früchte: Einhäusig (getrennt geschlechtlich)<br />
Wald – Erdbeere (Fragaria sp.):<br />
Sonstiges: In Trockengebieten Zeichen für Störungen (wie Esche)<br />
Ehrenpreis (Veronica officinalis):<br />
Blüte: Dorsiventral<br />
Spitzahorn (Acer platanoides):<br />
Sonstiges: Milchsaft<br />
Liguster (Ligustrum vulgare):<br />
Schwarzföhre (Pinus nigra):<br />
Silberpappel (Populus alba):<br />
Sonstiges : Sehr untypisch, lokale Wasserversorgung<br />
Zypressenwolfsmilch:<br />
Sonstiges: Wolfsmilchart; charakteristisch für offene, warme Standorte
Hängebirke (Betula pendula):<br />
Sonstiges: Pionierpflanze; Warzenbirke; junge Pflanze mit Wachsschuppen<br />
Felsenbirne (Amelanchier ovalis):<br />
Blätter: Filzig, behaart; kann man mechanisch enthaaren (Strahlungsschutz)<br />
Blüten: Weiß<br />
Sonstiges: Rosengewächs; genießbar<br />
Felsenmispel:<br />
Sonstiges: Kleine Apfelfrüchte; Kernobstpflanze; Flaum auf der Blattunterseite kann man<br />
nicht enthaaren; ungenießbar<br />
Wetterdistel:<br />
Blüten: Ungestreckt in Blattrosette<br />
Kalkblaugras (Sesleria albicans):<br />
Blüten: Blau überlaufend (Name)<br />
Blätter: Bootsförmig (hochgezogenes Ende)<br />
Sonstiges: Typisch in Schwarzföhrenwälder und auf Kalkstandorten<br />
Hügelveilchen:<br />
Blüte: Helle Blütenfarbe<br />
Sonstiges: Unbeblätterter Schaft; weißlicher Sporn;<br />
Gewöhnliche Felsmispel (Cotoneaster integerrimus):<br />
Blätter: Unterseits stark behaart<br />
Sonstiges: Unterwuchs in Schwarzföhrenwald<br />
Mehlbeere (Sorbus aria):<br />
Blätter: Unterseite weiß; Oberseite grün<br />
Sonstiges: Rosaceae<br />
Roter Hartriegel (Cornus sanguinea):<br />
Blätter: Bogenverlaufende Nerven; glatter Rand; Blattspreite gleichmäßig abgerundet<br />
Sanikel (Sanicula europaea):<br />
Sonstiges: Doldenblütler; Zeiger mittlerer Standorte
Warziger Spindelstrauch (Euonymus verrucosa):<br />
Zweige: Lang, dunkelgrün<br />
Blüten: Braunrot; unangenehm riechend (nach verfaultem Fleisch)<br />
Früchte: Pfarraarkapperln springen auf durch Zunahme des Turgors; Samen hängen<br />
heraus; typisch für Pflanzen, deren Früchte nicht austrocknen<br />
Haselnuß (Corylus avellana):<br />
Stamm : Von Oberflächenperiderm bedeckt ; nach abkratzen grüne Stellen<br />
Blätter: Deutlicher Stiel (im Unterschied zur Ulme); herzförmiger Blattgrund;<br />
behaarter Stiel (rötliche Drüsenköpfchen)<br />
Turm – Gänsekraut (Arabis turrita):<br />
Blüten: 4 Kelchblätter; 6 Staubblätter (4 längere, 2 kürzere)<br />
Früchte: Lange Schoten; springen in 2 Klappen auf<br />
Türkenbund (Lilium martagon):<br />
Sonstiges: Liliengewächs;<br />
Waldmeister (Galium odoratum):<br />
Stengel: Vierkantig<br />
Blätter: Hellgrün<br />
Sonstiges: Bleibt relativ klein; enthält Cumarin (Duftstoff, in größeren Mengen auch<br />
tödlich; Rattengift)<br />
Süßkirsche (Prunus avium):<br />
Blätter: An der Basis der Blattspreite Drüsen (auch bei Traubenkirsche); aus roten<br />
Drüsen wird der Nektar abgeschieden<br />
Hainbuche (Carpinus betulus):<br />
Stamm : Spannrückigkeit<br />
Lorbeerblättriger Seidelbast (Daphne laureola) :<br />
Standort: Tieflagen; Hügelstufen in warmen Wäldern<br />
Blüten: Unscheinbare, grüne Blüten (Echter S. rosa Blüten; schon vor Blättern)<br />
Sonstiges: Immergrün<br />
Efeu (Hedera helix):<br />
Sonstiges: Immergrün; in lichten Wäldern am Boden; im Alter keine Lappen mehr
Gelber Hartriegel (Cornus mas):<br />
Blüten: Gelbe Einzelblüten<br />
Früchte: Rot; „Dirndln“<br />
Leberblümchen (Hepatica nobilis):<br />
Blüten: Viele Blütenblätter<br />
Sonstiges: Hahnenfußgewächs<br />
Zyklame (Cyclamen purpurascens):<br />
Blätter: Rote Unterseite<br />
Bingelkraut (Mercurialis perennis):<br />
Blüten: Zweihäusig<br />
Sonstiges: Wolfsmilchgewächs ohne Milchsaft<br />
Aaronstab (Arum)<br />
Blüten: Hochblätter mit Blütenkolben; auch sterile Blüten, in die Insekten<br />
hineinkriechen können; Fallenblüte<br />
Sonstiges: Zeiger für gute Bodenverhältnisse; Südöstlicher A. in Alpen; Südwestlicher A.:<br />
gefleckte Blätter; nicht nahverwandt<br />
Hohler Lerchensporn (Corydalis cava):<br />
Blüten: Dorsiventral; Unter- und Oberlippe („Landeplatz“); sehr unterschiedliche<br />
Blütenfarben<br />
Sonstiges: Mohngewächs; verbreitet durch Myrrmekochorie; Elaiosom an Samen<br />
Zweigriffeliger Weißdorn (Crataegus laevigata):<br />
Blüten: Meist mit 2 Griffeln<br />
Große Sternmiere (Stellaria holostea)<br />
Stengel: Rund<br />
Blätter: Kreuzgegenständig<br />
Blüten: Fünfzählige Blütenblätter<br />
Täschelkraut<br />
Stengel: Von Blättern umfasst<br />
Flaumeiche (Quercus pubescens):<br />
Traubeneiche (Quercus petraea) :<br />
Sonstiges : Beide sind ringporig
Salomonsiegel – Weißwurz (Polygonatum multiflorum):<br />
Wurzel: Wurzelstock jedes Jahr ein Laubtrieb, sonst unterirdisch; Laubtrieb vertrocknet<br />
und hinterlässt Narbe („Siegel“)<br />
Weißer Germer:<br />
Blüten: Weiß<br />
Sonstiges: Weideunkraut<br />
Schwarzer Germer (Veratrum nigrum):<br />
Blüten: Dunkel; hohe Blütenstände<br />
Sonstiges: Waldpflanze (typisch im Wiener Wald)<br />
Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides):<br />
Blätter: Schmal, überwintert (alte bleiben, neue treiben aus)<br />
Stengellose Himmelschlüssel (Primula vulgaris):<br />
Sonstiges: Bevorzugt hohe Luftfeuchtigkeit, auch trockenheitsresistent auf<br />
sonnenabgewandter Hangseite)<br />
Schlehdorn (Prunus spinosa):<br />
Zweige: Dunkel<br />
Früchte: Im Herbst (Schlehe)<br />
Himbeere (Rubus idaeus):<br />
Blätter: Unterseits weiß, oberseits dunkel<br />
Stengel: Rundlich<br />
Bergulme (Ulmus glabra):<br />
Blätter: Zweizeilige Anordnung; asymmetrischer Blattgrund; bildet 3 Blattspitzen aus;<br />
rauhe Oberfläche (Feldulme glatt)<br />
Feldulme (Ulmus minor):<br />
Blätter: Glatt<br />
Sonstiges: Dicke Korkleiste als Hitzeschild<br />
Feldahorn (Acer campestre):<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus):
Gundelrebe (Glechoma hederacea):<br />
Stengel: Vierkantig<br />
Blätter: Herzförmig, gekerbt<br />
Blüten: Violett; 2 kleine Oberlippen, im Scheinquirl auf eine Seite gedreht<br />
Hopfen (Humulus lupulus):<br />
Blüten : Zweihäusig ; weibliche für Bierwürze<br />
Sonstiges: Hanfgewächs, Liane; Schlingpflanze, im Uhrzeigersinn windend<br />
Knoblauchrauke (Alliaria petiolata):<br />
Blätter: Dreieckig<br />
Blüte: 4 Blütenblätter, gelblich und weiß<br />
Sonstiges: Kreuzblütler, Ruderalpflanze<br />
Immenblatt (Melittis melissophyllum)<br />
Blätter: Gestielt; grob gekerbt oder gesägt; behaart<br />
Blüten: Rosarote oder weiße Lippenblüten; Kelch glockig;<br />
Früchte: Nüsschen eiförmig<br />
Gewöhnliches Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)<br />
Stengel: Am Grund holzig; drüsig behaart<br />
Blätter: Unterseitig graufilzig; gegenständig<br />
Blüten: Zitronengelb<br />
Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)<br />
Halm: Dünn, schlaff<br />
Blätter: Grün; kurzes Blatthäutchen<br />
Nickendes Perlgras (Melica nutans)<br />
Halm: Mit nichtblühenden Sprossen;<br />
Blätter: Hellgrün; Blattscheiden rückwärts rauh, kurzes Blatthäutchen;<br />
Rispe: Traubig zusammengezogen<br />
Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)<br />
Stengel: Stielrund; hohl; aufrecht<br />
Blätter: Oberseits saftgrün; unterseits heller bläulich grün<br />
Blüten: Gelblichweiß; Aasgeruch<br />
Nickendes Leimkraut (Silene nutans)<br />
Stengel: Zottig behaart; oberwärts drüsig – behaart<br />
Blätter: Spatelförmig; stumpf;<br />
Sonstiges: Vorzugsweise auf kalkreichen, kräftigen Verwitterungsböden
Echter Steinsame (Lithospermum officinale)<br />
Stengel: Aufrecht, reichästig, behaart, dicht beblättert<br />
Blätter: Lanzettlich, behaart;<br />
Blüten: Klein; Gelblich – grünweißlich<br />
Früchte: Nüsschen glatt, glänzend, weiß, behaart<br />
Feld – Thymian (Thymus serpyllum)<br />
Stengel: Stielrund oder undeutlich 4 – kantig; ringsum ungleich behaart<br />
Blätter: Klein; oval; ganzrandig; unterseits drüsig punktiert<br />
Blüten: Purpurrot; wohlriechend<br />
Wunder – Veilchen (Viola mirabilis)<br />
Stengel: Kantig; einreihig behaart<br />
Blätter: Jung tütenförmig eingerollt; Frühlingsblätter langgestielt mit großen<br />
Nebenblätter; Herbstblätter kurzgestielt mit kleinen Nebenblätter<br />
Blüten: Hell lilablau; wohlriechend;<br />
Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)<br />
Stengel: Markig oder engröhrig<br />
Blätter: 3 – zählig; Blättchen verkehrt- bis rundlich –eiförmig<br />
Blüten: Gelb, oft rot überlaufende Schmetterlingsblüten<br />
Hülsen: Stielrund; nicht geflügelt, vielsamig<br />
Schwalbenwurz (Vinetoxicum hirundinaria)<br />
Stengel: Aufrecht; stielrund, hohl, flaumig behaart<br />
Blätter: Gegenständig; kurzgestielt; oberseits saftgrün; unterseits heller bläulichgrün<br />
Blüten: Gelblichweiß; Aasgeruch<br />
Wiesenlabkraut (Galium mollugo)<br />
Stengel: Meist mehrere, liegend, 4 – kantig<br />
Blätter: Meist zu 8 – quirlig, beiderseits grün, am Rand rau<br />
Blüten: Kleine weiße, wohlriechende Blütensternchen, Rispe<br />
Früchte: Kahl; etwas runzelig; 1 mm lang
PÖTZLEINSDORFER SCHLOSSPARK, AM 4.3.2000<br />
Dieser Park wurde 1850 als Englischer Landschaftsgarten gegründet. Der Park ist seit den<br />
50’ern frei zugänglich. Man findet hier heimische sowie exotische Baumarten (z.B.<br />
Mammutbäume, Sumpfzypressen).<br />
Schwarzkiefer (Pinus nigra)<br />
Nadeln: Lang, kaum gedreht, zwei Nadeln pro Kurztrieb<br />
Borke: Grün, derbschuppig,<br />
Rotkiefer, Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)<br />
Nadeln: Fast 180 Grad gedreht, zwei Nadeln pro Kurztrieb<br />
Borke: Rötlich, dunkler als bei der Schwarzkiefer, tiefere Längsfurchen als bei der<br />
Schwarzkiefer<br />
Wacholder (Juniperus communis)<br />
Sonstiges: Strauchförmiges Nadelholz, bei uns heimisch<br />
Mistel (Viscum album)<br />
Sonstiges: Ist ein Hemiparasit<br />
Gelbe Beeren – sommergrün<br />
Weiße Beeren – immergrün<br />
Feldahorn (Acer campestre)<br />
Borke: Braun, glatt, oft mit Korkflügeln, oft längs- und querrissig<br />
(„Zuckerwürfelborke“)<br />
Knospen: Klein, stumpf, eiförmig, an der Spitze bewimpert, Blattnarben schmal<br />
berühren einander, gegenständige Knospen<br />
Bergahorn (Acer pseudoplatanus)<br />
Borke: Graubraun, platzt, darunter helle Flecken (dasselbe geschieht bei der Platane);<br />
Knospen: Grün, groß Endknospe, kleinere Seitenknospen, Knospenschuppen mit<br />
braunem bis schwarzem Rand, gelbgrüne Farbe, bewimpert, nicht stark gekielt<br />
(Mittelrippe bewirkt Faltung); Blattnarben dreispurig, berühren einander<br />
Spitzahorn (Acer platanoides)<br />
Borke: Dunkelgrau - graubraun, längsrissig<br />
Knospen: Gegenständig, große Endknospe mit zwei Beiknospen; Knospenschuppen sind<br />
rötlich; Blattnarben sind dreispurig, berühren einander
Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)<br />
Sonstiges: Derbverzweigt, Endtriebe hängen nach unten<br />
Borke: In der Jugend glatt, ähnlich der Buche, später stark zerklüftet<br />
Knospen: Knospenschuppe ist klebrig, braun, Endknospe sehr groß<br />
Feldulme (Ulmus minor)<br />
Borke: Tief längsrissig, ähnelt der Eiche – durch Korkbildung weicher und heller<br />
Knospen: Knospen sitzen schief über der Blattnarbe, klein, spitzkegelig, schwarzviolett;<br />
zweizeilig<br />
Tanne (Abies alba)<br />
Nadeln: Auf der Rückseite 2 weiße Wachsstreifen<br />
Hainbuche – Weißbuche (Carpinus betulus)<br />
Borke: Rinde ist dünn, glatt und grau; der Stamm ist sehr oft spannrückig<br />
Knospen: Höchstens 1 cm lang, eiförmig, Seitenknospen liegen am Zweig an, Knospen<br />
sind gerade über der Blattnarbe, braun – rot<br />
Flieder (Syringa vulgaris)<br />
Herkunft: Stammt vom Balkan<br />
Knospen: An der Triebspitze sitzen zwei (gabelige Verzweigung), eiförmig – spitz,<br />
Schuppen gekielt;<br />
Robinie (Robinia pseudacacia)<br />
Herkunft: Schmetterlingsblütler – stammt aus Nordamerika<br />
Borke: Dicke, tiefrissige rippige Borke;<br />
Knospen: Dornig – paarweise (Dornen sind umgebildete Nebenblätter), Knospen unter<br />
der Blattnarbe verborgen zwischen zwei Nebenblattdornen;<br />
Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus)<br />
Herkunft: Stammt aus Portugal, Spanien und ist winterhart<br />
Berberitze - Sauerdorn (Berberis vulgaris)<br />
Sonstiges: Strauchförmig, stachelig<br />
Knospen: Sind von Blattstielbasen umhüllt, in der Achsel eines 1 – 5 teiligen Blattdornes<br />
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)<br />
Knospen: Gegenständig, halboffen, grünlich, Blattnarben groß, auffallende Lentizellen
Silberpappel (Populus alba)<br />
Knospen : Knospen abstehend, weiß – filzige Behaarung, keine Harzbildung, eiförmig<br />
Borke: Rinde grauweiß, rissige Borke<br />
Pyramidenpappel (Populus nigra ssp. italica)<br />
Sonstiges : Schmalkroniger Zierbaum<br />
Mammutbaum (Sequoiadendron gigantum)<br />
Herkunft: Stammt aus Nordamerika<br />
Rinde: Feuerresistent (viel Sauerstoff in der Rinde), isoliert gegen Hitze<br />
Forsythie (Forsythia suspensa)<br />
Sonstiges: Kreuzung, gelbblühend („Barbarazweige“)<br />
Platane (Platanus hybrida)<br />
Herkunft : War in Europa heimisch, durch Eiszeiten verdrängt, dann am Balkan<br />
anzutreffen, Kleinasien<br />
Borke : Rinde ist graugrün, Borke wird plattenförmig abgestoßen (es verbleiben heller<br />
Flecken)<br />
Knospen: Kreiselförmig, längsgefurcht, von ringförmiger fünfkantiger Blattnarbe auf<br />
deutl. Blattpolster umgeben; von einer einzigen Knospenschuppe umschlossen;<br />
Kirsche (Prunus avium)<br />
Rinde: Mit quergezogenen Lentizellen<br />
Knospen: Dick, braun, an Kurztrieben gehäuft<br />
Sumpfzypresse (Taxodium distichum)<br />
Herkunft: Stammt aus Nordamerika<br />
Sonstiges: Sommergrünes Nadelholz, geradschaftig, an Feuchtstandorten, Kurztriebe<br />
werden zusammen mit Nadeln im Herbst abgeworfen<br />
Haselnuss (Corylus avellana)<br />
Rinde: Nur von einem Periderm bedeckt<br />
Knospen: Mehrschuppig, matt hellgrün, zusammengedrückt<br />
Sonstiges: Blütenstand einhäusig – männliche Blüten hängend, weibliche Blüten mit je<br />
zwei Narben, Blütenknospen mit hervorgetretener Narbe<br />
Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)<br />
Knospen: Anliegende Seitenknospen, kurz gestielt, gezähnte Knospenschuppen, filzig,<br />
blattartig, klein<br />
Sonstiges: Rote Triebe, kleine runde Beeren zur Anlockung von Vögeln, blüht im Juni
Gelber Hartriegel - Kornelkirsche (Cornus mas)<br />
Knospen: Seitenknospen abstehend, spitz eiförmig, feinflaumig, kugelige Blütenknospen<br />
Sonstiges: Früher Blüher<br />
Traubenkirsche (Prunus padus)<br />
Rinde: Dunkel, riecht nach Glykosid Blausäure<br />
Heckenkirsche – Geißblatt (Lonicera)<br />
Knospen: Stark abstehende Seitenknospen, oft mit Beiknospen<br />
Echtes Geißblatt (Lonicera caprifolium)<br />
Sonstiges: Stammwinder, windet sich an Jungpflanzen hoch; schlingt es sich um einen<br />
Baum, kommt es zu einem sekundären Dickenwachstum beider Pflanzen<br />
Grauerle (Alnus incana)<br />
Rinde: Hellgrau<br />
Blüten: Männliche Kätzchen sind ansitzend<br />
Früchte: Zäpfchen<br />
Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)<br />
Sonstiges: Häufig anstelle von Blüten Gallen<br />
Knospen: Rußschwarz, Endknospe ist wesentlich größer<br />
Früchte: Geflügelte Nüsse (Propeller)<br />
Kreuzdorn (Rhamnus catharticus)<br />
Knospen: Schwarz, spitz, gegenständig<br />
Dornen: Aus Langtrieben<br />
Weißdorn (Crataegus)<br />
Rinde: Etwas grünlich<br />
Knospen: Klein, rötlich, an Kurztrieben<br />
Dornen: Am Ende der Kurztriebe<br />
Früchte: Kleine Apfelfrüchte, Kernobstart, wenig Fruchtfleisch<br />
Sommerlinde (Tilia platyphyllos)<br />
Früchte: Nicht leicht zu zerdrücken<br />
Schlehdorn (Prunus spinosa)<br />
Rinde: Rot – violett<br />
Früchte: Essbar<br />
Sonstiges: Zur Spitze endende Seitentriebe, rotbrauner Trieb mit bläulichen<br />
Wachsüberzug
Winterlinde (Tilia cordata)<br />
Früchte: Dünnschaliger<br />
Hängeweide (Salix babylonica)<br />
Zweige: Gelb, hängend<br />
Knospen: Etwas gestreckt, Knospenschuppen jeweils eine<br />
Sonstiges: Trauerweide ist eine Kreuzung aus zwei Exoten<br />
Salweide – Palmweide (Salix caprea)<br />
Blüten: Männliche Blüten mit weißen Staubfäden<br />
Sonstiges: Vertragen weniger Feuchtigkeit besser als andere Weidearten<br />
Traubeneiche (Quercus petraea)<br />
Borke: Feinrissig<br />
Knospen: Spitz<br />
Früchte: Eicheln sitzen in Cupula (Fruchtbecher)<br />
Zerreiche (Quercus cerris)<br />
Rinde : Extrem rissig, dazwischen Periderm sichtbar<br />
Blätter: Mit spitzeren Zipfeln<br />
Früchte: Cupula mit langen fädigen Fortsätzen<br />
Rotbuche (Fagus sylvatica)<br />
Knospen: Lang, spitz, Knospenschuppen zahlreich und rotbraun<br />
Sonstiges: Peridermbaum – keine Tiefenperiderme, dafür ein dickeres Periderm<br />
Goldregen (Laburnum anagyroides)<br />
Rinde: Hyroglyphenartig<br />
Knospen: Klein, weiß behaart, an Kurztrieben<br />
Früchte: Hülsenfrüchte<br />
Sonstiges: Giftig<br />
Vogelbeere (Sorbus aucuparia)<br />
Rinde: Querrissig<br />
Blätter: Fiederblätter<br />
Knospen: Knospenschuppen sehr dunkel, spitz, stark behaart<br />
Mehlbeere (Sorbus aria)<br />
Blätter: Am Rand gezähnt, weiße Unterseite
Elsbeere (Sorbus torminalis)<br />
Borke: Feinzerteilt<br />
Blätter: Ahornblattähnlich, länger gezweigt, gehen von der Mittelrippe weg<br />
Knospen: Ähnlich denen des Bergahorns, Knospenschuppen ungekielt, mit braunen Rand<br />
Brombeere (Rubus fructicosus)<br />
Sonstiges: Immergrüne Kletterpflanze (am Boden)<br />
Liguster (Ligustrum vulgare)<br />
Knospen: Schwarz, gegenständig<br />
Waldrebe (Clematis vitalba)<br />
Früchte: Hängen an flugfähigen, behaarten Griffeln<br />
Sonstiges: Hahnenfußgewächs mit Blattstielranken, größte heimische Liane<br />
Wilder Wein – Jungfernrebe (Vitis vinifera)<br />
Knospen: Schraubig angeordnet<br />
Walnuss (Juglans regia)<br />
Sonstiges: Gefächertes Mark (mit Hohlräumen)<br />
Pfarrerkäppchen – Europäischer Spindelstrauch (Euonymus europaea)<br />
Zweige: Grün<br />
Seggen (Carex)<br />
Sonstiges: Querschnitt vogelflügelartig, v- förmig, doppelt geknickt, immergrün
HOCHKAR, AM 28.6.2000<br />
Der Hochkar liegt in den Kalkalpen. Hier findet man sehr viele Kalk- bzw. Basenzeiger.<br />
Neben diesen findet man aber auch sehr viele Kalkvermeider. Diese Exkursion führt uns von<br />
ca. 1000 m Seehöhe auf ca. 1450 m. Daher findet man sowohl Bergpflanzen als auch<br />
Pflanzen, die in niederen Regionen wachsen.<br />
Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)<br />
Sonstiges: Auf feuchten stickstoffhältigen Lehmböden<br />
Waldsanikel (Sanicula europea)<br />
Sonstiges: Basenzeiger, mittlere Standorte, Laubwälder<br />
Teufelskralle (Phyteum spicatum)<br />
Blüten: Hoher Blütenstand<br />
Sonstiges: Mittlere Standorte<br />
Gamander Ehrenpreis (Veronica chamaedrys)<br />
Haselwurz (Asarum europaeum)<br />
Sonstiges: Käferbestäubt, scharfer Geruch<br />
Waldknäuelgras (Dactylis polygama)<br />
Blüten: Lockerer Blütenstand<br />
Waldmagerite (Leucanthemum vulgare)<br />
Sonstiges: Korbblütengewächs, trockene und lichte Wälder<br />
Wiesenglockenblume (Campanula patula)<br />
Blüten: Farbe violett, weit ausgebreitete Blütenblätter<br />
Rundblättriges Labkraut (Galium rotundifolium)<br />
Stengel: Vierkantig, dick, unbehaart<br />
Blätter: Quirlig<br />
Sonstiges: Düngerzeiger<br />
Männerfarn (Dryopteris filix – mas)<br />
Blätter: Trichterförmig angeordneter Wedel; mehrfach gegliedert<br />
Sori: Rundlich
Frauenfarn (Arthyrium filix – femina)<br />
Sori: Kommaförmig<br />
Sonstiges: Zarteres Aussehen als Männerfarn<br />
Sauerklee (Oxalis acetosella)<br />
Blüten: Radiärsymmetrisch<br />
Sonstiges: Dreiblättrig, nicht mit dem Klee verwandt; Rohhumuspflanze; typische<br />
Fichtenwaldpflanze<br />
Stinkender Storchschnabel (Geranium robertianum)<br />
Sonstiges: Schnabelförmiger Fruchtknoten, charakteristischer Geruch<br />
Huflattich (Tussilago farfara)<br />
Sonstiges: Schwarze Drüsen auf der Unterseite; windverbreitend; erst danach<br />
Blattentwicklung<br />
Wasserdost (Eupatorium cannabinum)<br />
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)<br />
Stengel: Kantig<br />
Sonstiges: Sommergrüner Zwergstrauch<br />
Preiselbeere (Vaccinium vitis – idaea)<br />
Stengel: Rundlich<br />
Blätter: Rundlich<br />
Sonstiges: Immergrün; kleine Drüsenzellen („Pünktchen“)<br />
Wald – Wachtelweizen (Melampyrum sylvaticum)<br />
Blüten: Gelb, oder zweifärbig, Rachenblütler<br />
Sonstiges: Halbparasit<br />
Schwalbenwurzenzian (Gentiana asclepiadea)<br />
Stengel: Schlank, mehrblütig, beblättert<br />
Blätter: Lang zugespitzt<br />
Blüten: Tiefblau mit dunkleren Punkten, trichterförmig<br />
Waldgeißbart (Aruncus dioicus)<br />
Stengel: Steif, kahl<br />
Blätter: Keine Nebenblätter, langgestielt<br />
Blüten: Weiß bis gelblich – weiß
Bergaster (Aster amellus)<br />
Stengel: Oft rot, fast kahl, mehrköpfig<br />
Blätter: Kurz steifhaarig<br />
Früchte: Beharrt, rötliche Haarkrone<br />
Rote Lichtnelke (Silene dioica)<br />
Stengel: Aufrecht, schlaff<br />
Blätter: Zugespitzt<br />
Blüten: Hellpurpurrot, bauchiger Kelch<br />
Einjähriges Rispengras (Poa annua)<br />
Halm: Zusammengedrückt<br />
Blätter: Rand schwach rau, Blatthäutchen der oberen Blätter länglich<br />
Rispe: Oft einseitwendig, locker<br />
Waldrispengras (Poa chaixii)<br />
Halm: Oberwärts schärflich<br />
Blätter: Kurzes Blatthäutchen<br />
Rispe: Locker, einseitig überhängend, Rispenäste rau<br />
Gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)<br />
Blätter: Derb, gefaltet, ringsum gesägte Lappen<br />
Blüten: Gelblichgrün, keine Kronblätter<br />
Gewöhnliche Kreuzblume (Polygala vulgaris)<br />
Blätter: Schmal, wechselständig<br />
Blüten: Meist blau, seltener weiß<br />
Nieswurz (Helleborus nigra)<br />
Stengel: Oben wenig verzweigt, beblättert<br />
Blätter: Grundständig, nicht überwinternd<br />
Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)<br />
Alpenampfer (Rumex alpinus)<br />
Sonstiges: Auf sehr nährstoffreichen Lagerfluren, oft um Almhütten, Düngerzeiger<br />
Bergsauerampfer (Rumex alpestris)<br />
Sonstiges: Hochstaudenfluren, Weiderasen
Kren (Armoracia rusticana)<br />
Sonstiges: Gewürzpflanze, stickstoffreiche Ruderalstellen<br />
Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis)<br />
Sonstiges: Kurzes Blatthäutchen, Ausläuferbildend<br />
Wiesenlieschgras (Phleum pratense)<br />
Sonstiges: Süßgras, horstbildendes Obergras<br />
Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)<br />
Sonstiges: Blätter unpaarig gefiedert, etwas kalkliebend, früher als Wundheilmittel<br />
verwendet<br />
Rotklee (Trifolium pratense)<br />
Sonstiges: Dreiteiliges fein bewimpertes Blatt; Blütenknöpfe hellrot bis rot; vereinzelt<br />
auch weiß<br />
Weißklee (Trifolium repens)<br />
Sonstiges: Ausläuferbildend, langgestielte Blütenknöpfchen sind weiß<br />
Scharfgarbe (Achillea millefolium)<br />
Sonstiges: Weiß bis rosa Blütenfarbe; Nährstoffzeiger<br />
Goldpippau (Crepis aurea)<br />
Sonstiges: Stengel blattlos; kalkarme Wiesen<br />
Quirl Weidenröschen (Epilobium alpestre)<br />
Sonstiges: Nährstoffzeiger<br />
Latsche (Pinus mugo)<br />
Sonstiges: Strauch mit niederliegenden bis bogig aufstehenden Stämmen; Zapfen<br />
symmetrisch<br />
Rostsegge (Carex ferruginea)<br />
Sonstiges: Bildet nie einen dichten Faserschopf; lockerrasig; auf Kalk – Magerrasen;<br />
kalkliebend<br />
Bergbaldrian (Valerianaceae montana)<br />
Sonstiges: Krone meist rosa; seltener weiß
Berghahnenfuß (Ranunculus montanus)<br />
Sonstiges: Schnabel der Nüsschen etwas abstehend<br />
Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)<br />
Meisterwurz (Peucedanum ostruthium)<br />
Sonstiges: Kronblätter weiß, eingeschlagenes Läppchen zugespitzt<br />
Rossminze (Mentha spicata – longifolia)<br />
Blüten: Blass rötlichviolett<br />
Sonstiges: Pflanze dicht grauhaarig, enthält ätherisches Öl und Gerbstoffe<br />
Traubenholunder (Sambucus racemosa)<br />
Sonstiges: Beeren kugelig<br />
Echter Seidelbast (Daphne mezereum)<br />
Sonstiges: Stark duftende Blüten; kalkliebend<br />
Gemeiner Löwenzahn (Taraxacum officinale)<br />
Sonstiges: Milchsaft; Blütenkopf auf dem röhrig hohlen, blattlosen Blütenschaft ist gelb<br />
Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum)<br />
Blätter: Blattfläche wirkt geschlossen; oberseits fein behaart<br />
Blüten: Braunviolett<br />
Sonstiges: Rundlicher Blattstiel<br />
Alpen Moosfarn (Selaginella selaginoides)<br />
Sonstiges: Laubsprosse stielrund; Laubblatt allseitig abstehend; fransig gezähnt<br />
Quirl Läusekraut (Pedicularis verticillata)<br />
Sonstiges: Auf basenreichen Böden<br />
Alpenpestwurz (Petasites paradoxus)<br />
Sonstiges: Unterseits dicht schneeweiß – filzig<br />
Alpendost (Adenostyles sp.)<br />
Sonstiges: Oberseitig graufilzig bis verkahlend; Kalkzeiger
Dreischnittiger Baldrian (Valerian atripteris)<br />
Sonstiges: Spreiten der Grundblätter herzförmig; weiß bis rosa; kalkliebend<br />
Polstersegge (Carex firma)<br />
Sonstiges: Stengel 2x so lang als Blätter; Polster bildend<br />
Steinbrech – Bergflachs (Saxifraga sp.)<br />
Rostroter Almrausch – Alpenrose (Rhododendron ferrugineum)<br />
Sonstiges: Blätter unterseits rostrot; nicht bewimpert; mehrblütige Dolden; wenig<br />
beblättert<br />
Rosenwurz (Rhodiola rosea)<br />
Sonstiges: Pflanze kahl<br />
Kriechender Günsel (Ajuga reptans)<br />
Sonstiges: Blüten ohne Oberlippe; Unterlippe dreilappig; Ausläufer<br />
Bärwurz (Meum athamanticum)<br />
Sonstiges: Pflanze stark aromatisch; Gewürzpflanze<br />
Bergblasenfarn (Cystopteris montana)<br />
Sonstiges: Spreite 3 bis 5 eckig<br />
Blattloser Ehrenpreis (Veronica aphylla)<br />
Sonstiges: Blühtriebe kurz aufsteigend; Kalkfelsfluren<br />
Kalk Glockenenzian (Gentiana clusii)<br />
Sonstiges: Kelchzipfel gegen den Grund zu am breitesten; Kelchbuchten spitz<br />
Gänsefingerkraut (Potentilla anserina)<br />
Sonstiges: Blätter spitz gezähnt; Endblättchen dreiteilig<br />
Ochsenauge (Buphtalumum salicifolium)<br />
Sonstiges: Blüten in Körbchen; Zugenblüten dottergelb<br />
Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa)<br />
Sonstiges: Horste bildend; scharf dreikantig geriefte Blätter
Sumpfdotterblume (Caltha palustris)<br />
Sonstiges: Rundliche bis breitovale Blätter; Oberseits speckig dunkelgrün glänzend und<br />
vollkommen kahl; Blattrand wellig; Blüten goldgelb<br />
Streifenfarn (Asplenium sp.)<br />
Österreichische Wolfsmilch (Euphorbia austriaca)<br />
Sonstiges: Früchte locker, langhaarig, sehr viel Milchsaft<br />
Alpenbrandlattich (Homogyne alpina)<br />
Sonstiges: Laubblätter unzerteilt; nierenförmig; Pflanze mit beblätterten Ausläufern<br />
Gewöhnliche Simsenlilie (Tofieldia calyculata)<br />
Sonstiges: Deckblatt unzerteilt; Blütenstiel direkt unterhalb des Perigons mit dreiteiligem<br />
Vorblatt<br />
Eisenhut (Aconitum sp.)<br />
Bachnelkenwurz (Geum rivale)<br />
Sonstiges: Stengel mehrblütig; Kelch rotbraun; Blütenblätter rötlichgelb; Blätter gefiedert<br />
Waldvergissmeinnicht (Myosotis sylvatica)<br />
Sonstiges: Blütenstand traubig; Blütenknospen zart rosa<br />
Hängefrucht Rose (Rosa pendulina)<br />
Sonstiges: Kronblätter rosa bis leuchtend purpurrot; Früchte eiförmig bis flaschenförmig;<br />
wenige gerade Stacheln<br />
Wiesenraute (Thalictrum sp.)<br />
Knöllchen Knöterich (Persicaria vivipara)<br />
Sonstiges: Scheinähren; Laubblattstiel nicht geflügelt; Perigon meist weiß; Rhizom nicht<br />
schlangenartig gewunden; keine Ausläufer<br />
Klappertopf (Rhinanthus sp.)<br />
Sonstiges: Blattnerven deutlich ausgeprägt; Blätter paarweise am kantigen, meist<br />
zweireihig behaarten Stengel angeordnet; Halbschmarotzer; Magerkeitszeiger
WALDVIERTEL, AM 1.7.2000<br />
Hier findet man einen sauren, nährstoffärmeren Boden vor, in dem das Quellwasser den<br />
Pflanzen länger zur Verfügung steht (Vergleich zum Kalkboden am Hochkar: härteres<br />
Quellwasser versickert schneller). Eigentlich sollte man hier einen Buchen, Tannen,<br />
Fichtenwald erwarten, tatsächlich sind hauptsächlich Fichten vorhanden, deren Nadeln den<br />
Boden noch saurer machen (Buchen würden den Boden reicher an Nährstoffen gestalten).<br />
Dies lässt sich durch die Übernutzung con Tannen und Buchen als Heiz- und Flößmaterial<br />
und der landwirtschaftlichen Entnahme der Nadelstreu für die Felder erklären. Durch eine<br />
zufällige Nährstoffanreicherung in einer Klamm konnten sich aber auch artenreiche<br />
Pionierhölzer wie Birke, Erle, Hasel, Zitterpappel oder Weide etablieren.<br />
Waldhainsimse (Luzula sylvatica)<br />
Sonstiges: Laubblätter lang bewimpert; Grundblatt starr; glänzend; dunkelgrün<br />
Große Brennessel (Urtica dioica)<br />
Blüte: Blütenstände männlich hängend; weiblich aufrecht<br />
Sonstiges: Stickstoffzeiger; Zweihäusig; Brennhaare mit Drüsenköpfchen; gefüllt mit<br />
Ameisensäure<br />
Winterlinde (Tilia cordata)<br />
Früchte: Dünnschalig<br />
Schwarzerle (Alnus glutiosa)<br />
Blätter: Mit klebriger Substanz; Blattspitze fehlt (Grauerle hat eine Spitze)<br />
Früchte: Gestielte Fruchtstände; Zwischenräume öffnen sich und die Frucht wird<br />
verblasen<br />
Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)<br />
Sonstiges: Blütenknospen sind glockenförmig<br />
Moschus Erdbeere<br />
Blüten: Blütenstand über den Blättern<br />
Hainrispengras (Poa nemoralis)<br />
Sonstiges: Süßgras; Wegweisergras; Blätter stehen senkrecht weg; zarter Blütenstand<br />
Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium)<br />
Blätter: Sehr charakteristischer Blattschnitt
Kleines Immergrün (Vinca minor)<br />
Blätter: Überwintern; giftig aber auch Heilpflanze<br />
Sonstiges: Beliebte Gartenpflanze; daher Zeichen einer Siedlung (überlebt hunderte von<br />
Jahren); Nährstoff- und Feuchtezeiger; schattenertragend<br />
Gemeines Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)<br />
Sonstiges: Rauhblattgewächs; frühblühend<br />
Berg Goldnessel (Lamiastrum monotanum)<br />
Sonstiges: Lippenblütler; Nährstoffzeiger; riecht nach Spiritus; Ausläufer<br />
Quirlblättrige Weißwurz (Polygonatum verticillatum)<br />
Hasenlattich (Prenanthes purpurea)<br />
Sonstiges: Milchsaft; kleine violette Blüten<br />
Mondviole (Lunaria rediviva)<br />
Sonstiges: Feuchtezeiger; elliptische Schötchen; Scheide bleibt stehen; blauviolette<br />
Blüten<br />
Wald Habichtskraut (Hieracium sylvaticum)<br />
Sonstiges: Verhagerungszeiger<br />
Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides)<br />
Sonstiges: Insektenbestäubt; windverbreitend<br />
Zypressenschlafmoos (Hypnum cupressiforme)<br />
Sonstiges: Saurer Standort; felsenüberziehend; Zäpfchen heranhängend sodaß Wasser<br />
abfließen kann; an Wurzelansatz der Bäume<br />
Besenförmiges Gabelzahnmoos (Dicranum scoparium)<br />
Sonstiges: Einzelstämmchen in Höhe stehend; Laubmoos<br />
Gewöhnliches Haarmützenmoos (Polytrichum formosum)<br />
Sonstiges: Agroparges Moos; Substrat bleibt hängen wenn man es aus der Erde zieht<br />
Einbeere (Paris quadrifolia)<br />
Sonstiges: Monokotyle Pflanze mit Netznervatur
Welliges Sternmoos (Plagiomnium undulatum)<br />
Sonstiges: Agrokarp; überdauern Trockenperioden<br />
Muschelmoos (Plagiochila asplenioides)<br />
Blätter: Unterseits flacher; dreizählig<br />
Sonstiges: Lebermoos<br />
Schattenblümchen (Maianthemum bifolium)<br />
Sonstiges: Vergesellschaftet mit Sauerklee; immer 2 Blätter<br />
Süße Wolfsmilch (Euphorbia dulcis)<br />
Sonstiges: Schattenangepasst; halbmondförmige Nektardrüse; kugelige Früchte<br />
Flatterbinse (Juncus effusus)<br />
Sonstiges: Zarter Ährchenstand<br />
Wald Weidenröschen (Epilobium montanum)<br />
Blüten: Auf langem unterständigen Fruchtknoten<br />
Mauerlattich (Mycelis muralis)<br />
Blätter: Tiefer eingeschnitten<br />
Sonstiges: Ähnlich Hasenlattich; Milchsaft<br />
Waldsegge (Carex sylvatica)<br />
Stengel: Dreikantig<br />
Sonstiges: Sauergras; eingeschlechtliche Ährchenstände ohne Knoten<br />
Weiße Pestwurz (Petasites albus)<br />
Blätter: Unterseits weißfilzig<br />
Sonstiges: Hochstaudenflur<br />
Christophskraut (Actaea spicata)<br />
Sonstiges: Charakteristischer Blattschnitt<br />
Wolliger Hahnenfuß (Ranunculus languginosus)<br />
Sonstiges: Viele einzelne Fruchtknoten; Nährstoffzeiger; gelbe Blüten<br />
Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)<br />
Sonstiges: Primelgewächs; quirliger Aufbau
Dornfarn (Dryopteris dilatata)<br />
Stengel: Mit vielen Spreuschuppen<br />
Blätter: Zackige Einzelblättchen<br />
Sonstiges: Dreieckiger Wedelumriss<br />
Großes Springkraut (Impatiens noli – tangere)<br />
Blüten: Sporn nach hinten<br />
Früchte: Durch osmotische Spannung springt die Frucht bei der geringsten Berührung<br />
heraus<br />
Zitterpappel (Populus tremula)<br />
Blätter: Flacher Blattstiel (zittern leicht)<br />
Sonstiges: Pioniergehölz<br />
Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)<br />
Sonstiges: Nährstoffzeiger<br />
Anhängselweide<br />
Blätter: Stark entwickelte Nebenblätter<br />
Sonstiges: Feuchtezeiger<br />
Kuckucks Lichtnelke (Lychnis flos – cuculi)<br />
Stengel: Kantig; behaart<br />
Blätter: Spitz; etwas rauh; oft rötlich überlaufen<br />
Blüten: Blütenstand lockere Trugdolde; Blüten rosarot<br />
Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)<br />
Pflanze: Über der Bodenoberfläche kriechend; tief fiederteilig<br />
Sporen: Große Fruchthäufchen<br />
Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)<br />
Stengel: Vierkantig; am Grund beblättert<br />
Blätter: Schwach gekerbt<br />
Blüten: Grüngelb<br />
Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)<br />
Stengel: Vierkantig; hohl<br />
Blätter: Stumpf; breit eiförmig<br />
Blüten: Gelb
Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)<br />
Stengel: Kahl; nicht geflügelt<br />
Blätter: Kahl<br />
Blüten: Grünbraun<br />
MOORVEGETATION<br />
Hier ist der Boden sauer, nährstoffärmer und feuchter mit seiner schwachen bis mittleren<br />
Bonität. Durch Mykorrhiza werden die Phosphatstoffe des Bodens besser zugänglich<br />
gemacht. Während im Niedermoor noch Kontakt zu Mineralstoffen besteht, kann sich die<br />
Vegetation im Hochmoor nur mehr über die Luft ernähren. Weiß- und Torfmoos findet man<br />
am sauersten Ende der ph – Skala. Moosbeere und Carex – Gräser sind im Hochmoor, das<br />
leicht durchflossen wird, zuhause. Im braunen, humosen Wasser verhindern Humussäuren<br />
eine vollständige Zersetzung. Es herrscht Mangel an Nährsalzen und ein Überschuß an<br />
Säureionen.<br />
Drahtschmiele (Avenella flexuosa)<br />
Blätter: Rundlich; dünn; fühlen sich fettig an<br />
Sonstiges: Dominierende Grasart in Fichtenwäldern; Nährstoffzeiger<br />
Adlerfarn (Pteridium aquilinum)<br />
Sonstiges: Kein trichterförmiger Wuchs; steht einzeln; bildet sehr tiefe Rhizome;<br />
dreieckiger Wedelumriss<br />
Tormoos (Sphagnum sp.)<br />
Sonstiges: Zeiger für sauren ph – Wert; Einzelblüten sehen aus wie Edelweiß<br />
Weißmoos (Leucobrycem glaucum)<br />
Sonstiges: Hungerkünstler; Regenwasser ist ausreichend; weiße = leere Zellen als<br />
Wasserspeicher<br />
Welliges Gabelzahnmoos (Dicranum polysetum)<br />
Blätter: Welliger Blattrand<br />
Roststengelmoos (Pleurozium schreberi)<br />
Sonstiges: Erträgt Wechselfeuchte und Trockenheit; auf nicht ganz so sauren Böden;<br />
Seitenverzweigungen; glänzende Blättchen
Arnika (Arnica montana)<br />
Sonstiges: Auf extrem sauren Böden; Heilpflanze<br />
Flechten<br />
Sonstiges: Flechten sind für Luftverunreinigungen (sterben bei Trockenheit ab, sowie bei<br />
Hitze und zu hoher SO2 – Konzentration).<br />
Weißkiefer, Waldkiefer (Pinus sylvestris)<br />
Sonstiges: Erträgt Extremstandorte – Hungerkünstler<br />
Wollgras (Eriophorum sp.)<br />
Sonstiges: Charakteristisch für Moore<br />
Moosbeere (Vaccinium oxycoccus)<br />
Wald Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)<br />
PLATEAUVEGETATION<br />
Der nächste Standort führt uns in ein anderes Extrem: saurer und trockener Boden, auf dem<br />
sich hauptsächlich Kiefern und trockenheitsresistente Moose halten. Auch am Boden<br />
kriechende, nicht verwurzelte Flechten sind zu finden, wie die Rentierflechte (grau) oder das<br />
Isländische Moos (bräunlich, großflächiger, Heilpflanze).<br />
Faulbaum (Frangula alnus)<br />
Sonstiges: Weißliche Lentizellen; kratzt man die Rinde weg, so treten rötliche Stellen auf